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Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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und seinen Zorn in den Schlag, der seinem Gegner die Brust glatt durchstieß. Er riss Rule herum und trabte um den Kreis des Handgemenges herum, das auch schon im Moment seines Eintreffens abzuklingen schien. So war es auch: Die Männer, die übrig blieben, waren aus Mal Verne, bis auf drei blutige Körper, die reglos auf der Erde lagen.
    „Madelyne!“, schrie er und stellte sich in den Steigbügeln auf.
    „Man hat sie uns genommen!“, rief Clem, während er nach Luft schnappte. Er hielt sich die Seite, auch noch während er Tricky auf seinem Schoß festhielt. Gavin sah da den roten Fleck, der den Arm seines Freundes überzog, und die Wut in ihm steigerte sich zur Raserei. „Sie kamen aus dem Nichts über uns und nahmen die Lady geradewegs von hinter Jube fort!“
    Gavin bezwang sein drängendes Bedürfnis Hals über Kopf in die Richtung davonzustürzen, die Clem anzeigte, und hielt stattdessen noch einen Augenblick inne, auch wenn die Brust ihm unter schweren Atemzügen erzitterte. „Jube“, brüllte er und sah dann dorthin, wohin ein anderer Mann zeigte.
    Der große, blonde Mann stand an der Seite der Straße, das Schwert hing ihm an der Seite runter, sein Gesicht finster verzerrt. Das Schlachtross, das Gavin als dasjenige von Jube erkannte, lag auf der Seite, seine aufgeschlitzten Eingeweide ergossen sich auf den Staub der Straße.
    „Sie haben sichergestellt, dass ich ihr nicht zur Rettung eilen konnte!“, rief er wütend, Zorn machte ihm die Stimme heiser. „Beim Blute Christi, ich werde den Mann, der meinen Wappenschild nahm, erschlagen!“
    „Her zu mir!“, brüllte Gavin da, als er seine Männer herbeirief, damit sie sich um ihn scharten. „Die, die nicht mehr kämpfen können, reiten voraus nach Burg Prentiss und geben dem Hauptmann der Wache Lord Markhands Kunde von diesem Diebstahl der Lady Madelyne – bittet ihn um Verstärkung. Wir begeben uns ostwärts und werden Euch sehen, wenn Ihr zu uns stoßt. Diejenigen, die noch dazu in der Lage sind: Mir nach!“
    Rule machte einen Satz vorwärts und die anderen folgten ihm. Glücklicherweise war der Boden weich von den Regenschauern und hinterließ eine deutlich lesbare Spur entlang der Straße ostwärts. Gavin und Rule hatten einen großen Vorsprung vom Rest des Trupps – etwa acht der fünfzehn Männer, mit denen sie von Mal Verne losgezogen waren.
    Während sie die Straße entlang donnerten, zwang Gavin sich dazu, sich darauf zu konzentrieren, die Entführer einzuholen und Madelyne zu retten. Der Mann, den er getötet hatte, hatte weder Standarte noch Uniform getragen, die Gavin identifizieren könnte. Es war wahrscheinlich, dass er Mitglied einer Diebesbande war, die Reisende ausraubte. Vielleicht war Madelyne eine Zielscheibe gewesen, die man mitnahm, um ein Lösegeld zu erpressen. Wenn das der Fall war, würde man ihr nichts antun.
    Das enge Gefühl in seiner Brust – die Furcht, dass er Unrecht hatte, dass ein anderer Grund hinter ihrer Entführung steckte – wuchs zunehmend und er drängte Rule weiter vorwärts.
    * * *
    Madelyne schluckte die Furcht herunter, die ihr derart im Magen brodelte, dass ihr davon übel wurde. Vielleicht war es der Gestank des Mannes, der sie vor sich auf dem Sattel trug, was ihr den Magen umdrehte, aber noch wahrscheinlicher war es, dass sie sich nicht länger in den sicheren Armen von Lord Mal Verne befand und sich jetzt in ein schlimmeres Schicksal geworfen sah als dem, zum König mitgenommen zu werden.
    Man hatte ihr die Hände mit einem groben Seil zusammengebunden und sie klammerte sich an die Mähne des Pferdes, in der Hoffnung, dass sie nicht das Gleichgewicht verlieren und unter den Hufen zertrampelt werden würde. Der Mann hinter ihr – sie hatte andere ihn Arneth rufen hören – atmete schwer, während er sich immer wieder vorbeugte und ihr abgestandenen Atem ins Gesicht blasen ließ.
    Lord Gavin.
    In Gedanken rief sie seinen Namen, betete, dass er ihren Schrei vernommen hatte und schon jetzt hinter ihnen hereilte, sie zu retten. Sie wusste nicht, wer sie entführt hatte, noch hatten die vier Männer, die ihren Entführer begleiteten, etwas gesagt, was den Grund ihrer Entführung verraten hätte. In dem Wirbelsturm aus Furcht und Kampf hatte sie noch sehen können, dass einige der Männer, die ihnen aufgelauert hatten, tot zurückgelassen worden waren und dass andere von ihren Kumpanen getrennt worden waren und den Rückzug in eine andere Richtung angetreten hatten.
    Plötzlich wechselten sie die

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