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Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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dass Lord Gavin angeordnet hatte: kein Heim sollte näher als zwanzig Schritt vom anderen errichtet werden.
    Ein plötzliches, kreischendes Gekicher drang ihr an die Ohren. Madelyne setzte sich zurück auf die Fersen und blickte zu dem hoch gewachsenen Buchsbaumgewächs, das viel zu heftig wippte, als dass es nur der Wind sein konnte, der da durchfuhr. Gerade als sie sich umdrehte, teilten sich die Büsche der dichten Buchsbaumhecke und Tricky stolperte heraus. Sie hatte ihre Röcke in beide Hände gerafft und sie blickte nach hinten, und ein weiteres Kichern entschlüpfte ihrem Mund, als sie zu dem Steinweg sauste.
    Als sie Madelyne erblickte, hielt sie an, hob einen Finger an die vollen, kirschroten Lippen und mit lachenden Augen duckte sie sich hinter einen Rosmarinstrauch.
    Schweres Poltern verkündete die Ankunft von jemand größerem und stärkerem als Tricky und Madelyne sah etwas amüsiert zu, als Jube aus der Hecke gesprungen kam, ein paar Schritte von dort entfernt, wo ihre Zofe erschienen war. Er schlitterte etwas beim Versuch anzuhalten, als er Madelyne erblickte und erstarrte – und sah nun peinlich berührt aus.
    „Seid gegrüßt, Jube“, sagte Madelyne, während sie eine kleine Oregano-Pflanze aus der Mitte eines Lavendelbeetes ausgrub.
    Der große, blonde Mann stand nur da, zupfte an seiner Tunika und wischte sich Schmutz und Blätter von den Ärmeln seines Sherte , dann verlagerte er das Gewicht von einem Stiefelabsatz auf den anderen. Verstohlen blickte er um sich, aber rührte sich nicht vom Fleck. „Einen schönen Tag wünsche ich, Mylady“, sagte er schließlich und blickte zu dem Rosmarinstrauch hin.
    „Ich hatte mich schon gefragt, wo Ihr abgeblieben seid“, bemerkte Madelyne einfach so.
    „Ehem, nun ja, Mylady. Da ich wusste, Ihr wärt hier im Garten eine Weile beschäftigt, ging ich mich um ... nun ... um andere Dinge kümmern.“ Er rieb sich die vorstehende Nase und zwickte sich dann an der Stelle, wo sie etwas gebogen war. „Ist denn, ehem, ... jemand hier in letzter Zeit vorbeigekommen?“
    Sie biss sich auf die Lippen, um das Lächeln zu verbergen. Er versuchte so sehr, ganz gelassen zu klingen, aber sein Blick schoss andauernd hierhin und dahin, wie ein Schmetterling. „Nein, mir ist nichts dergleichen aufgefallen.“ Sie vermied es, in Richtung des Rosmarinstrauches zu blicken, der kurz erzitterte. „Ich war aber auch recht beschäftigt und habe es vielleicht nicht gesehen, wenn jemand leise vorbeiging.“
    „Mmmm.“ Jube wusste ganz eindeutig nicht, wie er reagieren sollte, und es war offenkundig, dass er zwischen seiner Aufgabe, auf sie aufzupassen, und seinem Wunsch, in Erfahrung zu bringen, wohin Tricky entkommen war, feststeckte.
    Madelyne erbarmte sich seiner und enthob ihn seiner Pflicht mit einem Winken ihrer Hand. „Geht nur und beendet, was Ihr gerade tatet – ich werde noch hier sein, bis die Sonne dort oben den Wipfel des Apfelbaumes erreicht hat.“
    Er lächelte ihr zu und während er sich mit einer Hand über das dünne Haar strich, machte er eine rasche Verbeugung. „Ich danke Euch Mylady. Ich werde zu dem Zeitpunkt wiederkehren.“ Er schickte sich an zu gehen, drehte sich dann nochmal um. „Wenn irgendjemand hier vorbeikommen sollte, könntet Ihr ... mmm ... nein, bekümmert Euch nicht.“ Und mit einer leichten Röte auf seinen sonst makellosen, hellen Wangen eilte er geschwind den Weg entlang, mit der Anmut eines Ackergauls.
    Er war kaum fort, da erbebte der Rosmarinstrauch wahrhaftig und Tricky stolperte aus ihrem Versteck. Ihr Gesicht war ganz rosig vor Begeisterung und das honigfarbene Haar hing ihr in wirren Locken herab, die sich aus dem Zopf gelöst hatten. „Vielen Dank dafür, Mylady!“, sagte sie.
    Madelynes Heiterkeit wurde noch größer. „Und zu was für einer verrückten Jagd stiftet Ihr ihn denn nun an?“
    Tricky sank neben ihr auf die Erde und streckte die Hand aus nach einem Büschel Gras, das mitten im Thymian wuchs. „Er beabsichtigte mich zu küssen und ich beabsichtige seine Pläne zu durchkreuzen!“ Sie warf das Gras beiseite, wobei ihr nicht auffiel, dass es Madelynes Kopf nur knapp verfehlte.
    „Wenn er Euch zu nahe tritt, müsst Ihr es mir nur sagen“, sprach Madelyne zu ihr und schaute sie forschend an ... während sie sich im selben Moment fragte, wie es wohl sein würde, einen Mann zu haben, der gedachte einen zu küssen. Lord Gavins Gesicht kam ihr da wie aus dem Nichts in den Sinn und sie biss sich auf die

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