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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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abgefangen, und ich empfing einen Schlag in den Magen. Und jetzt lächelte der Bursche selbstsicher. Das reizte mich maßlos. Er hatte kein Recht, so anmaßend zu sein. Ich würde ihm ein paar Schläge zu kosten geben, die ihm Respekt vor mir beibringen sollten. Ich schoß mit einer Linken vor und ließ einen Kinnhaken mit der Rechten folgen, beides konnte er leicht abwehren.
    Jetzt wurde ich richtig wütend. Ich verfolgte seine tänzelnde Gestalt. Schmerzhafte Schläge trafen mich, ich schüttelte sie aber ab. Ich mußte diesem lächerlichen Nichtskönner einen Schlag versetzen, der ihn lehren sollte, wer hier der Boss ist; dann konnte er dieses gottverdammte Match gewinnen.
    Plötzlich erfolgte in meinem Gesicht eine betäubende Explosion, und ich fühlte, daß ich auf die Knie ging. Ich versuchte aufzustehen, aber meine Beine versagten. Ich schüttelte wild den Kopf und horchte auf das Zählen des Schiedsrichters. Sieben! Da fühlte ich, daß mir die Kraft in die Beine zurückkehrte. Acht! Und jetzt gelang es mir, wieder aufzustehen, mein Kopf war wieder ganz klar. Ich wußte, daß ich mir's Zutrauen konnte. Neun! Aber wozu? Ich mußte ja doch verlieren. Ebensogut konnte ich mich schon jetzt auszählen lassen.
    Als sich die Hand des Schiedsrichters wieder aufwärtsbewegte, stand ich dennoch wieder auf den Beinen. Wozu, zum Teufel, hab ich das getan? Ich hätte liegenbleiben sollen. Der Schiedsrichter hielt mich bei den Handgelenken und wischte meine Handschuhe an seinem Hemd ab. Dann trat er zurück und Gardella kam auf mich zugestürzt. Da ertönte der Gong, ich trat rasch zur Seite und begab mich in meine Ecke zurück.
    Ich sank auf meinen Sessel. ich wünschte mir sehnlichst, daß Spritzer, der mir in die Ohren schrie, endlich den Mund halten würde. Es hatte ja doch keinen Zweck. Plötzlich trafen mich seine Worte bis ins innerste Mark: "Was willst du sein, Danny? Dein ganzes Leben ein jämmerlicher Niemand? Du kannst diesen Burschen mit Leichtigkeit k. o. schlagen. Schüttle deine Lethargie endlich ab und setz ihm tüchtig zu!"
    ich hob den Kopf und starrte in die andere Ecke hinüber. Gardella grinste selbstbewußt. Ein jämmerlicher Niemand? Das war genau das, was sich abspielen würde. Ich würde genauso sein wie alle übrigen auf der East Side — unbekannt und namenlos, ein Bursche, der seine Karten falsch gemischt hat.
    Als der Gong ertönte, sprang ich auf und trat in die Mitte des Rings. Gardella kam ohne Deckung auf mich losgestürzt. Er hatte alle Vorsicht in den Wind geschlagen. Beinahe war ich versucht zu lachen. Er glaubte den Sieg bereits in der Tasche zu haben. Zum Teufel mit dir, Gardella! Zum Teufel mit Fields! Er kann seine fünfhundert zurückhaben und sich von mir aus aufhängen.
    Ich fühlte den Schmerz der Erschütterung fast bis zu meinem Ellbogen hinaufschießen. Der Schlag hatte es in sich! Da steckte Kraft dahinter. Und gleich noch einen! Aber wenn du geglaubt hast, daß der vorige weh getan hat, du Schweinekerl, dann will ich dir noch diesen verpassen!!
    Ich fing seine schwachen Schläge beinahe lässig ab und ließ meine Faust mit einem Uppercut meiner Rechten emporschnellen. Und jetzt war meine Faust durch das rasante Tempo meiner Schläge, trotz grellster Beleuchtung, nur noch undeutlich zu sehen. Plötzlich taumelte Gardella, und ich trat zurück.
    Er fiel. ich sah zu, wie er fiel, denn es geschah beinahe im Zeitlupentempo. Er stürzte der Länge nach vor meine Füße. Eine Sekunde lang starrte ich auf ihn hinunter, dann ließ ich die Hände sinken, schob meine Shorts zurecht und begab mich stolzen Schrittes in meine Ecke. Ich hatte keine Eile, ich hatte unendlich viel Zeit. Für heute abend war's bei dem Burschen mit dem Boxen vorbei.
    Der Schiedsrichter winkte mir, und ich eilte zu ihm zurück. Er hielt meinen Arm in die Höhe. Die Menge rief meinen Namen, als ich grinsend in meine Ecke zurückkehrte. Champion! Ich schwebte im siebenten Himmel! Dieses Hochgefühl beflügelte mich den ganzen Weg zur Umkleidekabine. Ich war trunken vor Glück und schritt wie über Wolken.
    Plötzlich war alles vorbei, die freudige Erregung entwich, wie die Luft aus einem Kinderballon entweicht, in den man mit einer Nadel sticht. An der Wand der Ankleidekabine lehnte eine vertraute Gestalt. Das Brüllen der Menge verklang, während ich ihn anstarrte.
    Es war Spit. Er lächelte mit einem sonderbaren Gesichtsausdruck. Er hatte seine Nägel mit seinem Fixiermesser gereinigt. Jetzt hob er es, noch

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