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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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"Arme Ceil", sagte ich leise. Sie tat mir aufrichtig leid.
    Sie sah zu mir auf. Ihre Augen fanden in der Dunkelheit keinen richtigen Blickpunkt. Sie schwankte leicht hin und her, während ich sie festhielt. "Ja", stimmte sie mir zu. Ihre Wut, vereint mit dem Whisky, bewirkte, daß sie jetzt viel stärker zu schwanken begann. "Arme Ceil. Nur Danny weiß, was sie fühlt."
    Ihre Augen verengten sich nachdenklich. "Weiß Danny, weshalb Ceil hergekommen ist?"
    Ich antwortete nicht. Ich wußte nicht, was ich sagen sollte.
    Da umschlang sie mich mit den Armen und hob mir ihr Gesicht entgegen. "Danny bedauert die arme Ceil, nicht wahr", flüsterte sie, "küß die arme Ceil."
    Ich stand hölzern da und wagte nicht, mich zu bewegen. Ich wollte nicht noch mehr Scherereien.
    Sie umschlang meinen Hals noch inniger und zog mein Gesicht zu sich hinunter. Ich fühlte, wie sie mit ihren Zähnen in meine Unterlippe biß und fuhr vor Schmerz zurück. Sie flüsterte: "Danny weiß, warum Ceil hergekommen ist. Er wird sie doch nicht ohne das Weggehen lassen, nicht wahr?"
    Ich starrte durch die Dunkelheit in ihr Gesicht. Ihre Augen waren geschlossen, und ihre Lippen lagen weich auf meinem Mund. Plötzlich begann ich zu lachen. Es galt also wirklich mir!
    Meine Arme umfaßten sie fester, und ich küßte sie. Wieder und immer wieder. Sie versenkte ihre Zähne in meinen Lippen. Plötzlich wurde sie in meinen Armen ganz schlaff und willenlos. Ich hob sie auf und trug sie zum Bett hinüber. Während ich sie aufs Bett legte, grub sie ihre Zähne in meinen Hals.
    Ich stand vor ihr und sah auf sie hinab, meine Hände zerrten ungeduldig an meinen Kleidern. Dann beugte ich mich über sie und umschlang mit festem Griff ihre Taille. Ihre Arme schlossen sich um meinen Hals. Ich hörte, wie ihr Kleid zerriß, als ich mich über sie warf.
    Ihre Stimme war ein einziger wilder Aufschrei. Und meine, zuerst bloß stummes Echo, erhob sich langsam, um sich mit der ihren in brausendem Crescendo zu vereinen.
    "Danny!"
    "O Gott! Miss Schindler! Ceil!"
    Die Nacht war ganz still, und ich horchte auf ihre leisen Atemzüge. Ich berührte zart ihre Augen, sie waren geschlossen. Aber ihre Wangen waren feucht, sie hatte geweint; ihre Lippen waren wund und leicht geschwollen und bewegten sich unter meinen Fingern. Ich beugte mich über sie, um sie zu küssen, doch sie wandte das Gesicht ab und flüsterte: "Nicht mehr, Danny, bitte nicht mehr."
    ich lachte und setzte mich im Bett auf. Ich streckte mich und fühlte ein warmes Prickeln, das mir durch den Körper lief. Ich stand auf, trat an die Tür und öffnete sie. Die Nachtluft war kühl und beruhigend.
    Ich stieg die Stufen hinunter und trat ins Gras, preßte meine Zehen tief in den Boden und fühlte, wie die Kraft der Erde in mich überströmte. Ich hob meine Hände zum Nachthimmel empor und versuchte die strahlenden Sterne zu berühren. Ich sprang hoch in die Luft, fiel nieder, rollte, mich überschlagend, auf dem Rasen, und ein befreiendes Gelächter drang aus meiner Kehle.
    Es war die Freude an meiner Entdeckung. Das war es also, wofür ich erschaffen worden war, das war es, weshalb ich auf Erden war. Ich kratzte eine Handvoll Erde zusammen und zerrieb sie zwischen den Handflächen. Sie tröpfelte zwischen meinen Fingern zu Boden. Das ist meine Erde, das ist meine Welt. Ich bin ein Teil von ihr, und sie ist ein Teil von mir.
    Dann drehte ich mich um, kehrte in den Bungalow zurück und streckte mich neben ihrem nackten Körper aus.
    Gleich darauf war ich fest eingeschlafen.

13
    Eine Hand packte mich und schüttelte mich heftig. ich setzte mich im Bett auf und rieb mir schläfrig die Augen. Sam brüllte mir in die Ohren. "Wo ist sie?"
    Da riß ich die Augen auf. Das Bett neben mir war leer. Fahles Morgengrauen sickerte in den Bungalow. Sam starrte mich mit blutunterlaufenen Augen wütend an. "Wo ist sie?" brüllte er nochmals.
    Ich sah ihn verwirrt an. Ich wußte nicht, was ich sagen sollte. Mein Herz begann heftig zu klopfen. Ich hatte Angst. Außer uns beiden befand sich niemand in dem Bungalow. Aber ich war zu erschrocken, um mir eine Lüge auszudenken.
    Er packte mich mit beiden Händen an den Schultern und zerrte mich aus dem Bett. "Versuch nicht, mich anzulügen, Danny!" brüllte er wütend und fuchtelte mir mit seiner geballten Faust vor dem Gesicht herum. "Ich weiß, daß sie hier war. Der Portier hat mir gesagt, daß sie kein Zimmer genommen hat und hier unten geblieben ist. Du Schuft! Du hast mit meinem

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