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Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Titel: Eine Versammlung von Krähen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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Pension erreichten, öffnete sich die Tür, und Esther trat ins Freie. Hinter ihr drückte sich Myrtle im Hausflur herum.
    »Was geht hier vor?« Ihre Augen weiteten sich, als sie Randy entdeckte. »Ach du meine Güte! Ist der Junge verletzt? Ist er … tot?«
    »Es geht ihm gut«, antwortete Donny keuchend. »Er hat lediglich das Bewusstsein verloren.«
    »Dann rein mit ihm ins Wohnzimmer.« Esther trat beiseite und ließ sie vorbei. Dann winkte sie Levi zu sich. »Was ist hier los, Mr. Stoltzfus?«
    »Ich will es Ihnen erklären, so gut ich kann«, sagte er und schob sich an ihr vorbei in die Diele. »Aber zuerst muss ich dafür Sorge tragen, dass wir in Sicherheit sind. Mir bleibt nicht viel Zeit. Haben Sie einen Filzstift, den ich mir borgen kann? Ein Kugelschreiber oder Bleistift täte es auch.«
    »Natürlich. Alles in der Küche. Was hätten Sie denn gern?«
    »Spielt keine Rolle. Es muss nur schnell gehen.«
    Nickend eilte Esther davon. Myrtle verriegelte die Tür, dann begleitete sie Levi zu den anderen im Wohnzimmer, wo Donny Randy auf das Sofa gelegt hatte. Seine Wangen schimmerten blass im Kerzenlicht, der Atem ging flach, aber regelmäßig. Die Augen zuckten unter den Lidern hin und her. Marsha setzte sich neben ihn und streichelte ihm das Haar.
    »Kommt er wieder in Ordnung?«
    Donny umfasste Randys Handgelenk und prüfte seinen Puls. Er nickte. »Ja. Sein Herzschlag ist stark, und er atmet gleichmäßig, nur ein bisschen flach. Gönn ihm einfach ein wenig Ruhe.«
    Esther kehrte aus der Küche zurück und reichte Levi einen Filzstift. Er rannte zurück in die Diele. Esther, Myrtle und Donny folgten ihm. Levi löste die Kappe vom Stift und schaute über die Schulter zurück zu Esther.
    »Ich entschuldige mich im Voraus, aber dies ist die einzige Möglichkeit, unsere Sicherheit zu gewährleisten. Es wird uns beschützen. Wenn Sie wollen, bezahle ich später für das Ausmalen und die Reparaturen.«
    Bevor sie etwas erwidern konnte, stellte er sich auf die Zehenspitzen und begann, unmittelbar über der geschlossenen Tür Zeichen an die Wand zu kritzeln. Levi sprach während der gesamten Prozedur kein Wort und erklärte ihnen auch nicht, was er tat. Er schien völlig in seiner Aufgabe aufzugehen.
    Die drei beobachten ihn und tauschten verwirrte Blicke aus.
    Levi schrieb:
    I.
    N. I. R.
    I.
    SANCTUS SPIRITUS
    I.
    N. I. R.
    I.
    Ito, alo Massa Dandi Bando, III.
    Amen J. R. N. R. J.
    SATOR
    AREPO
    TENET
    OPERA
    ROTAS
    Als er fertig war, trat Levi zurück und begutachtete sein Werk.
    »Du meine Güte …« Esthers Hand wanderte an ihre Brust.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Donny. »Ist das Latein oder so?«
    »Einen Teil davon erkenne ich«, sagte Myrtle und klang aufgeregt. »Das ist ein Powwow-Zauber. Stimmt’s, Mr. Stoltzfus?«
    »Eigentlich sind es drei verschiedene Zauber.« Levi drehte sich um und lächelte. »Sie haben teilweise recht, Mrs. Danbury. Aber ich muss mich beeilen. Bitte entschuldigen Sie mich für einen Moment. Während ich beschäftigt bin, wäre es am besten, wenn Sie die restlichen Kerzen löschen.«
    »Aber dann können wir kaum noch etwas sehen.«
    »Richtig, nur vermutlich können die da draußen uns dann auch nicht so leicht erkennen.«
    »Sie haben doch gesagt, die Inschrift über der Tür würde uns beschützen«, erwiderte Esther. »Warum kümmert es uns dann, ob die wissen, dass wir hier sind, oder nicht?«
    »Weil ich nicht will, dass sie das Haus umzingeln. Wenn wir fertig sind und ich mich ein wenig ausgeruht habe, muss ich wieder hinausgehen. Das ist einfacher, wenn ich mich ungehindert nach draußen schleichen kann, ohne einen Spießrutenlauf zu absolvieren.«
    Damit wandte er sich ab und wiederholte den Vorgang mit der Inschrift über jeder Tür und jedem Fenster im Haus, während die anderen ins Wohnzimmer zurückkehrten. Als Levi fertig war, leistete er ihnen dort Gesellschaft. Er wirkte erschöpft.
    »Mrs. Laudry …«
    »Nennen Sie mich Esther, mein Lieber.«
    »Gern. Esther, wären Sie wohl so freundlich, mir einen Schluck Wasser zu bringen?«
    »Selbstverständlich. Es stehen mehrere Flaschen im Kühlschrank. Ich denke, sie müssten immer noch kalt sein, auch wenn der Strom ausgefallen ist. Ich hole für alle welches. Myrtle, Liebes, würdest du mir helfen?«
    »Sicher. Gut, dass sich unsere Augen inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt haben. Ich möchte mir heute Nacht nicht auch noch zu allem Überfluss die Hüfte brechen.«
    »Ach, sei doch still.«
    Die beiden

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