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Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)

Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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Gespannt wartete sie auf Julians Reaktion.
    »Burn-out, das hört sich ja nicht gut an«, antwortete er beunruhigt. »Damit ist nicht zu spaßen. Ein Kanzleikollege wurde im Frühjahr mit einer ähnlichen Diagnose in eine psychosomatische Klinik eingeliefert und musste acht Wochen dort bleiben. Soviel ich weiß, war das alles andere als ein Spaziergang.«
    »Aber bei mir kommt es gar nicht erst so weit«, versuchte sie Julian zu beschwichtigen und bemerkte im selben Moment, dass etwas an der Rollenverteilung nicht stimmte. Eigentlich müsste Julian derjenige sein, der ihr Mut zusprach. Unter dem Vorwand, zu einem Termin zu müssen, brach sie das Telefonat ab und stieg ins Auto. Plötzlich fiel ihr der Beinahe-Unfall mit dem kleinen Mädchen wieder ein. Gott sei Dank hatte sich die Mutter nicht mehr bei Stella gemeldet. Für den Augenblick hatte sie sowieso schon viel zu viele Sorgen.
    Zu Hause angekommen, vernahm sie Gelächter aus Leonies Wohnung. Der Stimme nach zu urteilen, war Nina bei ihr. Stella verspürte einen eifersüchtigen Stich. Doktor Eisenmann hatte ihr geraten, ihre Sorgen einer Freundin anzuvertrauen. Doch Stella hatte niemanden, mit dem sie sich aussprechen konnte, weil sie sich jahrelang nur um ihren Beruf gekümmert und zuletzt alle Energie in ihre Beziehung mit Julian gesteckt hatte. Auch mit ihren beiden Nachbarinnen war sie noch nicht so richtig warm geworden. Was man von Nina und Leonie nicht gerade behaupten konnte. Sie schienen sich prächtig zu amüsieren.
    Mit der Schallisolierung ist es in dem alten Kasten auch nicht weit her, dachte Stella, als sie nach oben ging und ihre Post durchsah. Neben den üblichen Rechnungen fand sie eine handschriftliche Notiz ihrer Mitmieterinnen. Sie baten um eine kleine Hausversammlung wegen der anstehenden Renovierungsarbeiten. Auch das noch! Wieder überkamen Stella Zweifel, ob sie sich nicht ein bisschen zu viel zugemutet hatte.

    »Weißt du, wo Futureventura liegt?«, fragte Olli feixend, als Leonie am nächsten Morgen das Reisebüro betrat.
    »So, wie du das aussprichst, klingt es irgendwie nach einer fremden Galaxie. Wie in dem Film ›Futureworld‹, falls du den kennst«, antwortete sie grummelnd. Ab heute war ihre Kollegin Sandra Koch im Urlaub, und somit blieb der Bereich »Fernreisen« an ihr hängen. Doris Möller würde sie mit Argusaugen beobachten und Leonie bei jeder sich bietenden Gelegenheit vor Kunden und Mitarbeitern runtermachen. Gestern Abend hatte sie sich das Szenario bereits in den leuchtendsten Farben ausgemalt, und heute Morgen war sie mit Bauchschmerzen aufgewacht.
    »Die Antwort ist leider falsch, meine Liebe. Du solltest allmählich wissen, was unsere Kunden alles aus den Namen der Reiseziele machen. Und in diesem Fall handelt es sich nicht um ein intergalaktisches Eiland, sondern um die Insel Fuerteventura. Comprende, muchacha?«
    »Mhmm, ganz toll«, murmelte Leonie, während sie ihre Sachen in Sandras Schreibtisch einräumte. »Und du, mein Lieber, nimmst jetzt besser den Platz an der Front ein, anstatt herumzublödeln und mit deinen mageren Spanischkenntnissen zu prahlen!«, ermahnte sie Olli streng.
    »Aber nur, wenn du mir verrätst, wie es mit dem schnuckeligen Vermieter läuft.«
    »Welchem Vermieter?«
    »Na, der smarte Typ aus Husum. Ich hab deinen schmachtenden Blick neulich am Telefon ganz genau gesehen!«
    »Du spinnst!«
    »Nein, tu ich nicht. Ich finde übrigens, dass das mit euch beiden ganz wunderbar passen würde, nach dem, was du mir erzählt hast. Ein Haus an der See, eins in der Stadt, ein kleiner Junge mit genauso vielen Sommersprossen wie du … Das ist genau das, was du dir immer gewünscht hast, hab ich recht?«
    »Halt die Klappe und schick mir lieber meine E-Mails rüber. Ich bin heute nicht in Stimmung für deine albernen Beziehungsphantasien!«
    Mit diesen Worten verschanzte sie sich hinter ihrem PC und sah die Tagespost durch. Aber sie war nicht so recht bei der Sache. Olli hatte recht. Robert Behrendsen war genau das, was sie sich immer erträumt hatte. Seit der Gedanke in ihr aufgekeimt war, ihren Vermieter zu einem Opernbesuch zu überreden, konnte sie an nichts anderes mehr denken. Allerdings war sie bislang zu schüchtern gewesen, um ihn anzurufen.
    In diesem Moment betrat eine blasse, schmale Frau das Reisebüro, sah sich unsicher um und steuerte dann direkt auf Leonie zu.
    »Hallo. Ich hätte eine Frage. Ich bin auf der Suche nach einem Reiseziel über die Weihnachtsfeiertage. Meinen Sie,

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