Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Titel: Eine Versammlung von Krähen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
Vom Netzwerk:
sicher, dass er wohlauf ist, und dann machen wir uns auf den Weg. Wir können ihm ja sagen, dass wir Hilfe holen.«
    Mit den Waffen im Anschlag eilten sie zum Haus des alten Mannes und suchten dabei die umliegenden Gebäude und Gärten auf Anzeichen von Bewegung ab. Gus trat in einen der geheimnisvollen Aschehaufen. Der aufgewirbelte Staub blieb an seinen Stiefeln und Hosenbeinen hängen und brachte ihn zum Husten.
    »Gottverdammt«, fluchte er rasselnd, als sich der Hustenanfall langsam legte. »Was immer dieses Zeug ist, es hinterlässt einen widerlichen Geschmack im Mund.«
    »Ich habe eine Idee, was es sein könnte«, meinte Paul.
    »Erzähl!«
    »Glaub mir, das willst du gar nicht wissen.«
    »Das ist jetzt nicht fair, Paul. Sag mir, wofür du es hältst.«
    Paul sprach mit leiser Stimme, als sie den Garten durchquerten. »Denk doch mal nach. Wir haben diese Haufen überall gesehen, oder?«
    Die Pheasant-Brüder nickten.
    »Aber vor heute Nacht gab es sie noch nicht. Außerdem haben Gus und ich vorhin noch jede Menge Leichen zu Gesicht bekommen. Inzwischen sind es bei Weitem nicht mehr so viele. Nun überleg noch mal, was es mit der Asche auf sich haben könnte.«
    Gus würgte und begann erneut zu husten. Er krümmte sich vornüber und hielt sich den Bauch.
    Gregs Augen weiteten sich. »Du meinst doch nicht etwa, dass … diese Aschehaufen die Überreste der Verstorbenen sind?«
    Paul zuckte mit den Schultern, dann ließ er den Blick durch die Umgebung wandern. Er kletterte auf Axels Veranda und näherte sich der Eingangstür. Greg legte seinem Bruder eine Hand auf die Schulter, aber Gus stieß ihn weg und kämpfte weiter gegen seinen Würgreiz an. Greg beschloss, sich auf mögliche Angreifer zu konzentrieren. Auf Pauls wiederholtes Klopfen folgte keine Reaktion. Nach einigen Versuchen kehrte er in den Garten zurück.
    »Die Vorstellung ist echt ekelhaft.« Gus wischte sich mit dem Hemdärmel über den Mund. »Warum musstest du mir so eine Scheiße erzählen, Paul?«
    »He, du wolltest es wissen. Stell keine Fragen, auf die du keine Antwort bekommen möchtest. Hat dir das deine Mutter nicht beigebracht? Jetzt hör auf, rumzujammern, und komm mit.«
    Paul schritt mit gezücktem Gewehr die Seite des Hauses entlang. Gus und Greg starrten ihn verwirrt an.
    »Es hat doch niemand aufgemacht, als du geklopft hast«, flüsterte Greg. »Wo willst du denn jetzt hin?«
    »An eines der Kellerfenster klopfen. Vielleicht erregen wir so seine Aufmerksamkeit.«
    Sie eilten hinter ihm her. Gus wischte sich dabei weiter hektisch über den Mund und die Nase. Sein Gesichtsausdruck zeigte Entsetzen und Abscheu.
    »Herrgott«, flüsterte Greg. »Verdammt, was geht hier nur für ein kranker Mist ab?«
    »Glaubst du, es sind Todesstrahlen im Spiel?«, fragte Gus.
    »Was?«
    »Na, die ganzen Leichen. Was glaubst du, hat sie in Asche verwandelt? Ich meine, ein Feuer kann’s nicht gewesen sein. Ich rieche zwar Rauch, aber der kommt irgendwo aus der Stadt. Hätte jemand die Leichen verbrannt, würden überall kleine Feuer brennen. Wir würden Benzin oder Holz riechen. Also was glaubst du, was dahintersteckt? Es bleiben nicht mal Knochen, Schmuck oder Kleidungsreste von den Toten zurück. Mir fällt keine andere Erklärung ein.«
    »Du hast echt zu viele schlechte Science-Fiction-Filme gesehen!«
    »Ich meine ja nur, das ist alles ziemlich seltsam. Schade, dass du keine Theorie auf Lager hast.«
    »Wollt ihr beiden wohl endlich mal die Klappe halten?« Paul drückte Gus sein Gewehr in die Hand, dann ging er auf die Knie und spähte durch das Kellerfenster.
    »Was kannst du erkennen?«, wollte Gus wissen. »Ist Axel da unten? Geht es ihm gut?«
    »Ja, ich sehe ihn, und er hat Gesellschaft. Kann’s wegen der Dunkelheit zwar nicht genau erkennen, aber ich glaube, Jean Sullivan und ihr kleiner Junge sind bei ihm.«
    »Tja, dann mach sie doch mal drauf aufmerksam, dass wir hier oben sind.«
    Paul streckte die Hand aus und klopfte an die Scheibe, womit er im Haus verängstigtes Geschrei auslöste.
    »Wir sind’s«, rief er. »Paul Crowley und die Pheasant-Brüder! Mach auf, Axel.«
    Kurz danach stand Paul auf und wischte sich Grashalme von den Händen und Knien.
    »Kommt er hoch?«, flüsterte Greg.
    »Ja. Glaub ich jedenfalls. Er hat auf die Treppe gezeigt.«
    Sie schlichen sich zurück an die Vorderseite des Hauses, wo bei ihrem Eintreffen die Eingangstür mit einem lauten Knarren aufschwang.
    »Ihr Vollidioten«, schimpfte Axel. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher