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Eine zweite Chance für den ersten Eindruck (German Edition)

Eine zweite Chance für den ersten Eindruck (German Edition)

Titel: Eine zweite Chance für den ersten Eindruck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Hinz
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bodenlanges Seidenkleid mit dem freien Rücken und einem Schlitz bis zur Mitte meines Oberschenkels.
    „You look gorgeous“, flüstert er in mein Ohr und stößt dann mit mir an.
    „Danke. Das Kompliment kann ich nur zurückgeben“, sage ich mit einem Blick auf seinen Smoking.
     
    Als schließlich alle Gäste an der großen Tafel Platz genommen haben und darauf warten, dass die Kellner das Essen auftragen, erhebe ich mich vom Stuhl und klopfe mit einer Gabel an mein Glas, um die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Es wird augenblicklich ruhig und alle Blicke liegen auf mir. Eric sieht aufmunternd zu mir hoch. Ich hasse so etwas und es liegt mir überhaupt nicht, aber ich habe es versprochen.
    „Wie viele von euch wissen, haben Thorsten und ich jung unsere Eltern verloren“, beginne ich und muss mich gleich wieder sammeln, damit ich nicht in Tränen ausbreche. „Thorsten war immer mein Fels in der Brandung, er hat auf so viel für mich verzichtet, um für mich sorgen zu können. Er war 18 Jahre alt, als er die Fürsorge für ein 8 Jahre altes Mädchen, welches ich war, übernommen hat.“
    David ist der Erste, der sein Taschentuch zückt und mein Bruder lächelt traurig. Ich muss wieder von den beiden wegsehen, sonst fange ich an zu schluchzen.
    „Ich habe ihm alles zu verdanken, da er mich davor bewahrt hat, mein Zuhause zu verlieren und die Rolle eines Elternteils übernommen hat, als wäre es das normalste der Welt. Er hat seine Trauer um unsere Eltern komplett zurückgestellt, um mich auffangen zu können.“
    Ich schaue zu meinem Bruder und sehe jetzt auch bei ihm, wie er mit den Tränen kämpft. Hinter mir höre ich einige der Mädels in ihre Taschentücher schniefen.
    „Thorsten, wie du mir selbst vor einigen Tagen gesagt hast, bist du mehr mein Vater als mein Bruder. Manchmal hasse ich dich dafür, aber meistens bin ich froh, dich als meinen Beschützer zu haben. Es ist schön zu sehen, dass du endlich dein Glück mit diesem wunderbaren Mann neben dir gefunden hast.“
    David lächelt mich tränenverschmiert an. Auch für ihn habe ich noch ein paar Worte.
    „David. Danke, dass du meinen Bruder glücklich machst. Du bist selbst wie ein zweiter großer Bruder für mich. Endlich gehörst du auch offiziell zu unserer kleinen Familie. Ich liebe euch beide von ganzem Herzen und wünsche euch ein glückliches und erfülltes Eheleben.“
    Ich hebe mein Glas und proste auf das Brautpaar. Oder Bräutigampaar? Alle Gäste heben mir ihre Gläser entgegen, um mit mir anzustoßen. Eric greift meine Hand und drückt sie. Als ich mich wieder hinsetze, brechen auch bei mir die Dämme und ich heule eine Runde an Erics Schultern.
    „You did really great“, flüstert er in meine Haare.
     
    Der erste Tanz gehört Thorsten und David, doch gleich beim zweiten Lied greife ich mir meinen Bruder.
    „Darf ich bitten?“, frage ich mit einer Verbeugung.
    Thorsten lacht. „Ist das nicht eigentlich meine Aufgabe?“
    Ich schmiege mich in seine Arme und tanze mit ihm die nächsten zwei Tänze. Wir reden nicht, und doch höre ich, wie ein leises „Danke“ über seine Lippen kommt.
    Nach dem dritten Tanz tippt Eric auf meine Schulter und sieht bittend zu Thorsten. Die beiden haben irgendeinen männlichen Blickkontakt, den ich nicht verstehe, der aber wohl so etwas wie ein Friedensangebot sein soll. Thorsten zieht sich zurück und Eric mich in seine Arme.
    „Now you are mine“, sagt er mit einem Zwinkern und legt eine Hand auf meinen unteren Rücken.
    „Glaubst du?“, frage ich und schlinge meine Hände um seinen Nacken.
    „Ich weiß es“, sagt er selbstsicher. Die ersten Takte von Iris von den Goo Goo Dolls laufen an und Eric singt leise in mein Ohr, als er mit mir tanzt. Wenn er wüsste, was er mit seiner Samtstimme meinem Höschen antut.
    Ich lehne mich im Flur vor unserem Zimmer an die Wand und versuche umständlich meine Pumps auszuziehen. Eric kniet sich vor mich und hilft mir. Alles wackelt und schwankt. Das ist gar nicht gut. Aber dieser heiße Kerl kniet vor mir, als würde er mir gleich einen Antrag machen. Gut, er hat nur meine Schuhe in der Hand, anstatt einem Ring, aber trotzdem macht er mich heiß.
    „Moment? Wie komme ich von Heiratsantrag auf Geilheit? Und habe ich das gerade laut gesagt?“
    „Ja, hast du“, beantwortet er meine Frage, die wohl doch nicht so innerlich war.
    „I think you’re squiffy“, sagt er grinsend und macht sich daran, die Innenseiten meiner Oberschenkel zu küssen.
    „Ein

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