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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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irgendeinem Grund hielt sie sich die wenigen Male, die sie nach Coney Island kam, von mir fern. Sie schien mit mir nicht sprechen zu wollen, und ich ließ sie in Frieden. Es hatte keinen Sinn, mit ihr einen Streit zu beginnen, und ehe ich mich's versah, war die Saison zu Ende.
    Ben hatte alle seine Sachen aus dem Hotel in den Bungalow zurückgebracht, und am Donnerstag war alles sorgsam verpackt und er selbst reisefertig. Er war glücklich und aufgeregt wie ein Kind mit einem Riesenlutschbonbon. Er konnte kaum erwarten, daß es drei Uhr wurde und Sarah ihn abholen kam.
    "Ich wäre so froh gewesen, Danny, wenn du mit uns gekommen wärst", rief er mir aus dem Vorderzimmer des Bungalows zu, wo er mitten unter den vielen Gepäckstücken saß. "Zuerst hat Sarah geglaubt, du würdest mit uns kommen. Wir waren schrecklich enttäuscht, als du ihr sagtest, daß du mit Mike gehst."
    Auf einmal wurde mir alles klar. Was für ein Riesentrottel bin ich gewesen! Sie hatte die ganze Zeit die Absicht gehabt, mich zu bitten, mit ihnen zu kommen. Als ich ihr aber von Mike erzählte, hatte sie sich's wieder überlegt. Wahrscheinlich dachte sie, daß mir das lieber sei.
    Ehe ich Gelegenheit hatte zu antworten, klopfte es an der Tür. Ich schlüpfte eiligst in meine Hose und knöpfte sie zu. Während Ben zur Tür ging, sagte er: "Sarah muß doch früher weggekommen sein."
    ich hörte, wie er die Tür öffnete, und dann überrieselte mich Eiseskälte.
    "Ist Ronnie hier?" Es war Spits Stimme.
    Mein erster Impuls war davonzulaufen - außer der Haustür gab's aber keinen Ausgang. Ich blieb daher wie erstarrt an der Wand stehen und spitzte die Ohren, um etwas zu verstehen.
    Bens Stimme klang verwirrt. "Ronnie? Was für eine Ronnie?"
    Eine zweite, gewichtige Stimme antwortete. "Mach dich nich über uns lustig, Söhnchen, du weißt ganz genau, wen wir meinen. Fields' Mädchen."
    Bens Stimme klang erleichtert. "Ach so, Sie müssen meine Schwester Sarah meinen, Mr. Fields' Sekretärin. Treten Sie ein und warten Sie hier, sie ist noch nicht eingetroffen."
    Ich hörte im Bungalow schwere Schritte und drückte ein Auge an einen Türspalt. Spit und der Inkassant standen in der Mitte des Zimmers. Der Inkassant lachte.
    "Fields' Sekretärin?!" rief er höhnisch. "Ein höchst origineller Name dafür!"
    Ben sah ihn mit verständnisloser Miene an. "Braucht Mr. Fields noch etwas von ihr?" fragte er. "Ich bin überzeugt, daß Sarah nichts dagegen hat, noch ein paar Tage auszuhelfen."
    Der Inkassant sah ihn an. "Was?! Will sie denn fort?" fragte er.
    Ben nickte. "Hat Mr. Fields Ihnen denn nichts davon gesagt?"
    Der Inkassant begann wieder zu lachen. "Da wird sich Maxie aber ungeheuer freuen. Allerdings wird er auch ein wenig überrascht sein, wenn er erfährt, daß ihm sein Baby den Laufpaß gegeben hat!"
    Ein gequälter Ausdruck trat auf Bens Gesicht. "Was haben Sie da gesagt?" fragte er entsetzt.
    "Du hast mich schon richtig verstanden." Die Stimme des Inkassanten war bewußt grausam. "Bisher hat's noch keine Hure gegeben, die Maxie Fields den Laufpaß geben durfte, egal, wieviel er ihr für ihre Leistungen bezahlt hat."
    Bens Stimme klang wie der Schrei eines verwundeten Tieres. "Sie sprechen von meiner Schwester!" schrie er und warf sich auf den Inkassanten.
    Er befand sich jetzt außerhalb meines Sehbereichs, so daß ich bloß einen harten Schlag und hierauf einen dumpfen Fall hören konnte, als Ben zu Boden stürzte. Er begann aus Leibeskräften zu schreien: "Sarah! Sarah! Komm nicht herein!!"
    Ich hörte das Geräusch mehrerer heftiger Schläge und gemurmelter Flüche, doch Ben schrie weiter. Ich bewegte mein Auge den Spalt entlang, bis ich sie wieder sehen konnte.
    Der Inkassant stemmte sein Knie auf Bens Brust und schlug ihn mit der Faust ins Gesicht. "Halt's Maul, du Schweinekerl!" fluchte er.
    Ben krümmte sich unter seinen Schlägen, schrie aber immer noch. Jetzt ergriff der Inkassant Bens Arm und riß ihn mit einer bösartigen Drehung nach rückwärts. "Halt's Maul, du einarmiger Krüppel", rief er drohend, "oder ich reiß dir den andern Arm auch noch aus den Gelenken."
    Bens Gesicht wurde kreidebleich. Er lag jetzt schlaff und stumm am Boden und starrte mit entsetztem Blick zu dem Inkassanten hinauf. ich spürte, wie sich mir der Magen umzudrehen begann, denn eine solche Angst hatte ich noch nie in einem menschlichen Auge gesehen.
    "Vielleicht ist's doch besser, du bringst ihn ins Hinterzimmer", hörte ich jetzt Spit sagen, "wenn ihn die Hure

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