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Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)

Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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Bodenhaftung fehlte, Seidenkleider, die ihr halbes Leben in der Reinigung zugebracht hatten, graziöse Handtaschen, in die kein normaler Mensch Dinge packen konnte, die man als Mutter so brauchte, und schließlich jede Menge riesiger Designersonnenbrillen, hinter denen sie lange Zeit ihre Unsicherheit versteckt hatte.
    Nachdem sie einen letzten Blick auf ihre Schätze geworfen hatte, legte sie alles, fein säuberlich gefaltet, in die Kartons und fühlte sich unendlich erleichtert, als sie diese mit Klebeband verschlossen hatte. Morgen würde die örtliche Diakonie sie abholen und dann alles auf dem Kirchenflohmarkt verkaufen. Der Erlös kam alleinerziehenden Müttern zugute, die sich kaum etwas für ihre Kinder leisten konnten.
    Wer hätte gedacht, dass ich mal Kombi fahren und meine Jimmy Choos der Wohlfahrt spenden würde?, sinnierte Stella und schob die Kartons beiseite. Ihre Wehmut hielt sich erstaunlicherweise ziemlich in Grenzen.
    Danach nahm sie sich unzählige kleine Erinnerungsstücke vor, die sie in der Zeit mit Julian angesammelt hatte: gepresste rote Rosen, ein Armband, Bücher, Briefe, Kinokarten und einige wenige Fotos. All dies wanderte in eine kleine Kiste, in die sie auch das Tagebuch steckte, in dem sie all seine SMS-Nachrichten notiert hatte, als diese drohten, den Speicher ihres Handys zu sprengen.
    »Ich träume von dir«, lautete die eine, eine andere: »Ich vermisse dich!«
    Alles banale Plattitüden, dachte Stella verächtlich und verschnürte die kleine Pappkiste mit dem Geschenkband, in dem er ihre Kette hatte verpacken lassen, die sie als einzige noch behalten und tragen wollte. Ihr wurde deutlich, was aus dieser angeblich so großen Sehnsucht geworden war – nämlich nichts!
    In dem Moment, als sie überlegte, was sie als Nächstes in Angriff nehmen sollte, erhielt sie eine SMS. Dieses Geräusch hatte sie nicht mehr vernommen, seit Julian in ihrem Leben keine Rolle mehr spielte. Mit den Menschen, die ihr wichtig waren, kommunizierte sie am Telefon oder noch lieber persönlich, auch dies eine Erkenntnis aus der Klinik. Stella versteckte sich nicht mehr hinter einem Mobiltelefon, sondern gewann immer mehr Spaß daran, direkte Kommunikation mit anderen nicht mehr in erster Linie als zusätzlichen Störfaktor in ihrem Leben zu empfinden.

Marina hat mir erzählt, dass du dabei bist, zu packen.
Wie kann ich dich umstimmen?

    Die Nachricht war von Robert, und Stella konnte sich keinen rechten Reim darauf machen. Weshalb war es ihm so wichtig, dass sie in der Villa wohnen blieb, jetzt, wo Marina hier ständig ein und aus ging? Kopfschüttelnd schrieb sie zurück:

Mein Entschluss steht fest. Emma braucht keine zwei Mütter und du keine zwei Frauen!

    Danach schaltete sie ihr Handy aus. Denn sie wollte in aller Ruhe weiter packen.

    Als Leonie vom Einkaufen kam, traf sie im Flur auf Robert.
    »Wie läuft es mit deinem neuen Job?«, erkundigte sie sich und hielt Ausschau nach Moritz. Sie hatte in den vergangenen Tagen gelegentlich Basketball mit ihm gespielt und den aufgeweckten kleinen Jungen richtig ins Herz geschlossen. Auch mit Robert hatte sie jetzt engeren Kontakt, weshalb die beiden nach dem Einzug auch zum Du übergegangen waren.
    »So weit okay, danke der Nachfrage. Ist natürlich eine ziemliche Umstellung nach der Selbständigkeit, aber ich denke, dass ich mich bald daran gewöhnen werde.«
    »Und wie geht’s Moritz?«, fragte Leonie weiter.
    »Auch ganz gut, momentan ist er beim Fußballtraining mit seinem besten Freund Jan.«
    »Schön.« Leonie nickte. »Es ist wichtig, dass er möglichst schnell neue Spielkameraden findet. Paul und Paula scheinen übrigens ganz froh zu sein, dass er sie ab und zu durch den Garten scheucht und mit ihnen Gummimäusefangen übt. Und ich kann das ebenfalls nur unterstützen, denn in letzter Zeit haben die beiden für meinen Geschmack wieder etwas zu sehr zugelegt.«
    Robert lachte.
    »Kein Wunder, wenn du sie so verwöhnst und nicht nur mit Sheba, sondern auch mit Delikatessen aus dem Restaurant fütterst! Hast du Lust, kurz einen Sprung mit raufzukommen? Dann zeige ich dir, was aus der Wohnung geworden ist. Ich muss Moritz zwar in einer Stunde vom Training abholen, aber bis dahin hätte ich Zeit für einen Tee.«
    »Gern«, antwortete Leonie. »Ich verstaue nur schnell meine Einkäufe, dann komme ich rauf!«
    Zehn Minuten später stand sie bewaffnet mit selbstgebackenen Keksen vor Roberts Tür. Sollte sie die Gunst der Stunde nutzen, um

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