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Eine zweite Chance für den ersten Eindruck (German Edition)

Eine zweite Chance für den ersten Eindruck (German Edition)

Titel: Eine zweite Chance für den ersten Eindruck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Hinz
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nur noch weiter. Fremdschämen ist der treffende Begriff, um diesen Mann zu beschreiben.
    Unbemerkt hat sich Eric angeschlichen. „I don’t like that“, flüstert er mir ins Ohr.
    „Ich auch nicht, das kannst du mir glauben“, wispere ich in seine Richtung, obwohl es mich eigentlich nicht interessiert, ob Stefan das mitbekommt.
    Eric setzt sich auf meine freie Seite und drückt mir ein Glas mit Weißweinschorle in die Hand.
    „For you, darlin’“, sagt er demonstrativ laut.
    „Das ist lieb, aber ich muss doch noch fahren.“
    „Ich dachte, du bleibst heute Nacht“, sagt er mehr zu Stefan als zu mir. Das reicht, um meinen Verehrer zu entfernen. Stefan nimmt seine Bierflasche und zieht endlich ab.
    „Du hast mich gerettet“, sage ich mit einem erleichterten Stoßseufzer.
    Eric grinst. „Du bleibst nicht heute Nacht?“, fragt er frech.
    „Eric!“, sage ich streng.
    Er beugt sich zu mir und flüstert an meinem Hals: „I’ll regain your confidence. I swear. Jetzt muss ich mein Baby füttern, damit Granny sie ins Bett bringen kann.“
     
    Zwei Stunden später sitzen wir gut gesättigt in kleiner Runde ums Lagerfeuer. Ein Teil der Gäste hat sich schon verabschiedet. Eric hat uns beide in eine Decke gehüllt und wir teilen uns einen heißen Tee.
    „Du kannst ruhig Bier oder so was trinken, weißt du? Nur weil ich noch fahren und morgen arbeiten muss, musst du nicht verzichten“, sage ich mit einem Blick auf unsere Tasse.
    „I wanna enjoy the time with you sober. Außerdem bin ich kein großer Trinker und muss morgen auch früh aufstehen. Lucy ist es furchtbar egal, ob ich einen Kater habe, und will trotzdem in den Kindergarten.“
    Ich muss wieder an den Tag denken, als ich ihn betrunken auf seinem Sofa gefunden habe. Das ist scheinbar wirklich kein typisches Verhalten für ihn. Wenn ich eins über Eric gelernt habe, dann ist es die Tatsache, dass er wirklich mit Leib und Seele für Lucy da ist. Er hat zwar seine Eltern und Schwester zur Verfügung, doch er würde das nie ausnutzen, nur um sich sein Leben zu vereinfachen. Ich lehne meinen Kopf an seine Schulter und er zieht mich fester an sich.
    „Eric, ich muss wirklich gleich nach Hause“, sage ich mit einem Seufzer.
    „I know. Aber wir haben ein Date fürs Planetarium. Nächsten Samstag? Hast du Zeit? Ich möchte dich anschließend zum Abendessen einladen.“
    „Ich habe Zeit und wir können auch gerne essen gehen, aber du musst mich wirklich nicht einladen. Das würde ja dann irgendwie schon fast dein Geschenk aufheben.“
    Eric dreht seinen Kopf zur Seite und drückt mir einen Kuss auf die Haare. „My ass. Du, hier mit mir, unter einer Decke, am Lagerfeuer. Besser könnte mein Geburtstag nicht sein und das ist das größte Geschenk für mich. Außerdem kommt es überhaupt nicht infrage, dass du dein Essen selbst bezahlst, wenn du mit mir weggehst. Tut mir leid, da bin ich altmodisch.“
    Er drückt mein Gesicht am Kinn nach oben und wir sehen uns in die Augen. Sein Blick entzieht mir jeglichen Diskussionswillen. Er ist mir so nah, ich kann seinen süßen Atem auf meinen Lippen schmecken. Eric legt seine warme Hand auf meine Wange und es bedarf nur noch weniger Millimeter, bis sich unsere Münder finden würden.
    „Was ist mit dem Laternenumzug an St. Martin? Seid ihr dann noch da?“, frage ich und zerstöre damit erfolgreich jegliche Stimmung zwischen uns. Eric schließt die Augen und lehnt seine Stirn an meine. Die Enttäuschung ist ihm deutlich anzumerken.
    „Ja, sind wir. Wir fliegen am nächsten Morgen. Ich wollte Lucy diese Erfahrung nicht nehmen. Sie freut sich schon so darauf“, antwortet er, nachdem er sich halbwegs wieder gefangen hat.
    „Bringst du mich zum Auto?“, frage ich.
    „Sure.“
    Unter dem wachsamen Blick meines Bruders, der uns schon den ganzen Abend beobachtet, gehen wir ums Haus zu meinem Auto. Ich schließe die Autotür auf und drehe mich dann zu Eric, um mich von ihm zu verabschieden.
    „Komm her.“ Ich strecke ihm meine Hände entgegen, damit er nah vor mich tritt. Als wir fast Nase an Nase stehen, nehme ich sein Gesicht in meine Hände und drücke ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. Eric erwidert meinen Kuss für einen kurzen Moment und löst sich dann gleich wieder von mir. Er scheint zu spüren, dass ich für mehr noch nicht bereit bin.
    „Ich werde dich vermissen, wenn du in Texas bist“, sage ich und steige dann in mein Auto. Eric bleibt in der Auffahrt stehen und sieht mir hinterher. Es kostet

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