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Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Richtung, drehten ab, weg von der Straße und ins Unterholz hinein. Sie hörte ein Grunzen von Arneth und die Fäule seines Atems stank noch heftiger, als er rief, „man folgt uns! Wir trennen uns hier!“
    Jähe Hoffnung stach ihr fast wie Schmerz in der Brust und sie verrenkte sich den Kopf, um nach hinten zu schauen. Arneths Gesicht, vor hässlicher Anspannung ganz verzerrt, stand bedrohlich, nur wenige Zentimeter von ihrem weg, seine fauligen Zähne gebleckt vor Anstrengung. Madelyne wich vor der hässlichen Nähe zurück und spürte, wie sie auf dem Pferd ins Rutschen kam. Sie spannte ihre Beine an der Seite des Pferdes an, in dem Versuch das Gleichgewicht wieder zu erlangen, auch dann noch, als sie den Mann an ihrem Ohr höhnisch lachen hörte.
    Lieber Gott, lass das Gavin sein. Bitte mach, dass er mich findet! Madelyne betete mit einer Heftigkeit, die sie in jenen Nächten auf dem Prie Dieu vom Kloster Lock Rose nie für möglich gehalten hätte. Ich werde ablassen von diesen unnützen Träumereien wegen ihm, wenn Du mir diesen einen Wunsch erfüllst.
    Sie spürte, wie Arneth hinter ihr das Gewicht verlagerte und hörte dann seinen überraschten Aufschrei. Lautes Krachen, schwerer Atem, Schreie und dann der unverwechselbare Klang von Stahl, der an Stahl abglitt, füllten den Raum um sie ... und dann ... auf einmal ... war es vorbei.
    Ein gellender Schrei zerriss ihr die Ohren, als sie hinter sich einen Ruck spürte und wie das Gewicht von Arneth im Sattel auf einmal nicht mehr da war, als er zu Boden stürzte. Sie klammerte sich an das Pferd, ein Schrei kam ihr über die Lippen, als sie ins Rutschen kam. Und dann – auf einmal – wurde sie hochgehoben: einfach aus dem Sattel hochgehoben ... und mit Schwung vorne auf einen anderen Sattel verpflanzt.
    Sie musste sich nicht einmal umsehen, um zu wissen, dass es Gavins kraftvoller Arm war, der sie sicher auf dem Pferd vor sich hielt und dessen wuchtige Schenkel sie umfassten. Das Herz hämmerte ihr noch wie wild, auch dann noch, als sie in einen Trab fielen, der dann in einen langsamen Trott überging, und schließlich mitten im Wald dann anhielten.
    Wenn noch andere an der Aufholjagd beteiligt gewesen waren, hatten sie diese weit hinter sich gelassen und die Stille des Waldes umfing sie, als sie auf einer kleinen Lichtung anhielten. Das einzige Geräusch hier war sein rauer Atem, der sich mit dem ihren vermischte.
    Gavin hatte nichts gesagt und auch sie schwieg einfach, versuchte wieder zu Atem zu kommen und ihr Herz zur Ruhe zu bringen. Er glitt aus dem Sattel, seine Füße landeten dumpf mit zwei rhythmischen Schlägen auf dem Boden. Als er das Gesicht anhob, um zu ihr hoch zu blicken, und die Arme anhob, um ihr aus dem Sattel zu helfen, zuckte Madelyne vor Schock fast zurück.
    Es war Gavin Mal Verne und zugleich war er es nicht.
    Wenn sie zuvor gedacht hatte, dass er eine Maske aus Stein als Gesicht trug, hatte sie sich zuvor keine genaue Vorstellung gemacht, wie das wahrhaftig aussehen würde – denn jetzt war sein Gesichtsausdruck unbewegt, wütend und hart, und seine grauen Augen brannten mit einer Intensität und einer Wildheit, während seine Brust vor Anstrengung bebte. Seine kräftigen braunen Hände glitten ihr unter die gefesselten Arme und hoben sie mit einer Sanftheit herunter, die sie nicht erwartet hatte.
    „Ich kann Eure Vergebung nicht oft genug erflehen, Mylady“, sprach er da steif, sein ausdrucksloser Blick unergründlich. „Mein törichtes Handeln und mein Mangel an Aufmerksamkeit, was Eure Person betrifft, gereichen mir zur Schmach und waren unverzeihlich.“ Er schaute auf ihre Hände herab, die anfingen grau zu werden wegen der Enge der Fesseln. Sein Mund wurde verkniffen und sie sah wie sein Antlitz finster wurde. Im Nu hatte er die Fasern an ihren Handgelenken zerschnitten und begann diese sanft zu reiben.
    Das Prickeln wie mit Nadeln kam ihr wieder in die Finger zurück und machte, dass sie ihm diese entzog und ihre Hände ausschüttelte. „Lord Gavin, ich stehe in Eurer Schuld. Für den Schutz, den Ihr mir angedeihen lasst–“
    „Seid keine Närrin, Mylady“, fuhr er sie an und machte da schnell kehrt, um auf Rule zuzugehen. „Ich bin es, der in Eurer Schuld steht, und es war meine Torheit, die Euch in diese Lage gebracht hat.“
    Er packte wieder die herabgefallenen Zügel des gut trainierten Schlachtrosses und mit einem raschen Streicheln über dessen Nase führte er das Pferd zu Madelyne. Mal Vernes dichtes, dunkles

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