Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Titel: Eine Versammlung von Krähen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
Vom Netzwerk:
in denen ganze Siedlungen über Nacht entvölkert wurden – etwa die Geisterstädte im Westen. Inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher.«
    »Ich dachte, Sie wollten darauf hinaus, dass Meeble hinter alldem steckt.« Marsha umklammerte eines der Sofakissen. »Meinen Sie, es steckt doch mehr dahinter?«
    »Nicht unbedingt. Das ist alles graue Theorie. Mir fehlt noch ein Stück des Puzzles.« Er erhob sich und setzte seinen Hut wieder auf. »Und deshalb muss ich wieder hinaus.«
    »Von wegen«, sagte Donny und sprang ebenfalls auf. »Wenn Sie da rausgehen, komme ich mit.«
    Marsha streckte die Hand aus und packte Donnys Arm.
    »Oh nein, das wirst du nicht tun.«
    Donny löste sich von ihr. Sein Blick blieb auf Levi gerichtet. »Jetzt mal im Ernst, Sie können es nicht allein mit diesen Mistkerlen aufnehmen.«
    »Das muss ich auch nicht. Gott ist auf meiner Seite.«
    »Sie haben uns gerade erzählt, dass Gott ein gesamtes Universum in die Luft geblasen hat, um dieses zu erschaffen.«
    »So ist es. Können Sie sich einen mächtigeren Verbündeten vorstellen?«
    »Trotzdem komme ich mit.«
    Marsha protestierte erneut, und die anderen fingen alle gleichzeitig zu reden an. Levi stieß einen Pfiff aus, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    »Das steht nicht zur Debatte, Donny. Ich weiß Ihr Angebot zu schätzen, wirklich. Aber jemand muss hierbleiben und auf die anderen aufpassen. Randy ist noch zu schwach und …«
    »Bin ich nicht.« Randy wankte, als er versuchte, aufzustehen.
    Myrtle hob mahnend einen Finger in Levis Richtung. »Das ist eine äußerst sexistische Einstellung.«
    »Sie sollten wissen«, ergriff Esther das Wort und mühte sich langsam auf die Beine, »dass ich schon mit einem Gewehr schießen konnte, bevor ich es lernte. Früher ging ich oft mit meinem Vater auf die Jagd, Mr. Stoltzfus. Das war in dieser Gegend üblich. Ich würde sagen, ich bin durchaus fähig, auf mich selbst aufzupassen. Dasselbe gilt für Myrtle und Marsha.«
    »Sie scheinen alle zu glauben, dass ich Sie darum bitte. Das tue ich nicht. Es ist ein Befehl.«
    »Ich bin nicht mehr bei der Armee«, gab Donny zurück. »Ich nehme nicht länger Befehle entgegen.«
    »Ach nein?« Levi sah zu Marsha und wieder zurück zu ihm. »Wollen Sie wissen, was ich glaube, Donny? Ich glaube, Sie haben Angst davor, mit Marsha allein zu sein. Ich denke, zwischen Ihnen besteht ein unausgesprochenes Problem, dass Ihnen eine Heidenangst macht.«
    Donny öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch er sagte nichts. Er starrte Levi nur an. Seine Ohrenspitzen liefen rot an.
    »Ich will, dass Sie alle hierbleiben. Denken Sie daran, solange Sie sich in diesem Haus aufhalten und nicht ins Freie gehen, sind Sie in Sicherheit. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.«
    Bevor jemand weitere Einwände erheben konnte, drehte sich Levi um und eilte in die Diele. Da er keine fremde Präsenz spürte, trat er hinaus auf die Veranda und schloss die Tür hinter sich. Die Luft war rein. Er flüsterte ein Gebet und sagte aus dem Gedächtnis einen Segen gegen Feinde, Krankheit und Pech auf, den ihm sein Vater vor langer Zeit beigebracht hatte.
    »Der Segen, der vom Himmel gesandt wurde, von Gott dem Heiland, als der wahre, leibhaftige Sohn geboren wurde, möge stets mit mir sein. Das Heilige Kreuz Gottes, an dem er seine bitteren Qualen litt, möge mich segnen, heute und für immer. Die Heiligen drei Nägel, die durch die Heiligen Hände Jesu Christi getrieben wurden, mögen mich segnen, heute und für immer. Der Speer, der in seine Heilige Seite gestoßen wurde, möge mich beschützen, heute und für immer. Mögen mich das Blut Christi und der Heilige Geist vor meinen Feinden und vor allem beschützen, was meinem Körper und meiner Seele abträglich sein kann.
    Segnet mich, oh ihr fünf Heiligen Wunden, auf dass all meine Feinde von mir vertrieben, auf dass sie gebunden und gebannt werden. All jene, die dich hassen, müssen vor mir schweigen und können weder mir noch meinem Haus oder meiner Habe den geringsten Schaden zufügen. Und all jene, die mich geistig oder körperlich angreifen und verwunden wollen, sollen wehrlos sein, schwach und besiegt. Das Kreuz Christi sei mit mir. Das Kreuz Christi überwindet alles Wasser und jedes Feuer. Das Kreuz Christi überwindet alle Waffen. Das Kreuz Christi ist ein vollkommenes Zeichen und ein Segen für meine Seele. Nun bete ich, auf dass mich der Heilige Leib Christi gegen alle bösen Worte und Werke segne.«
    Als er fertig war,

Weitere Kostenlose Bücher