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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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schauen, aber sie war zerbrochen. "Wie spät ist es?" fragte ich.
    "Fünf Minuten nach eins", antwortete er, nachdem er auf seine Uhr gesehen hatte.
    Ich starrte ihn überrascht an. Ich mußte mehr als zwei Stunden bewußtlos gewesen sein, denn meine Uhr war um Viertel vor elf stehengeblieben. "Ich muß in die Stadt zurück", murmelte ich, "wir ziehen heute um, und meine Frau wird sich zu Tode ängstigen. Sie weiß ja nicht, wo ich bin."
    Der Mann hielt mich am Arm, um mich zu stützen. "Ich fahre nach New York, wenn Sie dorthin wollen", sagte er.
    Er erschien mir wie ein rettender Engel, als er vor mir stand und der Regen auf seinen unsichtbaren Heiligenschein herabströmte. "Das ist genau die Stadt, die ich gemeint habe", sagte ich.
    "Dann kommen Sie zu meinem Wagen, Mister", sagte er, "ich bring Sie nach New York, um halb drei sind wir dort."
    Ich folgte ihm zu seinem kleinen Chevrolet und setzte mich neben ihn auf den Vordersitz. Sobald sich die Tür hinter mir geschlossen hatte, begann ich zu frösteln.
    Er warf einen Blick auf meine blauen Lippen, dann schaltete er die Heizung ein. "Lehnen Sie sich zurück und ruhen Sie aus", sagte er besorgt, "das wird Sie aufwarmen und Ihre Kleider trocknen. Sie sind ja ganz durchnäßt!"
    Ich lehnte meinen Kopf an das Polster und betrachtete ihn durch halbgeschlossene Augen. Er war nicht mehr jung, die Spitzen seiner grauen Haare wurden unter seinem Hut sichtbar. "Danke, Mister", sagte ich.
    "Keine Ursache, mein Sohn", sagte er schwerfällig, "'s war nur das, was ich von jedem menschlichen Wesen erwarte."
    Ich schloß müde die Augen. Da irrte er sich. Manche menschlichen Wesen zeigten nicht einmal Spuren von dem, was er von ihnen erwartete. Das leise Surren des Scheibenwischers war ein ungemein beruhigendes Geräusch. Meine Gedanken wurden immer träger. Sam ist nicht so. Sam schert sich den Teufel drum, wer man ist. Sam denkt nur an sich selbst.
    Ich war ihm zu groß geworden. Sam schätzte das nicht. Schließlich war ich direkt unter seiner Nase in dieses Geschäft eingestiegen. Er hatte es zwar seinerzeit nicht gewollt, aber das spielte keine Rolle. Jetzt wußte er, was er sich hatte entgehen lassen, und beschloß kaltblütig, die ganze Sache mit einem Streich an sich zu bringen. Und das war ihm auch gelungen. Ich konnte nichts dagegen tun.
    Nichts? Ich begann zu überlegen, und Wut stieg wieder in mir auf. In diesem Punkt irrte sich Sam. Ich hatte zu schwer gearbeitet, um so leicht aufzugeben. Ich hatte mich von ihm prellen lassen. Er würde mir dafür büßen! Ich war ein Narr gewesen, in eine derartig plumpe Falle zu gehen, aber wir waren noch lange nicht fertig miteinander. Er würde es schon zu spüren bekommen. Meine Wut hatte mich merkwürdigerweise schön erwärmt, und ich begann zu dösen.
    Ich fühlte eine Hand auf meinem Arm und erwachte sogleich. Ich blickte mich um. Wir fuhren soeben über den West Side Highway.
    Der Mann sah mich aufmerksam an. "Fühlen Sie sich schon besser?" fragte er.
    Ich nickte stumm. Meine Kopfschmerzen waren verschwunden.
    "Wo kann ich Sie absetzen?"
    Ich gab ihm meine Adresse. "Wenn's Ihnen nicht zu entlegen ist", fügte ich hinzu.
    "'s ist okay", sagte er, "auf dem Weg nach Hause fahre ich dort vorbei."
    Es war Viertel nach drei, als wir vor meinem Haus hielten. Ich stieg aus dem Wagen und wandte mich wieder zum Fahrer. "Nochmals vielen Dank, Mister", sagte ich, "ich werd's Ihnen nie vergessen."
    "Schon gut, mein Sohn", antwortete er, "wie gesagt.. . jedes menschliche Wesen ..."
    Und che ich's richtig bemerkte, hatte er den Gang eingelegt und war davongefahren. Ich starrte dem Wagen nach. Ich hatte sogar vergessen, ihn nach seinem Namen zu fragen. Komische Welt! Jemand, den du dein ganzes Lehen gekannt hast, versucht dich zu ruinieren, und ein Mann, den du nie zuvor gesehen hast und nie wieder sehen wirst, kommt einfach daher und rettet dir das Leben.
    Ich blickte dem Wagen nach, bis er um die Ecke verschwand, dann drehte ich mich um und betrat das Haus. Der Hauswart fegte die Halle aus. Er starrte mich mit offenem Mund an. Ich glaube, ich muß einen schrecklichen Anblick geboten haben. Mein Gesicht blutig geschlagen und aufgedunsen und meine Kleider völlig beschmutzt.
    "Der Möbelwagen ist schon fort, Mr. Fisher", sagte er. "Ihre Frau hat so lang wie möglich auf Sie gewartet. Sie war schrecklich aufgeregt, aber Ihr Schwager hat ihr gesagt, sie solle nur ruhig wegfahren."
    "Mein Schwager war hier?" fragte ich mit heiserer

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