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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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damit auskommen, denn die paar Extradollar wären uns eine große Hilfe. Mit den zweiundsiebzig Dollar im Monat, die sie als Unterstüt-zung auszahlten, reichte man nicht weit.
    Ich säuberte die letzte Pumpe und sah wieder auf die Uhr. Halb drei. Ich
    zog meine Schürze aus und legte sie unter den Bartisch, wo ich sie morgen  abend wiederfinden würde. Wenn ich rasch zur U-Bahn lief, konnte ich um  drei Uhr zu Hause sein. Auf die Art könnte ich wenigstens noch einige Stunden schlafen, ehe die Wohlfahrtsbeamtin frühmorgens mit dem Scheck erschien. Gewöhnlich kam sie schon um sieben Uhr zu uns.

2
    Während ich beim Tisch saß und der nasalen, monotonen Stimme von Miss
    - Snyder lauschte, vermochte ich die Augen kaum offenzuhalten. Miss Snyder war die Wohlfahrtsbeamtin, die für unsern Fall zuständig war. Sie gehörte zu jenen Leuten, die sich einbilden, in allen Belangen Fachleute zu sein. Eben jetzt gab sie Nellie Anleitungen, wie sie zu den Spaghetti eine Fleischsoße ohne Fleisch zubereiten könne.
    "ich finde das wunderbar, was, Danny?"
    Nellies Worte veranlaßten mich, die Augen weit aufzureißen. "Was?" stotterte ich. "Ja, gewiß."
    "Sie haben nicht zugehört, Mr. Fisher", sagte Miss Snyder mit kaltem Tadel.
    "O doch, Miss Snyder", beeilte ich mich zu versichern, "ich habe jedes Wort gehört."
    Sie betrachtete mich scharf durch ihre dünne Stahlbrille. "Sie scheinen sehr müde zu sein, Mr. Fisher", sagte sie argwöhnisch, "sind Sie gestern abend erst so spät schlafen gegangen?"
    Jetzt war ich hellwach. "Nein, Miss Snyder", ich versuchte ihren Argwohn zu zerstreuen, "ich bin sogar sehr früh zu Bett gegangen, aber ich konnte nicht schlafen, weil ich mir Sorgen machte."
    Sie wandte sich wieder zu Nellie. Ich merkte ihr an, daß ich keinen Eindruck auf sie gemacht hatte. "Und wie geht's dem Baby, Mrs. Fisher?" fragte sie glucksend.
    "Wollen Sie sie sehen, Miss Snyder?" Nellie war bereits aufgesprungen. ich lachte verstohlen. Nellie wußte, wie man sie behandeln mußte. Miss Snyder war eine alte Jungfer und ein Kindernarr. Von jetzt an könnte ich ein-schlafen und mit dem Kopf auf dem Tisch schnarchen, sie würde nicht einmal bemerken, daß ich vorhanden war.
    Ich wartete, bis Miss Snyder wieder gegangen war, dann taumelte ich blindlings ins Bett zurück. Ich nahm mir nicht einmal die Mühe, die Hose auszuziehen, und war sofort eingeschlafen. Ich erwachte mit dem Gefühl, allein in der Wohnung zu sein. Ich drehte den Kopf, um auf die Uhr zu schauen, die auf einem Tischchen neben meinem Bett stand. Es war zwölf Uhr. Ein kleiner weißer Zettel lehnte an der Uhr. Er war von Nellie.
    Bin hinunter gegangen, um den Scheck einzulösen, die Rechnungen zu bezahlen und verschiedenes einzukaufen. Habe Vickie mitgenommen, damit Du
    Dich ausschlafen kannst. Auf dem Herd steht Kaffee. Bin um drei wieder zurück.
    Ich ließ den Zettel wieder auf den Nachttisch fallen, wälzte mich aus dem Bett, stand auf und streckte mich. Meine Schulterknochen knackten dankbar. Ich ging ins Badezimmer und betrachtete mich im Spiegel, während ich mein Gesicht mit der Rasierseife einseifte. Ich sah müde und gealtert aus. Die Haut über den Backenknochen schien spröde und trocken zu sein, und in meinen Augenwinkeln befanden sich feine Fältchen. Ich atmete tief ein und begann den Seifenschaum in meine Haut hineinzuarbeiten. Ich fühlte mich immer bedeutend frischer, wenn mein ganzes Gesicht mit dem weißen flockigen Schaum bedeckt war.
    Als ich eben mit dem Rasieren fertig geworden war, klapperte der Schlüssel im Schloß. Ich legte den Rasierapparat aus der Hand und eilte zur Tür. Nellie war zurückgekommen, auf dem einen Arm hatte sie Vickie, auf dem andern eine Papiertüte mit Lebensmitteln. Ich nahm ihr das Kind ab und ging mit ihm in die Küche. Nellie folgte uns mit dem Paket.
    "Ich habe den Metzger und den Kaufmann bezahlt", berichtete sie, während sie die Tüte auf den Tisch legte. "Wenn wir die Miete, das Gas und das elektrische Licht bezahlt haben werden, bleiben uns noch genau sechs Dollar."
    "Gut", sagte ich. Vickie war merkwürdig still. Gewöhnlich rutschte sie, renn ich sie auf dem Ann hielt, unruhig hin und her und wollte spielen. "Was ist denn mit Vickie los?"
    Nellie sah sie an. "Ich weiß nicht", antwortete sie mit besorgter Miene, "sie war schon den ganzen Vormittag so. Und im Laden unten hat sie zu weinen begonnen. Deshalb bin ich auch so bald nach Hause gekommen."
    ich hob Vickie mit ausgestreckten Armen hoch

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