Eine zweite Chance für den ersten Eindruck (German Edition)
zu Lucy. Ich kann über ihr Verhalten auch nur mit den Schultern zucken. Nachdem Lucy wieder von mir abgelassen hat, wischt Emma sich die Finger ab und begrüßt mich auch mit einer Umarmung.
„Good to see you again“, sagt sie und meint es scheinbar auch so.
„Kann ich helfen?“, frage ich, als sie sich wieder der Salatzubereitung zuwendet.
„No. You come with me“, erklingt eine warme Stimme hinter mir. Eric greift meine Hand und zieht mich aus dem Raum. Er schleift mich hinter sich die Treppe hoch und schiebt mich ohne Umschweife in sein Schlafzimmer.
„Auch wenn du heute Geburtstag hast, ich werde jetzt keinen Sex mit dir haben.“
Eric lacht hinter mir und drückt mich dann auf sein Bett.
„Das wäre traumhaft, aber deswegen habe ich dich nicht hier rein gebracht. Ich wollte dir etwas erzählen, bevor es wieder jemand anderes tut.“
Er setzt sich neben mich auf die Bettkante und nimmt meine Hand. Neugierig sehe ich mich in dem Raum um und muss feststellen, dass er in den gleichen warmen Farben wie sein Arbeitszimmer eingerichtet ist. Wir sitzen auf schwarzer Baumwollbettwäsche und ich frage mich für einen Moment, ob man darauf schnell Flecken sieht.
„Nina?“
Erschrocken sehe ich zu Eric. Ich fühle mich ertappt und befürchte, er sieht es mir im Gesicht an.
„Ja, was wolltest du mir sagen?“, lenke ich von meinem Sekundentagtraum ab.
„Meine Schwieger… also Jasmins Eltern haben heute Morgen angerufen, um mir zum Geburtstag zu gratulieren. Sie haben Lucy und mich nach Austin eingeladen. Wir fliegen in drei Wochen. Für 3 Wochen.“
„Hey, das ist doch toll!“ Ich freue mich ehrlich für ihn. Für Lucy ist es doch wichtig, den Kontakt zu ihren anderen Großeltern aufrechtzuerhalten.
„Ich freue mich auch. Es ist gut, endlich noch mal ein paar alte Freunde wiederzusehen. Und natürlich Jasmins Eltern. Es ist nur …“
„Was denn?“, frage ich, als er nicht weiterspricht.
„I will miss you“, antwortet er leise. „Will you miss me?“
Was soll ich ihm denn darauf antworten? Natürlich werde ich ihn vermissen, aber kann ich ihm schon so viel eingestehen? Er sieht mich abwartend und schon fast bittend an.
„Eric, ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
„Don’t say a word if you can’t. Just be there when we come back.“
„Ich werde da sein. Wo soll ich denn auch hin?“
„You know what I mean.“
„Ja, das weiß ich.“
Eric führt meine Hand an seinen Mund und drückt mir einen Kuss auf die Handfläche.
„Ich habe übrigens noch ein Geschenk für dich. Ob es dir gefällt oder nicht.“ Ich ziehe den leicht zerknitterten Umschlag mit der Geburtstagskarte aus meiner hinteren Hosentasche. Als Eric mich die Treppe hochgezogen hat, habe ich ihn hastig da reingestopft.
„Du solltest mir doch nichts schenken“, wehrt er gleich ab.
„Es ist nur eine Kleinigkeit und ehrlich gesagt bin ich immer noch sauer, dass du mir nichts von deinem Geburtstag erzählt hast. Ich hätte gerne mehr Zeit gehabt, mir etwas zu überlegen.“
Er öffnet zaghaft den Umschlag und zieht eine selbst gebastelte Karte heraus. Ich wusste nicht, was ich schreiben sollte, als habe ich nur ‚Happy Birthday! Nina‘ reingeschrieben. Eric begutachtet die darin liegenden Eintrittskarten fürs Planetarium.
„Du kannst mit Lucy gehen, wenn du möchtest“, erkläre ich verlegen.
„Ich möchte aber mit dir gehen, Nina. Danke. That’s really cool. Also haben wir ein Date“, grinst er mich an.
„Haben wir wohl, ja. Und was deine Reise angeht, du hast doch ein Notebook, oder nicht?“ Eric nickt mir eifrig zu.
„Wenn du es mitnimmst, dann können wir uns mailen oder über Skype sprechen.“
„Du bist die Beste. Es ist so schön, dass du hier bist, auch wenn ich mich wieder wie ein Vollidiot benommen habe.“
Ja, mein Lieber, das hast du. Als Antwort lächele ich ihn an, damit er spürt, dass ihm vergeben ist.
„Jetzt sollten wir aber wieder zu deinen Gästen gehen“, sage ich.
Zu Erics großem Erstaunen ziehe ich wie selbstverständlich seine Nachttischschublade auf und finde dort wie erwartet meinen Slip. Zusammengeknüllt stecke ich ihn in meine Hosentasche und will gerade die Schlafzimmertüre öffnen, als Eric mich um die Taille fasst und wieder zurück aufs Bett wirft. Er setzt sich auf meine Oberschenkel und sieht mich auffordernd an.
„Was glaubst du, wo du damit hingehst?“, fragt er.
„Nach Hause. Das ist meiner.“
Eric will gerade in meine Hosentasche greifen,
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