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Eine wie Alaska

Titel: Eine wie Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Green
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–, und ihr seid beide offiziell einen Schritt entfernt von einem Anruf zu Hause. Takumi und Miles, es gibt zwar kein Gesetz dagegen, jemandem beim Rauchen zuzusehen, aber wenn ihr das nächste Mal gegen irgendeine Regel verstoßt, wird sich die Jury an diese Geschichte erinnern. Fair?«
    »Fair«, sagte Alaska schnell, offensichtlich erleichtert.
    Als ich hinausging, hielt mich der Adler fest. »Treiben Sie keinen Missbrauch mit Ihren Freiheiten an dieser Schule, junger Mann, oder Sie werden es bereuen.«
    Ich nickte.
Neunundachtzig Tage vorher
    »Wir haben eine Freundin für dich«, sagte Alaska. Es hatte mir immer noch keiner erklärt, was letzte Woche vor der Jury gelaufen war. Jedenfalls schien es keinen Eindruck bei Alaska hinterlassen zu haben, denn sie war erstens nach Einbruch der Dunkelheit bei geschlossener Tür in unserem Zimmer und saß zweitens rauchend auf unserem Schaumstoffsofa. Sie hatte vor den Schlitz unter der Tür ein Handtuch gestopft und beharrte darauf, dass es sicher sei, aber ich war nervös – wegen des Rauchs und wegen der »Freundin«.
    »Jetzt«, fuhr sie fort, »müssen wir dich nur noch davon überzeugen, dass du sie magst, und umgekehrt.«
    »Mächtiges Unterfangen«, sagte der Colonel. Er lag auf dem oberen Bett und las für seinen Englischkurs Moby Dick .
    »Wie schaffst du es, gleichzeitig zu lesen und zu reden?«, fragte ich.
    »Normalerweise gar nicht, aber weder das Buch noch die Unterhaltung sind eine große intellektuelle Herausforderung.«
    »Mir gefällt das Buch«, sagte Alaska.
    »Ja.« Der Colonel lächelte und beugte sich zu uns herunter. »Sieht dir ähnlich. Der große weiße Wal als Metapher für alles. Aufgeblasene Metaphern sind genau dein Stil.«
    Alaska ließ sich nicht ablenken. »Also, Pummel, was hältst du vom ehemaligen Ostblock?«
    »Hm. Finde ich gut?«
    Sie schnippte die Asche ihrer Zigarette in meinen Stiftebecher. Ich wollte mich beschweren, aber wozu die Mühe. »Erinnerst du dich an das Mädchen aus dem Mathekurs«, fuhr Alaska fort. »Samtweiche Stimme, sagt Florieda statt Florida. Weißt du wer?«
    »Ja. Lara. Sie saß auf meinem Schoß, als wir zu McDonald’s gefahren sind.«
    »Genau. Ich weiß. Sie fand dich gut. Als du dachtest, dass sie leise mit mir über Integralrechnung diskutiert, hat sie mir klipp und klar gesagt, dass sie heißen Sex mit dir will. Und deswegen brauchst du mich.«
    »Sie hat tolle Brüste«, sagte der Colonel, ohne den Blick vom weißen Wal zu nehmen.
    »REDUZIER DEN KÖRPER EINER FRAU NICHT ZUM OBJEKT«, schrie Alaska.
    Er blickte zu uns hinunter. »Tschuldigung. Straffe Brüste.«
    »Das ist kein bisschen besser!«
    »Ist es doch«, sagte er. » Toll ist ein Urteil über den Körper einer Frau. Straff ist eine reine Beschreibung. Sie sind straff. Ich meine … verdammt noch mal.«
    »Du bist ein hoffnungsloser Fall«, stöhnte Alaska. »Jedenfalls findet sie dich süß, Pummel.«
    »Toll.«
    »Entspann dich. Dein Problem ist, du stotterst rum, bis alles zu spät ist.«
    »Sei nicht so streng mit ihm«, unterbrach der Colonel, als wäre er meine Mutter. »Mein Gott, ich hab die Anatomie des Wals kapiert. Kannst du jetzt mit der Geschichte weitermachen, Herman?«
    »Also, Jake ist dieses Wochenende in Birmingham und wir machen ein Dreier-Date. Na ja, drei ein halb, weil Takumi auch mitkommt. Extrem wenig Druck. Du kannst nichts falsch machen, außerdem bin ich die ganze Zeit bei dir.«
    »Okay.«
    »Und wer ist mein Date?«, fragte der Colonel.
    »Deine Freundin ist dein Date.«
    »Na gut«, sagte er, dann setzte er kleinlaut nach: »Aber wir verstehen uns nicht besonders gut.«
    »Also Freitag? Habt ihr am Freitag schon was vor?« Ich musste lachen, denn der Colonel und ich hatten weder an diesem Freitag was vor, noch an sonst irgendeinem Freitag für den Rest unseres Lebens.
    »Dachte ich mir.« Sie grinste. »So, und jetzt ab in die Küche, Chipper, wir müssen spülen. Gott, wie ich mich aufopfere für diese Welt.«
Siebenundachtzig Tage vorher
    Unser Dreiereinhalb-Date fing gut an. Ich war bei Alaska im Zimmer – für den guten Zweck, mir eine Freundin zu beschaffen, hatte sie sich breitschlagen lassen, mein grünes Hemd zu bügeln –, als Jake auftauchte. Jake hatte schulterlanges blondes Haar, einen Dreitagebart und die saubere Schmuddeligkeit eines Katalogmodells und sah damit genau so toll aus, wie man es sich für Alaskas Freund vorgestellt hätte. Sie sprang an ihm hoch und schlang die Beine um seine

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