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Einem Tag mit dir

Einem Tag mit dir

Titel: Einem Tag mit dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Jio
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hinein, wickelte mich in die Tagesdecke und lauschte auf das Geräusch von Flugzeugen. Würde er kommen? Ich betete zu Gott, dass er ihn mir wohlbehalten zurückschickte.
    Aber statt Schritte im Sand hörte ich nichts als den Regen – zuerst fielen nur ein paar Tropfen, doch dann prasselte es nur so herunter. Die Schleusen des Himmels schienen sich direkt über dem Dach der Hütte geöffnet zu haben.
    Ich streckte einen Arm zur Tür hinaus. Die Regentropfen fühlten sich auf meiner Haut an wie Küsse, die mich nach draußen lockten. Ich trat vor die Hütte und schaute in den Himmel, dann schloss ich die Augen und ließ den warmen Regen über mein Gesicht und meine Haare laufen. Im Nu war ich bis auf die Haut durchnässt. Ich öffnete die Knöpfe an meinem Kleid. Dann nahm ich aus dem Augenwinkel eine Gestalt wahr. Sie war noch ziemlich weit weg und nur verschwommen zu erkennen. Ich ging auf die Gestalt zu, ohne Angst, kämpfte mich durch den dichten Regen, bis ich sein Gesicht erkennen konnte, das ganz verhärmt war von den Wochen an der Front und von der Sehnsucht nach Liebe, die ich ihm so gern geben wollte.
    Wir rannten aufeinander zu und flogen uns in die Arme, als er seine Tasche in den Sand fallen ließ. »Westry!«, flüsterte ich. Selbst in der Dunkelheit sah ich, dass sein Gesicht zerkratzt und seine Uniform zerfetzt und schlammverkrustet war.
    »Ich bin direkt hierhergekommen«, sagte er.
    »Ach, Westry!«, seufzte ich und suchte seinen Mund mit meinen Lippen.
    Er fuhr mit den Händen über mein Kleid und zerrte daran, als wollte er es mir vom Leib reißen. Ich umklammerte ihn mit den Armen, schlang die Beine um seinen Körper und küsste und küsste ihn, bis er mich lächelnd auf dem Strand absetzte.
    Er kramte in seiner Tasche. »Wenn schon, dann machen wir das richtig«, sagte er. »Hast du schon mal eine Soldatendusche gesehen?«
    Er hielt ein Stück Seife hoch. »Auf dem Schiff ha ben wir uns so geduscht«, sagte er. »Auf dem Deck, im tropischen Regen.«
    So schnell meine Finger mir gehorchen wollten, knöpfte ich ihm das Hemd auf, bis meine Hände seine nack te Brust spürten, auf der die Erkennungsmarke bau melte.
    Er schlüpfte aus seiner Hose und zog mir das Kleid über den Kopf. Einen Moment lang standen wir splitternackt im warmen Regen, dann begann Westry, mich ein zuseifen. Ich schnappte nach Luft, als er meine Brüste erreichte und mit Schaum bedeckte.
    Ich nahm ihm das Seifenstück ab und bearbeitete seine Brust, die Arme und den Rücken. Der Regen spülte den Schaum weg, kaum dass er entstanden war. Westry zog mich an sich und küsste mich, und ich spürte seine Gier. Er hob mich hoch, und mir fiel das Seifenstück aus der Hand, als er mich in die Hütte trug.
    Die Decke fühlte sich angenehm an auf meiner nackten Haut, als ich eine Stunde später, nachdem der Regen aufge hört hatte, neben Westry lag, der aus dem Fenster aufs Meer schaute. Ich fuhr ihm mit den Fingerspitzen übers Kinn. Er war unrasiert. Ich zählte die Kratzer in seinem Gesicht. Vier – fünf, wenn man den an seinem Ohr mitzählte.
    »Wie war es da draußen?«, flüsterte ich.
    »Es war die Hölle auf Erden«, sagte er, setzte sich auf und lehnte sich an die Wand.
    Ich spürte sein Widerstreben. »Du möchtest nicht darüber reden, stimmt’s?«
    »Ich würde lieber diesen wunderbaren Augenblick genießen«, antwortete er und küsste mich.
    Plötzlich musste ich an Kitty denken. Es mussten Stunden vergangen sein, seit ich zur Hütte gelaufen war. Ob es ihr gut ging? Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich sie so lange allein gelassen hatte.
    »Unsere Kleider«, sagte ich erschrocken. »Die sind bestimmt klatschnass.«
    Westry stand auf und ließ die Decke aufs Bett sinken. Ich lächelte verlegen, während ich seinen kräftigen, muskulösen nackten Körper betrachtete.
    »Ich hole sie rein«, sagte er.
    Kurz darauf kam er mit meinem nassen, zerknitterten Kleid zurück. Wir zogen uns an.
    »Kannst du nicht noch ein bisschen bleiben?«, fragte er, während er sich mit den Fingern die Haare kämmte.
    »Ich wünschte, ich könnte es, aber ich muss zurück.« Am liebsten hätte ich ihm von Kittys Not erzählt, entschied mich jedoch dagegen. »Ich habe Kitty versprochen, höchstens eine Stunde fortzubleiben.«
    Westry nickte und küsste meine Hand.
    Wir fuhren herum, als wir ein Rascheln im Gebüsch und dann ein Klopfen hörten.
    Vorsichtig öffnete Westry die Tür. Als ich über seine Schulter lugte, sah ich Kitty

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