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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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Zug an meiner Zigarette, warf sie weg, stand auf und streckte mich. "Ich glaub, ich geh jetzt schlafen", sagte ich.
    "Mußt du denn schon schlafen gehn?" fragte sie.
    Ich sah zu ihr hinunter. Ihr Gesicht hatte einen gespannten Ausdruck. "Nein", sagte ich kurz, "aber ich kann ebensogut auch schlafen gehn. Hier ist ja doch nichts los."
    "Wir können uns doch hier draußen hinsetzen und plaudern", sagte sie rasch.
    Die Art, wie sie es sagte, machte mich neugierig. "Worüber?" fragte ich.
    "Ach, über alles mögliche", sagte sie vage. "Es gibt doch eine Menge Dinge, über die wir sprechen können."
    Eine eigenartige Erregung überfiel mich. Ich setzte mich wieder auf die Stufen. "Okay", sagte ich mit berechneter Gleichgültigkeit, "plaudern wir also."
    Sie setzte sich neben mich auf die Stufen. Sie hatte einen Arbeitskittel an, der seitlich zu binden war. Als sie sich zu mir drehte, um mich anzusehen, öffnete er sich ein wenig und ich konnte den Schatten zwischen ihren Brüsten sehen. Sie lächelte.
    "Weshalb grinst du?" fragte ich unverzüglich in herausforderndem Ton.
    Sie warf den Kopf zurück. "Weißt du, weshalb ich zu Hause geblieben bin?" entgegnete sie.
    "Nein."
    "Weil ich gewußt hab, daß Mimi mitgeht."
    "Ich hab geglaubt, daß du Mimi gern hast", sagte ich überrascht.
    "Gewiß", sagte sie eifrig, "aber ich hab doch gewußt, daß du zu Hause bleibst, wenn Mimi mitgeht, folglich bin ich nicht mitgegangen." Sie sah mich geheimnisvoll an.
    Wieder überfiel mich diese sonderbare Erregung. Ich wußte nicht, was ich sagen sollte, daher schwieg ich. Da berührte sie mein Knie mit der Hand, und Ich zuckte zusammen. "Laß das gefälligst sein!" schrie ich sie an und schob das Knie zur Seite.
    Sie sah mich mit runden Unschuldsaugen an. "Magst du's denn nicht?" fragte sie.
    "Nein", antwortete ich. "Mir läuft's kalt übern Rücken."
    Sie lachte leise. "Dann magst du's ja doch. Das is ja der Zweck der Übung." Ihre nächste Frage überraschte mich. "Weshalb würdest du mich denn sonst durchs Fenster beobachten?"
    Ich fühlte, wie ich trotz der Dunkelheit glühend rot wurde. "Ich hab dir's doch schon gesagt, daß es nicht wahr ist."
    Sie lachte wieder erregt. "Ich schau dir immer zu", sagte sie beinahe flüsternd. "Fast jeden Morgen, wenn du deine Turnübungen machst. Wenn du nichts anhast. Deshalb laß ich doch auch meine Jalousien oben - damit du mich auch sehen kannst."
    Ich zündete mir eine frische Zigarette an. Meine Finger zitterten. Im Lichtschein des Streichholzes sah ich, daß sie mich auslachte. Ich schleuderte es wütend weg. "Na, und wenn ich geschaut hab?" sagte ich herausfordernd. "Was willst du dagegen tun?"
    "Nichts", sagte sie, noch immer lachend. "Ich hab's doch gern, wenn du schaust."
    Mir gefiel die Art, in der sie mich anstarrte, ganz und gar nicht. "Ich geh jetzt", sagte ich und stand auf.
    Sie erhob sich gleichfalls und lachte. "Du hast wohl Angst, hier mit mir zu bleiben, was?" sagte sie herausfordernd.
    "Nein", erwiderte ich zornig. "Aber ich hab dem Papa versprochen, zeitig zu Bett zu gehn."
    Sie griff mit einer blitzschnellen Bewegung nach meiner Hand. Ich versuchte mich loszureißen. "Laß das!" schnauzte ich sie grob an.
    "Jetzt weiß ich, daß du Angst hast", stichelte sie. "Sonst würdest du nämlich hierbleiben, 's ist ja noch sehr früh."
    Jetzt konnte ich einfach nicht gehen, so setzte ich mich wieder hin. "Okay", sagte ich, "dann bleib ich also bis neun Uhr hier."
    "Du bist aber komisch, Danny", sagte sie verwundert. "Du bist gar nicht wie die andern Jungen."
    Ich zog an meiner Zigarette. "Wie denn?" fragte ich.
    "Du hast noch nie versucht, mich anzugreifen oder sonst was."
    Ich sah auf die Zigarette in meiner Hand. "Warum sollte ich das tun?"
    "Die andern Jungen tun's alle", stellte sie nüchtern fest. "Sogar mein Bruder Fred." Sie begann zu lachen. "Weißt du was?" fragte sie.
    Ich schüttelte stumm den Kopf. Ich traute meiner Stimme nicht mehr.
    "Er hat sogar noch mehr versucht, aber ich hab's nicht erlaubt. Ich hab ihm gesagt, ich werd's dem Papa erzählen. Wenn Pa es wüßte, würde er ihn umbringen."
    Ich schwieg und zog an der Zigarette. Der Rauch brannte in meiner Lunge. Ich hustete und warf sie weg. Das war Gift für meine Kondition. Dann sah ich wieder zu ihr auf.
    Sie starrte mich an.
    "Was schaust du so?" fragte ich.
    . Sie antwortete nicht.
    "Ich hol mir einen Schluck Wasser", sagte ich rasch. Damit stürzte ich ins Haus und durch das finstere Zimmer in die Küche. Dort

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