Eine zweite Chance für den ersten Eindruck (German Edition)
bisschen beschwipst vielleicht“, antworte ich lallend. „Squiffy ist ein lustiges Wort“, kichere ich, als mir bewusst wird, was er gerade gesagt hat. Innere Stimme, äußere Stimme. Die beiden haben sich momentan sehr lieb.
Die letzten drei Drinks waren vielleicht doch etwas viel, aber was er da gerade macht, fühlt sich gut an. Meine Beine zittern und lange kann ich mich wohl nicht mehr aufrecht halten. Eric greift mich bei der Taille und fängt mich auf, bevor meine Knie einknicken können. Mit seinem freien Arm versucht er, unsere Zimmertür aufzuschließen. Mit meinem freien Arm mache ich mich daran, seine Hose zu öffnen.
„Er ist schon wieder hart, dieser Kerl ist irgendwie immer hart, sobald ich in seine Hose fasse. Wie macht der das?“
„Es liegt nur an dir?“, antwortet Eric neben mir lachend.
„Scheiße. Habe ich das schon wieder laut gesagt?“
„Ja, hast du.“
Oh, oh. Ich bin vielleicht doch ein kleines bisschen betrunken. Eric lacht. Aber nur solange, bis ich seinen harten Schwanz aus der Hose hole. Er keucht heftig und versucht, sich aus meiner Hand zurückzuziehen. Irgendwie enden wir in einer Art liebevollem Gerangel auf einem weichen Polster. Sind wir schon im Hotelzimmer? Ja, das Bett. Bett ist gut. Kann man drin schlafen.
20.
Ich bin mir ziemlich sicher, von einem Panzer überrollt worden zu sein. Anders kann ich mir das Gefühl eines gespaltenen Schädels und meinen abgestorbenen Arm nicht erklären. Langsam öffne ich ein Auge, schließe es jedoch gleich wieder. Der grelle Lichtschein draußen ist echt teuflisch. Ich versuche meine Augen mit der linken Hand zu bedecken, doch ich kann meinen Arm nicht bewegen. Ein leises Lachen neben mir lässt mich doch noch mal einen Blick riskieren, obwohl der Lichteinfall in meine Linse mit Nadelstichen in mein Hirn gleichzusetzen ist. Eric sitzt lächelnd auf der Bettkante und beobachtet mich.
„Irgendwas besonders lustig hier?“, grummele ich ins Kissen.
„You have a terrible hangover, don’t you?“, fragt er belustigt.
Ich rolle mich auf die Seite und merke jetzt auch, warum ich meinen Arm nicht spüre. Anscheinend war er die ganze Nacht unter meinem Oberkörper eingeklemmt. Der Versuch, ihn auszuschütteln, um die Blutzirkulation wieder in Gang zu bringen, ist wesentlich zu viel Bewegung für meinen Brummschädel, also lasse ich ihn neben mich fallen.
„Sieht so aus. Wer hat mir eigentlich die ganzen Drinks gebracht? Ich kann mich nicht mal erinnern, wie ich ins Zimmer gekommen bin.“ Meine Stimme ist so rau, als hätte ich gestern Zigarren geraucht und klingt so gar nicht wie meine eigene.
„Die hast du dir fleißig selbst besorgt. Kannst du dich aufsetzen? Ich habe hier was für dich, damit es dir besser geht.“
Schwerfällig stemme ich mich von der Matratze hoch und sehe, dass Eric schon angezogen ist. Er hält mir eine Flasche Gatorade und zwei Aspirin hin.
„Wie spät ist es?“, frage ich und kippe dann die Tabletten mit der süßen Flüssigkeit herunter. Gierig trinke ich auch den Rest der Flasche aus. Das macht den Pelz in meinem Mund schon besser.
„Es ist erst sieben Uhr. Du kannst noch etwas schlafen, dann wirst du dich gleich besser fühlen.“
Das lasse ich mir nicht zweimal sagen, und sinke wieder in mein Kissen zurück. Meine Augen fallen gleich wieder zu.
„Ist es in Ordnung, wenn ich schon frühstücken gehe? Du siehst nicht aus, als würdest du in nächster Zeit etwas wollen. Oder soll ich dir etwas mitbringen?“
Erics Stimme ist so leise, er ist ehrlich bemüht, meinen Kater nicht zu reizen. Als Antwort bringe ich allerdings nur ein ungehaltenes Stöhnen raus. Sekunden später bin ich auch schon wieder im Reich der Träume.
Als ich das nächste Mal die Augen aufschlage, ist es draußen schon hell. Hektisch setze ich mich auf und suche eine Uhr, doch mein Kreislauf liegt wohl noch in den Kissen, also lasse ich mich wieder zurückfallen. Mein Schädel brummt zwar nicht mehr, ich fühle mich aber trotzdem noch etwas überfahren. Ein Blick zur Seite zeigt mir zwei weitere Flaschen Gatorade auf meinem Nachttisch und einen grinsenden Eric im Sessel neben dem Bett.
„Are you feeling better?“, fragt er leise.
Anstatt einer Antwort frage ich: „Wie spät ist es? Ich muss heute Nachmittag auf den Friedhof und der Rückweg dauert mindestens eine Stunde.
„Es ist erst halb zehn. Keine Panik, du hast noch genug Zeit. Ich habe David beim Frühstück getroffen. Dein Bruder liegt auch noch im
Weitere Kostenlose Bücher