Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)
hier nicht einfach so mir nichts, dir nichts ausziehen!«
Stella blieb hart, auf diesen Moment war sie vorbereitet gewesen.
»Natürlich zahle ich, bis du einen Nachmieter gefunden hast. Ich will auf keinen Fall, dass dir finanzielle Einbußen entstehen«, antwortete sie, den Blick fest auf Robert gerichtet.
»Und was wird aus unserem Plan, Emma gemeinsam großzuziehen?«, fragte Robert und fuhr sich durch die Haare. »Ich dachte, wir hätten eine Abmachung.«
»Daran ändert sich auch nichts«, entgegnete Stella, die mit diesem Einwand gerechnet hatte. »Blankenese ist nicht das Ende der Welt, und wir werden uns schon irgendwie einig werden.«
In diesem Moment klingelte es an der Tür, und Robert sah genervt auf die Uhr.
»Mist, auch das noch«, sagte er und drückte auf den Summer. Stella war überhaupt nicht erstaunt, dass eine knappe Minute später Marina Hand in Hand mit Moritz im Raum stand und verwundert von Robert zu Stella blickte.
»Störe ich?«, fragte sie unsicher.
»Nein, ich wollte sowieso gerade los«, erwiderte Stella und wandte sich zum Gehen. »Hallo, Moritz!«
Bevor der Junge die Begrüßung erwidern konnte, war Stella auch schon verschwunden und setzte sich in ihren Wagen, um nach Blankenese zu fahren. Sie hatte noch einige Änderungswünsche bezüglich ihres neuen Mietvertrags für das Haus, für das sie sich nach langem Zögern entschieden hatte, und wollte diese mit dem Makler besprechen.
»Hast du heute Abend mal kurz für mich Zeit?«, fragte Nina, als sie Leonie im La Lune anrief. »Klar, ein paar Minuten habe ich sicher, wenn du vorbeikommst. Heute scheint es relativ ruhig zu sein. Und wir haben ein himmlisches Soufflé auf der Karte, das du unbedingt probieren musst!«
»Alexander ist heute Abend nicht da, oder?«, erkundigte Nina sich misstrauisch. »Wenn doch, würde ich mich lieber in der Villa mit dir treffen.«
»Keine Sorge, er ist heute Abend zu Hause, weil er dringend eine Kolumne schreiben muss, mit der er im Hintertreffen ist«, beruhigte Leonie ihre Freundin. »Bis nachher, ich freu mich!«
Als Nina gegen zweiundzwanzig Uhr das Restaurant betrat, war es tatsächlich einigermaßen leer, und Leonie plazierte sie an einen ruhigen Seitentisch. »Also, erzähl, was hast du auf dem Herzen?«
Nina spielte nervös mit dem Serviettenring und erzählte von Alexanders Besuch bei Koloniale Möbel.
Leonie hatte Mühe, ihren aufkeimenden Ärger zu unterdrücken. In ihren Augen übertrieb es Nina mittlerweile wirklich mit ihrem Misstrauen.
»Ich finde, das klingt alles ziemlich vielversprechend. Mir kommt es so vor, als hätte er sich wirklich Gedanken über deinen überstürzten Aufbruch gemacht und sich nicht einfach auf die Position des beleidigten Liebhabers zurückgezogen. Ich glaube, es gibt nicht viele Männer, die in der Lage sind, derart zu reflektieren und ihr Verhalten zu ändern.«
»Und was ist mit Isabelle?«, gab Nina zu bedenken. »Schließlich hat er mir die Frage nicht beantwortet.«
»Kunststück, wie sollte er auch? Er gibt sich Mühe, umwirbt dich, gesteht dir seine Liebe, und du stürmst als Dank dafür aus seiner Wohnung und gibst ihm keinerlei Erklärung für dein Verhalten. Er wirft seinen Stolz über Bord, besucht dich im Laden, bietet dir an, es langsam angehen zu lassen. Und alles, was du machst, ist, die Zicke zu spielen und ihm die kalte Schulter zu zeigen. Ich an seiner Stelle hätte auch keine Lust mehr gehabt, dir irgendetwas zu erklären.«
»Wow, so kenne ich dich ja gar nicht«, antwortete Nina. »Du bist mittlerweile eine echte Kämpfernatur geworden!«
»Ja, in diesem Fall muss ich dir echt mal den Kopf waschen. Du bist gerade dabei, dir eine riesengroße Chance durch die Lappen gehen zu lassen, nur weil es für dich offensichtlich bequemer ist, immer gleich das Schlimmste anzunehmen. Weißt du eigentlich, wie destruktiv dieses Verhalten ist?«
Nina schwieg und dachte nach. Natürlich hatte Leonie recht.
»Was soll schon passieren, wenn du Alexander eine zweite Chance gibst? Er wäre doch nicht zu dir in den Laden gekommen, wenn er wieder mit Isabelle zusammen wäre, das ist ja total unlogisch!«, fuhr Leonie heftig fort.
Plötzlich und völlig unerwartet öffnete sich die Tür, und herein kamen – zum großen Erstaunen der Freundinnen – Alexander und Isabelle Wagenbach!
Nina verschluckte sich beinahe an ihrem Kaffee, den sie sich nach dem Soufflé gegönnt hatte, und überlegte fieberhaft, wohin sie flüchten konnte, ohne
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