Einen Stein für Danny Fisher: Roman
ich Schritte, die sich von der Rückseite des Lastwagens näherten, und wandte den Kopf. Ein Auto parkte direkt hinter uns. Wahrscheinlich waren sie mir, schon seit wir Buffalo verließen, auf den Fersen gewesen und hatten lediglich eine ganz verlassene Stelle abgewartet, um mich zu überfallen. Wut schüttelte mich, und ich spürte den bitteren Geschmack der Galle im Mund, die mir aus dem Leib aufgestiegen war. Welch ein Idiot war ich gewesen, alles, was ich mir erarbeitet hatte, für ein solches Geschäft hinzuschmeißen! Ich sollte meinen Geisteszustand untersuchen lassen!
Der Mann, der hinter mir aufgetaucht war, rief: "Ist hier alles okay?"
Der Revolvermann ließ mich einen Moment aus den Augen und blickte den
Mann hinter mir an. Mit dem Mut der Verzweiflung stürzte ich mich auf ihn. Da er aber instinktiv zur Seite sprang, streifte meine Faust bloß sein Kinn. Durch die Schwungkraft meines Schlages schoß ich an ihm vorbei und glitt im Schmutz des Straßenrandes aus. Verzweifelt versuchte ich mein Gleichgewicht zu erhalten.
Plötzlich fühlte ich einen heftigen Schmerz in der Schläfe und fiel vornüber mit dem Gesicht mitten in den Dreck. Ich versuchte, auf Hände und Knie gestützt, mich wieder zu erheben, erhielt aber an derselben Stelle einen furchtbaren Hieb, und Arme und Beine versagten mir den Dienst. Mein Gesicht lag mitten im Straßendreck, und schwärzeste Finsternis kam in schweren wuchtigen Wellen herangerollt. Ich versuchte sie mit aller Gewalt zurückzudrängen, doch sie kam unerbittlich immer näher auf mich zu. Ich fühlte, wie ich immer tiefer hineinglitt.
Wie aus weiter Ferne, nur ganz schwach, hörte ich noch Stimmen. Ich bemühte mich zu verstehen, was sie sagten, aber die einzelnen Worte drangen nur undeutlich an mein Ohr. Einer der Männer sagte, Gordon werde das übel aufnehmen. Ein anderer lachte bloß höhnisch.
Dann überließ ich mich der Finsternis. Den Bruchteil einer Sekunde jedoch raste ein Gedanke durch meinen Kopf, ehe die Finsternis ganz über mir zusammenschlug. Betrogen! Betrogen von allem Anfang an! Deswegen also hatte Steve, als er mich anrief, immer wieder von Sam gesprochen. Damit ich an ihn denken sollte!
Dann verschwand auch dieser Gedanke, und ich vermochte mich an nichts mehr zu erinnern. Ich holte tief Atem und versuchte aus der Finsternis wieder aufzutauchen. Aber vergebens. Denn jetzt umgab sie mich vollständig.
Umzugstag 3. Oktober 1944
Hände schüttelten meine Schulter. Ich rückte zur Seite und versuchte mich ihnen zu entziehen. Mein Kopf schmerzte.
Die Hände schüttelten mich aber weiter. Jetzt versuchte ich mich zu einer kleinen Kugel zusammenzurollen. Sie sollen doch endlich Weggehen und mich in Ruhe lassen! Gerade jetzt, wo ich begonnen hatte, mich so behaglich zu fühlen. Mir war lange, lange Zeit schrecklich kalt gewesen, doch gerade als ich mich zu erwärmen begann, schüttelten diese Hände an mir herum. Ich versuchte sie wegzustoßen und drehte mich auf den Rücken.
Da empfing ich einen scharfen, brennenden Schlag ins Gesicht. Der Schmerz ging mir durch und durch, und ich öffnete die Augen. Ein Mann kniete neben mir und starrte mir besorgt ins Gesicht.
"Geht's Ihnen wieder besser, Mister?" fragte er besorgt.
Ich bewegte den Kopf ein wenig, um festzustellen, ob sonst noch jemand bei ihm war. Er war allein. Dann bemerkte ich, daß mir Regen ins Gesicht schlug. Ich begann leise zu lachen. Ob's mir schon besser ginge? Ich mußte lachen. Das war verflucht komisch. Ich versuchte mich aufzusetzen.
Ein scharfer, durchdringender Schmerz im Kopf ließ mich laut stöhnen. Ich fühlte, wie er seinen Arm um meine Schulter legte, um mich zu stützen. "Was ist geschehen, Mister?" fragte er bestürzt.
"Man hat mich überfallen. Junge Burschen, die per Anhalter fahren wollten", antwortete ich. Ich konnte ihm doch nicht erzählen, was sich tatsächlich ereignet hatte. "Sie haben mir meinen Wagen gestohlen", fügte ich hinzu.
Sein Gesichtsausdruck war sichtlich erleichtert, als er mir auf die Beine half. "Ist ein Glück für Sie, daß ich so schwache Nieren habe", sagte er, "dadurch hörte ich Sie in der Hecke neben der Fahrbahn stöhnen."
Jetzt stand ich, leicht schwankend, wieder auf den Beinen. Ich war zwar noch immer recht zittrig, fühlte aber doch, wie mir die Kräfte zurückkehrten.
"Sie hätten eine Lungenentzündung erwischen können", sagte er.
"Ja", sagte ich kopfnickend, "ich hab bestimmt Glück gehabt." Ich wollte auf meine Uhr
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