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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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in dem ein Angestellter mit seinem Boss spricht.
    Ich lehnte mich bequem an die Werkbank und blätterte in der Zeitung. Eine kleinere Schlagzeile erregte meine Aufmerksamkeit. "OPA behauptet, es besteht keine Zigarettenknappheit." Ich grinste verstohlen, während ich die Spalte bis zu Ende las. Wieso rauchten so viele Leute getrocknete Blätter, wenn keine Knappheit bestand?
    Die Zeitung zitierte die OPA, welche behauptete, die Schuld liege einzig und allein bei den Hamsterern. Skrupellose Leute stapelten die Zigaretten in Warenhäusern auf, um den Schwarzmarkt damit zu versorgen, anstatt sie in die normalen Verteilungskanäle fließen zu lassen.
    Fast hätte ich laut herausgelacht. Ich fragte mich, was diese Maulhelden wohl tun würden, hätten sie dieselbe Chance, daran zu verdienen, wie ich. In die normalen Kanäle fließen lassen? Den Teufel würden sie tun! Sie würden genau dasselbe tun wie ich: sie kaufen, einlagern und zur richtigen Zeit zum höchsten Preis verkaufen, den man erzielen kann. Derartige Chancen hat man nicht so häufig, und ich war nicht dumm genug, zum behördlich festgesetzten Preis damit herauszurücken, wenn ich das Doppelte oder noch mehr bekommen konnte.
    "So, Mr. Fisher", rief der Mechaniker, "jetzt ist er wieder okay."
    "Ist recht, Gus", sagte ich, "wenn Sie sonst nichts mehr zu tun haben, machen Sie für heute Feierabend."
    "Schönen Dank, Mr. Fisher", sagte der Mann und grinste dankbar. Dann wandte er sich wieder zu dem Automaten zurück. "Zu dumm, daß wir nich genug Zigaretten kriegen, um ihn wieder in Betrieb zu stellen", sagte er.
    "Ja", bestätigte ich, "es ist wirklich zu dumm. Aber vielleicht machen wir uns unnütze Sorgen. Die OPA behauptet, daß es gar keine Zigarettenknappheit gibt."
    Der Mann nickte. "Hab's gelesen", antwortete er erbost, "nur diese lausigen Hamsterer sind schuld! Uns ehrliche Männer lassen die nichts verdienen!"
    Ich pflichtete ihm bei, er habe ganz recht. Ich sah ihm zu, wie er seinen Overall auszog, und überlegte dabei, was er wohl sagen würde, wenn er etwas von den Zigaretten wüßte, die ich eingelagert hatte. Wahrscheinlich würde er nach der Polizei schreien. Er war einer von diesen ehrlichen armen Teufeln. Ich war froh, daß ich vorsichtig genug war, sie nicht im Geschäft, sondern in einem privaten Lagerhaus einzulagern. Auf diese Art wußte niemand, was und wieviel ich hatte.
    Und jetzt meldete mir meine Sekretärin: "Mr. Gordon ist am Telefon."
    "Ich komme." Ich ließ die Zeitung auf die Werkbank fallen und eilte in das Büro. Ich griff nach dem Hörer. Die Sekretärin ordnete Briefe auf ihrem Schreibtisch, achtete aber nicht auf mich.
    "Hallo, Sam", rief ich ins Telefon.
    "Wie steht's heut mit den Zigaretten am Schwarzmarkt, Danny?" fragte er.
    Ich grinste ins Telefon. "Nur ruhig, Sam, nur ruhig. Du weißt, wie empfindsam ich bin. Du verletzt meine zarte Seele."
    "Dich kann nichts und niemand verletzen", schnauzte mich Sam scharf an, "außer wenn du Geld blechen mußt."
    "Ist das die Art, wie du mit deinem einzigen Schwager sprichst?" frotzelte ich ihn. "Besonders, wenn ich mir's angelegen sein lasse, dir einen Gefallen zu tun?"
    "Blöder Quatsch! Ich kenne dich", erwiderte Sam in äußerst freundlichem Ton, "also sag schon, wieviel bekommst du heute dafür?"
    "Das hängt von verschiedenen Umständen ab", sagte ich ausweichend, "wieviel brauchst du?"
    "Fünftausend Kartons", antwortete Sam.
    Ich stieß einen leisen Pfiff aus. "Das ist 'ne Menge Rauchzeug", sagte ich, "aber ich glaub, um dreieinhalb pro Stück kannst sie haben."
    "Was?! Dreieinhalb Dollar für einen Karton?" Sams Stimme sprengte fast den Hörer.
    "Was soll diese Handelei?" fragte ich leichthin. "Deine Mädchen bekommen für 'ne kleine Gefälligkeit einen halben Dollar oder noch mehr." Ich wußte Bescheid. Nicht umsonst hatte ich all die Jahre für ihn gearbeitet. Diese hübschen, halbnackten Dinger mit den fast ganz nackten Hinterteilen, die in den Nachtclubs die Zigarettentassen vor sich hertragen, kannten sich aus, wie man die Männer um 'nen Dollar schröpft.
    "Dreieinviertel", begann Sam zu handeln, "laß mich auch leben. Wenn ich nicht wäre, dann wärst du überhaupt nicht in dem Geschäft."
    "Dreieinhalb", sagte ich beharrlich, "ich halte zwar enorm viel von dir, Sam, und ich schulde dir noch immer die sechstausend - aber Geschäft ist Geschäft." Das stimmte. Ich hatte Sam bisher noch nichts zurückgezahlt, weil ich das ganze eingehende Geld sofort in die Mietverträge

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