Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)

Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
Vom Netzwerk:
nur raten, es sich zu Hause gemütlich zu machen! Vielen Dank übrigens, dass Sie meine Theorie bestätigen, dass die Coffee-to-go-Becher ein Ersatz für frühkindliche Nuckelflaschen sind.
Im Übrigen mag ich gar keinen Kaffee und kann Latte macchiato nur deshalb ertragen, weil er nach allem anderen schmeckt, nur nicht nach Kaffee. Vermutlich würde es heiße Milch mit Honig auch tun, aber wer bestellt sich schon gerne ein so un-trendiges Getränk? Franco, der Italiener meines Vertrauens, würde vor Entsetzen in Ohnmacht fallen, wenn ich seinen heiß geliebten Espresso verschmähen würde. Aber es käme auf einen Versuch an. Wenn ich herausfinde, was »Honig« auf Italienisch heißt, kreiere ich vielleicht sogar eine neue Mode!
Ach ja: Ich halte mich gern an dem Gedanken fest, dass ich einen relativ gut funktionierenden Kopf habe, der mich hoffentlich nie im Stich lässt. Das beruhigt bisweilen ungemein. Und ich halte an der Vorstellung fest, dass es den Weihnachtsmann gibt.
Mit vielen Grüßen,
Nina Korte
Blumenmeer

    Schmunzelnd drückte Nina auf »Senden« und blickte abermals aus dem Fenster. Das Laub der Bäume hatte sich gelbgold verfärbt und war von rötlichen Sprengseln durchsetzt. Nina dachte an die Bilder des wunderschönen Indian Summer in Vermont, einem ihrer Traumreiseziele. Wie gern würde sie jetzt einfach wegfliegen, anstatt in Hamburg zu bleiben, wo nur die üblichen Probleme auf sie warteten. Ein leises »Pling« kündigte den Eingang einer neuen E-Mail an.

Von: [email protected]
An: [email protected]

Es muss ›Latte mielato‹ heißen. Milch, mit Honig gesüßt.

    Für einen Moment starrte Nina verwirrt auf Ihren PC. Asterdivaricatus war also online …

    »Schön, dass es dir wieder bessergeht.«
    Stella richtete sich in ihrem Krankenbett auf und stopfte sich ein zweites Kissen in den Rücken, während sie mit der anderen Hand den Telefonhörer hielt. Julian hatte sich endlich gemeldet, nachdem Stella ihm geschrieben hatte, dass sie im Krankenhaus lag und ihre Verabredung mit ihm nicht einhalten konnte.
    »Besser ist wohl ein bisschen zu viel gesagt«, entgegnete sie ungehalten, wobei sie die Telefonschnur um ihren Finger zwirbelte. »Ich denke, dass es mir erst wieder richtig gut gehen wird, wenn ich in dieser psychosomatischen Klinik in Bad Bramstedt war.«
    »Psychosomatische Klinik?«, fragte Julian mit unverhohlenem Entsetzen in der Stimme.
    »Ja, du hast richtig verstanden. Ich werde Anfang Dezember dort aufgenommen und aller Voraussicht nach sechs Wochen bleiben. Bis dahin habe ich noch genug Zeit, meine Angelegenheiten zu regeln und mich um eine Vertretung bei meinen Kunden zu kümmern.«
    »Das bedeutet ja, dass du deinen Geburtstag und die Feiertage in Bad Bramstedt verbringen wirst«, konstatierte Julian, und Stella hatte den Verdacht, dass ihm die Situation nicht ganz ungelegen kam.
    »Tja, da hast du wohl Glück gehabt. Dann feiere ich meinen vierzigsten Geburtstag eben nicht in Paris, sondern mutterseelenallein in einer Kleinstadt in Schleswig-Holstein. Kann ja auch ganz nett werden«, antwortete sie bitter. Sie durfte gar nicht darüber nachdenken, wie sie die Zeit überstehen sollte.
    »Ich werde mein Möglichstes tun, um dich dort zu besuchen«, versprach Julian, obwohl beide wussten, dass das niemals geschehen würde. Ihre Affäre neigte sich unaufhaltsam dem Ende zu. In ihrer letzten durchwachten Nacht hatte es Stella endlich eingesehen: Dieser Mann würde seine Frau nie verlassen, und sie hatte keine Lust mehr, ständig über ihn und ihre verkorkste Beziehung nachzudenken. Wenn sie wirklich wieder auf die Beine kommen wollte, musste sie konsequent sein. Aber momentan fehlte ihr die Kraft, endgültig Schluss zu machen.
    »Bis bald also«, verabschiedete sie sich und hoffte insgeheim immer noch, dass Julian wenigstens der Form halber den Weg zu ihr ins Uniklinikum finden würde.

Kapitel 10
    M it klopfendem Herzen verfolgte Leonie das Geschehen auf der Bühne der Hamburger Staatsoper. Der nüchterne Theatersaal war nicht annähernd so romantisch, wie sie es sich für diesen besonderen Anlass gewünscht hätte. Doch dafür hatte sie den attraktiven Robert Behrendsen an ihrer Seite und schwebte auf einer Wolke des Glücks. Sie war so aufgeregt, dass sie sich kaum auf die Handlung konzentrieren konnte. Dabei hatte Verdis »La Traviata« alles, um Leonies gefühlsbetontes Gemüt zum Schwelgen zu bringen. Als sich die sterbende Violetta mit den Worten »Lebt wohl

Weitere Kostenlose Bücher