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Eine Welt für Menschen

Eine Welt für Menschen

Titel: Eine Welt für Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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geballt. Ashley machte eine beschwichtigende Geste. Auch in ihm sträubte sich alles gegen die Überheblichkeit, die aus Pellgons Worten sprach. Aber im Augenblick war er noch gewillt, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Es würde sich rechtzeitig eine Gelegenheit ergeben, den Qahiren, wie sie sich nannten, klarzumachen, daß die Menschen der Vergangenheit Anspruch auf Würde hatten.
    Er begann mit seinem Bericht.
     

 
3.
     
    »Eine Serie von überaus komplexen Erlebnissen«, bemerkte Pellgon, nachdem Ashley Bannister geendet hatte. »Man muß sich fragen, warum Wesen einer früheren Zeit soviel Aufwand veranstalteten, um ein Ziel zu erreichen, aus dem niemand Nutzen zog. Anstatt ein paar tausend Jahre zu warten, zum Beispiel, bis Fortbewegungsmethoden entwickelt waren, die die Durchdringung des Weltalls erleichterten.«
    »Ihr betreibt Weltraumfahrt?« fragte Ashley begierig.
    »Unsere Vorfahren haben sie betrieben. Sie haben den Kosmos umrundet und sind in zahllose Paralleluniversen vorgestoßen. Sie haben alles gelernt, was es zu lernen gab, und ihr Wissen uns, ihren Nachkommen, hinterlassen. Daher können wir es uns leisten, die Rastlosigkeit von uns zu werfen und in Eintracht auf dieser Welt des Friedens zu leben. Wir widmen uns unseren Idealen. Diese sind: Friede, Schönheit, Harmonie. Wer unter uns leben will, muß seelisch und geistig in der Lage sein, sich diesen Idealen zu verpflichten. Ob ihr diese Fähigkeit besitzt, soll die Prüfung erweisen.«
    »Es sind hohe und weise Ideale«, antwortete Ashley. »Auch die Menschen unserer Zeit haben danach gestrebt, sie jedoch niemals zur Gänze verwirklicht. Wenn es in der Tat Friede, Schönheit und Harmonie sind, denen wir uns verpflichten sollen, so werdet ihr in uns willige und gelehrige Mitstreber finden.«
    Abermals lächelte Pellgon. Aber es war ein kaltes Lächeln, als habe er Zweifel an Ashley Bannisters Aufrichtigkeit.
    »Laß mich euch unsere Lage erklären«, sagte er. »Es gibt auf dieser Welt insgesamt achthundert Qahiren. Jeder bewohnt seine eigene Domäne. Da ihr insgesamt dreitausend seid, bedeutet allein eure Zahl ein Problem, das nicht übersehen werden darf.«
    Ashley stockte der Atem. Die Gesamtbevölkerung der Erde betrug achthundert Wesen! Er stammte aus einer Zeit, in der mehr als sechs Milliarden Menschen auf diesem Planeten gelebt hatten; und selbst damals waren Zonen, die vor Menschenleere strotzten, noch leicht zu finden gewesen!
    »Ich bin sicher, daß der Planet uns allen genug Platz bietet«, sagte er.
    »Wir werden sehen«, reagierte Pellgon. »Viel hängt davon ab, wie sich eure Mentalität mit der unseren verträgt.«
    »Wie soll die Prüfung aussehen?« erkundigte sich Ashley.
    »Man wird eine Stadt für euch herrichten«, antwortete Pellgon. »Ihr stammt aus der Zeit, als es noch Städte auf der Erde gab, also ist das für euch die richtige Umgebung. Es wird euch an nichts Lebensnotwendigem mangeln. Aber ihr werdet mit eurer Umwelt zurechtkommen müssen. Daran, wie ihr dieses Problem bewältigt, wollen wir eure Reife messen.«
    »Mit was für einer Umwelt?« wollte Ashley wissen.
    »Ich kann dir nichts darüber sagen. Die Prüfung verlöre sonst an Wert. Man wird euch überwachen. Ein Priparnak wird eure Reaktionen messen und uns die nötigen Informationen übermitteln.«
    »Was ist ein Priparnak?«
    »Ein emotio-psionisches Multiplex. Zerbrich dir nicht den Kopf darüber; du verstehst es nicht.«
    »Das wirst du uns überlassen müssen, was wir verstehen und was nicht«, knurrte Bob Koenig. Diesmal gebot Ashley ihm keinen Einhalt. Es war an der Zeit, daß Pellgons Überheblichkeit eine Zurechtweisung erhielt.
    Der Qahire hob gelangweilt die Schultern. Ashley fand es interessant, daß diese Geste der Gleichgültigkeit die Jahrmillionen überlebt hatte.
    »Jedes Wesen hat seine Würde«, sagte er, Bobs Worte bekräftigend. »Du solltest nicht versuchen, uns die unsere zu nehmen. Wenn du uns für minderwertig hältst, erweise uns die Höflichkeit, es dir nicht anmerken zu lassen.«
    »Oh, verzeiht!« rief Pellgon in gespielter Überraschung. Da war wieder das kalte, berechnende Lächeln. »Ich hatte nicht die Absicht, eure Gefühle zu verletzen.«
    Er wandte sich an die fünf Qahiren und gab mit den raschen Worten einer fremden Sprache eine Reihe von Erklärungen ab. Ashley horchte den Lauten hinterdrein. War es wirklich eine fremde Sprache? Hatte er ähnliche Laute nicht schon einmal gehört – und verstanden?
    Eine

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