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Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)

Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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du gerne?«
    Bevor Stella antworten konnte, klingelte es an der Tür. Es war Nina.
    »Hier, für dich!«, sagte sie und überreichte Leonie einen geschmackvoll zusammengestellten Herbststrauß. Mist, an ein Mitbringsel hatte Stella in ihrer Hektik überhaupt nicht gedacht. Zwischen ihrem Friseurbesuch, einem Abstecher in die Reinigung und dem Termin bei Ophelia Winter hatte sie einfach keine Zeit mehr gehabt.
    »Tut mir leid, ich hätte dir auch etwas mitbringen sollen«, sagte Stella entschuldigend, während Leonie den üppigen Strauß in eine Vase stellte. »Zudem schulde ich dir noch eine Gegeneinladung für die Pizza. Vielleicht habt ihr zwei ja mal Lust, mit mir essen zu gehen.« Noch während sie sprach, wurde Stella mit einem Mal schwindlig. Ihr Ohr fühlte sich an, als wäre es mit Watte verstopft. Das Letzte, was sie hörte, waren Ninas Worte:
    »Ich rufe einen Krankenwagen«, dann wurde es dunkel um sie.

    »Was machst du nur für Sachen?«, fragte Leonie besorgt, als Stella in der Notaufnahme des Uniklinikums wieder zu sich kam. Sie hing an einem Monitor, und ihr linker Arm steckte in einer Manschette aus Plastik. Sie hatte schrecklichen Durst. Dankbar nahm sie das Glas Wasser, das Nina ihr reichte, und trank es auf einen Zug aus.
    »Du hast uns vielleicht einen Schrecken eingejagt«, meinte Nina und lächelte Stella zu. Zum ersten Mal, seit die beiden sich kannten.
    »Du hattest einen Hörsturz«, erklärte Leonie. »Die diensthabende Ärztin kommt gleich vorbei und macht einen Hörtest mit dir, sobald die Infusion durchgelaufen ist.«
    Nachdem die ersten Routineuntersuchungen abgeschlossen waren und feststand, dass kein ernsthafter Schaden am Ohr entstanden war, erfuhr Stella, dass sie dennoch einige Tage in der Klinik bleiben musste. Ihr Zustand war instabil, sie brauchte dringend Ruhe und Schlaf. Leonie hatte ihr ein paar Sachen aus ihrer Wohnung gebracht und angeboten, am darauffolgenden Tag wieder vorbeizuschauen. Stella konnte gerade noch nicken, dann fielen ihr schon die Augen zu.

    »Das hat man nun davon, wenn man sich zu Tode arbeitet«, schimpfte Nina, als sie wieder bei Leonie in der Wohnung saß. »Ich weiß schon, weshalb ich nie Karriere machen wollte. Man schuftet und schuftet, bekommt den Hals nicht voll, weil man immer das neueste Prada-Täschchen haben muss, und was hat man dann davon? Man fällt um wie ein Sack Reis, und ein paar Minuten später hängt man im Krankenhaus an irgendwelchen Schläuchen.«
    »Ja, das ist ziemlich traurig«, stimmte Leonie seufzend zu, während sie Paula streichelte. »Ich hoffe nur, dass es ihr bald wieder bessergeht und sie ein wenig kürzertritt. Meinetwegen können wir die Renovierung des Flurs gern auf das Frühjahr verschieben!«
    »Von mir aus können wir das auch vorerst ganz lassen, vorausgesetzt, Robert Behrendsen ist einverstanden«, antwortete Nina, die mit Unbehagen daran dachte, dass sie sich endlich um einen neuen Job kümmern musste.
    »Ich kann ihn gern fragen, er hat sicher nichts dagegen«, entgegnete Leonie, die sich schon sehr auf ihren Opernbesuch mit Herrn Behrendsen freute.
    »Ja, ja, ich kann mir schon denken, dass du nur allzu gern bereit bist, ihn anzurufen«, neckte Nina sie, die längst bemerkt hatte, welche Wirkung der smarte Vermieter auf Leonie ausübte. Allerdings war ihr ebenfalls aufgefallen, dass Robert Behrendsen nicht ganz unempfänglich für die blonde Stella war. Doch die war ja, wie es schien, in festen Händen.

    »Schön, dich zu sehen, Kind«, begrüßte Katharina Alberti ihre Tochter und musterte Stella, die blass und schmächtig in ihrem Krankenhausbett lag. »Ich habe mit Doktor Eisenmann gesprochen. Seiner Meinung nach gehörst du so schnell wie möglich in eine psychosomatische Klinik, um dich wieder aufpäppeln zu lassen. Ich habe mich schon umgehört und …«
    »Stopp, Mama, halt«, erwiderte Stella, die es überhaupt nicht mochte, wenn ihre Mutter das Zepter an sich riss und alles über ihren Kopf hinweg entschied. Immerhin war sie kein kleines, unmündiges Kind, sondern eine erwachsene Frau von bald vierzig Jahren.
    »Lieb von dir, dass du dich so um mich kümmerst. Aber momentan weiß ich gar nicht, wo mir der Kopf steht. Gib mir ein paar Tage Zeit, über euren Vorschlag nachzudenken, okay?«
    Ich werde die Ärzte hier in der Klinik konsultieren, überlegte sie und registrierte erschöpft den beleidigten Gesichtsausdruck ihrer Mutter. Sie wollte gerade zu einer Entschuldigung ansetzen, überlegte es

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