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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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die Veranda und setzte mich auf die Stufen. Rexie kam mir nachgelaufen und legte sich zu mir. Ich kraulte sie am Ohr. "Hast mich vermißt, Mädchen?" fragte ich leise. Sie wedelte mit dem Schwanz und legte ihren Kopf auf mein Knie. Sie hatte mich bestimmt vermißt. Sie war glücklich, daß ich wieder zu Hause war.
    Ich sah auf die Straße. Auch sie hatte sich im Laufe des Sommers verändert. Sie war geteert worden, und die Asphaltdecke verlieh ihr ein neues, prächtigeres Aussehen.
    Mimi kam zu mir heraus und setzte sich neben mich auf die Stufen. Wir saßen lange, ohne etwas zu sagen. Der fette Freddie Conlon kam aus seinem
    Haus und rief mir einen Gruß zu, als er mich erkannte. Ich winkte mit der Hand und sah ihm nach, während er den Häuserblock hinunterging.
    Schließlich begann Mimi zu sprechen. "Marjorie Ann hat sich im Sommer verlobt." Sie sah mich dabei aufmerksam an.
    "So?" sagte ich gleichgültig. Sie bedeutete mir nichts. Sie gehörte zu meinen Kindertagen.
    "Mit einem Polizisten", fuhr Mimi fort. "Sie heiratet im Januar, gleich nach der Matura. Er ist bedeutend älter als sie, er ist schon in den Dreißigern."
    Ich sah sie jetzt auch an. "Wozu erzählst du mir das alles?" fragte ich rundheraus.
    Sie wurde rot. "Ich wollte dir bloß die Neuigkeiten berichten, die sich im Sommer hier ereignet haben", sagte sie abwehrend.
    Ich wandte mich wieder der Straße zu. "Na und?" fragte ich ruhig. Darin hatte sich wenigstens nichts geändert. Kaum war ich einige Stunden zurück, hatte ich mit Mimi schon wieder Krach.
    Ihre Stimme wurde hart und nahm eine häßliche Schärfe an. "Ich dachte, du hast Marjorie gern."
    Ich lachte beinahe heraus. "Wie kommst du darauf?"
    Sie sah Rexie an, die zwischen uns lag, und streichelte ihren Kopf. "Ich dachte, du warst in sie verliebt. Sie hat mir erzählt..."
    "Was hat sie dir erzählt?" unterbrach ich sie.
    In stummem Zweikampf starrten wir einander an. Sie senkte den Blick, während ich sie noch immer, ohne zu blinzeln, mit weit geöffneten Augen ansah.
    "Sie... sie hat mir gesagt, daß du Dinge mit ihr getrieben hast", stotterte sie.
    "Was für Dinge?" fragte ich beharrlich.
    "Ach, eben Dinge, die man nicht tun darf", sagte sie und betrachtete aufmerksam ihren Nagellack. "Nachdem du im Juni weggefahren warst, hat sie mir gesagt, sie hat Angst, ein Baby zu bekommen."
    Plötzlich mußte ich lachen. "Die ist ja verrückt!" platzte ich heraus. "Ich hab sie doch nie berührt."
    Mimi sah sehr erleichtert aus. "Ist das wirklich wahr, Danny?"
    Ich lachte noch immer. Ich erinnerte mich an das, was sich dort oben, auf dem Land ereignet hatte. Marjorie Ann ist ein verdrehtes Frauenzimmer. Von einem so kindischen Geknutsche hat noch kein Mädchen ein Kind bekommen. Ich sah Mimi in die Augen. "Es ist wirklich wahr, Mimi", sagte ich gelassen. "Du weißt, ich würde dich nie anlügen."
    Jetzt lächelte auch sie. "Ich hab ihr's nie wirklich geglaubt, Danny. Sie erfindet ständig solche Geschichten." Sie glitt leicht über meine Hand. "Ich bin froh, daß sie heiratet und von hier wegkommt. Ich mag sie nicht mehr."
    Wir sahen wieder stumm auf die Straße. Es wurde dunkel, und die Straßenbeleuchtung flammte plötzlich in strahlender Helligkeit auf.
    "Die Tage werden schon kürzer", sagte ich.
    Sie antwortete nicht, und ich sah sie an. Wie sie hier im Licht der Straßenbeleuchtung saß und das schwarze Haar ihr über die Schultern flutete, sah sie beinahe noch wie ein Kind aus. Obwohl sie um zwei Jahre älter war als ich, fühlte ich mich bedeutend älter. Vielleicht machten es ihre Gesichtszüge. Sie hatte ungemein zarte Knochen, und ihr Mund sah so völlig unberührt aus. Ich fragte mich, ob sie je geküßt worden ist. Ich meine wirklich geküßt. Doch dann verscheuchte ich hastig diesen Gedanken. Meine Schwester war nicht so - sie gehörte nicht zu dieser Sorte Mädchen.
    "Papa und Mamma sehen müde aus", sagte ich, um das Thema zu wechseln. "Es muß in der Stadt sehr heiß gewesen sein."
    "Es ist nicht nur das, Danny", antwortete sie. "Es steht nicht gut um uns. Das Geschäft geht miserabel, und wir sind die Rechnungen überall schuldig. Vor genau einer Woche hätte die Milchgesellschaft beinahe ihre Lieferungen eingestellt. Es ist ein wahres Glück, daß ich im A & S eine Halbtagsbeschäftigung bekommen hab; sonst stünde es noch weit ärger."
    Ich riß die Augen auf. Ich hatte zwar gewußt, daß es mit uns nicht zum besten bestellt war, es wäre mir aber nie eingefallen, daß es so

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