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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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befriedigt gerülpst und seinen Gürtel geöffnet. Jetzt rührte er den Zucker in seinem Teeglas um.
    "Papa", sagte ich zögernd.
    Er sah mich an. "Ja?"
    "Mein Sportlehrer hat in einem Hotel auf dem Land einen Job", sagte ich überstürzt, "und er sagt, wenn ich will, kann ich als Pikkolo mitkommen."
    Papa rührte weiter in seinem Teeglas, während ich ihn unverwandt ansah. "Hast du Mamma schon etwas davon erzählt?" fragte er.
    Mamma kam soeben aus der Küche herein. Sie blickte mich an. "Was sollst du mir erzählt haben?"
    Ich wiederholte das, was ich Papa soeben gesagt hatte.
    "Und was hast du ihm geantwortet?" fragte sie mich.
    "Ich hab gesagt, daß ich Papa im Geschäft helfen soll, aber er hat gesagt, ich soll trotzdem fragen."
    Sie sah Papa einen Moment an, dann wandte sie sich wieder an mich. "Du kannst nicht mit ihm gehen", sagte sie abschließend. Sie ergriff eine Schüssel und wollte wieder in die Küche.
    Ich war enttäuscht, obwohl sie genau das gesagt hatte, was ich erwartete. Ich betrachtete das Tischtuch.
    Papa rief sie zurück. "Mary", sagte er leise, "es ist eigentlich keine so schlechte Idee."
    Sie drehte sich wieder um. "Es ist bereits beschlossen worden, daß er diesen Sommer zu dir ins Geschäft geht und dabei bleibt's! Ich erlaub ihm nicht, den ganzen Sommer allein wegzufahren. Er ist noch immer ein Kind."
    Papa trank seinen Tee in kleinen Schlückchen. "So ein Kind kann er wieder nicht sein, wenn er zu mir ins Geschäft kommen soll. Du kennst die Nachbarschaft zur Genüge. Außerdem kann ihm ein Sommer auf dem Land nur guttun." Er wandte sich jetzt wieder an mich. "Ist's ein gutes Hotel?"
    "Ich weiß nicht, Papa", sagte ich und schöpfte wieder Hoffnung. "Ich hab ihn nicht gefragt."
    "Erkundige dich genau nach allen Umständen, Danny", sagte er, "und dann werden Mamma und ich uns entscheiden."
    Als sie aus dem Haus traten, saß ich auf den Verandastufen. Papa blieb vor mir stehen. "Wir fahren mit Mr. und Mrs. Conlon zu einem Film ins Utica", sagte er. "Denk dran, daß du um neun Uhr ins Bett gehen mußt."i
    "Ja, Papa", versprach ich. Ich wollte nichts tun, was meine Chancen, mit Mr. Gottkin aufs Land zu fahren, gefährden konnte.
    Papa schritt über den Fahrweg und läutete bei den Conlons. Jetzt trat auch Mimi, schon im Mantel, auf die Veranda.
    Ich sah sie fragend an. "Du gehst auch?" In Wirklichkeit war's mir ganz egal. Wir standen seit der Bar-Mitzvah-Party auf keinen, guten Fuß. Sie wollte, daß ich ihr erzählte, was Marge und ich im Feuerungsraum getrieben haben, und ich hab ihr geantwortet, sie soll ihre Freundin fragen, wenn sie's so gern wissen will.
    "Marge und ich gehen auch mit", sagte sie und machte sich schrecklich wichtig. "Papa hat gesagt, wir dürfen mitkommen " Damit schritt sie die Stufen hochmütig hinunter.
    Jetzt traten auch die Conlons auf ihre Veranda hinaus. Marge war nicht dabei.
    Mimi fragte: "Kommt Marge denn nicht mit, Mrs. Conlon?"
    "Nein, Mimi", antwortete Mrs. Conlon, "sie war so müde, daß sie zeitig zu Bett gegangen ist."
    "Vielleicht ist's besser, wenn du auch zu Hause bleibst, Mimi’", sagte Mamma zögernd.
    "Aber du hast doch gesagt, daß ich mitkommen darf", sagte Mimi flehentlich.
    "Laß sie doch mitkommen, Mary", sagte Papa. "Wir haben's ihr versprochen. Um elf sind wir doch wieder zurück."
    Ich sah zu, wie alle in Papas Paige einstiegen. Der Wagen fuhr ab. Ich blickte auf die Wohnzimmeruhr auf dem Kaminsims. Es war ein Viertel vor acht. Ich sehnte mich nach einer Zigarette. Ich stand auf und schlenderte zu dem Hallenschrank, wo ich in einer von Papas Jackentaschen eine zerdrückte Packung Luckies fand. Damit kehrte ich auf die Veranda zurück, setzte mich wieder und zündete mir eine Zigarette an.
    Die Straße war jetzt ganz still. Ich hörte, wie der Wind durch die Blätter der jungen Bäume strich. Ich lehnte den Kopf an die kühlen Ziegelsteine und schloß die Augen. Es war ein gutes Gefühl, sie an meiner Wange zu spüren. Ich liebte alles an meinem Haus.
    "Bist du's, Danny?" Es war Marges Stimme.
    Ich öffnete die Augen. Sie stand auf ihrer Veranda. "Ja", antwortete ich.
    "Du rauchst?!" sagte sie in ungläubigem Ton.
    "Na und?" Ich zog herausfordernd an meiner Zigarette. "Ich hab geglaubt, deine Mutter hat gesagt, du bist zu Bett gegangen."
    Sie kam zu meiner Veranda herüber, blieb aber vor den Stufen stehen. Ihr Gesicht schimmerte weiß im Licht der Straßenbeleuchtung. "Ich hatte keine Lust mitzugehen", sagte sie.
    Ich machte den letzten

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