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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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sanken welk und schlaff auf ihren Leib. Sie betrachtete sich aufmerksam
    im Spiegel. Wie stolz war sie immer auf ihren schönen Busen gewesen! Sie erinnerte sich, wie wohlgeformt er immer war, wie fest und strotzend vor Leben, wenn sie ihre Kinder stillte. Papa hatte ihr dabei immer gern zugesehen. Voll Bewunderung saß er neben ihr, um nach einiger Zeit lachend zu dem Säugling zu sagen: "He, du kleiner Genußspecht, hast du noch immer nicht genug? Willst du für Papa denn nichts mehr übriglassen?" Dann errötete sie und sagte lachend, er solle sich schleunigst trollen und kein solches Ferkel sein. Es erfüllte sie aber doch immer mit ungeheurem Stolz. Und wie sah sie jetzt aus?! Jetzt konnten sie ihm wahrhaftig keine Freude mehr spenden. Wen sollte so was noch reizen?
    Sie wandte sich vom Spiegel ab und trat zur Badewanne. Jetzt spielte auch das keine Rolle mehr. Weder er noch sie trugen nach diesen Dingen noch Verlangen. Der Kampf der letzten Jahre hatten ihnen jeglichen Appetit dafür genommen. Sie hatte nur noch eine schwache Erinnerung an diese Freuden. Am besten war's, man überließ diese Dinge der Jugend und denen, die keine Sorgen hatten.
    Sie ließ sich behutsam in die Wanne sinken. Langsam durchströmte die Wärme ihren ganzen Körper. Jetzt war sie beinahe heiter und unbeschwert. Das leise Rauschen des Wassers schien ihre Angst verscheucht zu haben, und sie fühlte sich wieder behaglich und geborgen. Sie lehnte sich in der Wanne zurück und fühlte entzückt, daß das Wasser sie bis zu den Schultern umspielte. Sie stützte den Kopf auf die Kacheln über dem Wannenrand, denn sie war schläfrig und ihre Lider wurden schwer.
    "Ich bin ein dummes altes Weib", dachte sie, während sie die Augen schloß. Sie schlummerte ein.
    Plötzlich begann ihr Herz wieder zu hämmern. Sie versuchte die Arme zu bewegen, aber sie waren schwer und leblos wie Blei. Ich muß aufstehen, dachte sie verzweifelt, ich muß! Mit ungeheurer Anstrengung hob sie den Kopf und öffnete die Augen. Sie sah sich erschrocken um.
    Denn jetzt hörte sie auch das Klingeln des Telefons. Und plötzlich war sie hellwach. Sie erinnerte sich, nach oben gegangen zu sein, um zu baden. Sie mußte ziemlich lange geschlafen haben, denn sie bemerkte, daß das Wasser fast ganz kalt geworden war. Unten läutete das Telefon mit einer Dringlichkeit, die sie nicht ignorieren durfte. Sie stieg aus der Wanne, trocknete ihre Füße hastig an der Badematte und lief, nachdem sie das Badetuch über ihren nassen Körper geworfen hatte, die Treppe hinunter, um sich zu melden.
    Als sie den Hörer abgenommen und Papas Stimme gehört hatte, wußte sie sogleich, daß etwas geschehen war. Irgendwie hatte sie es schon den ganzen Tag erwartet.
    "Mary", rief er mit zitternder Stimme, "die Bank hat gegen mich eine gerichtliche Entscheidung erwirkt, die mir morgen zugestellt werden wird."
    Sie versuchte ruhig zu bleiben.
    "Hast du mit ihnen nochmals gesprochen?" fragte sie, und der Ton ihrer Stimme spiegelte ihre Angst wider.
    "Ich hab alles Menschenmögliche getan", antwortete er resigniert. "Ich hab sie gebeten, ich hab sie angefleht, mir noch etwas Zeit zu geben, aber sie haben gesagt, sie können nichts mehr für mich tun."
    "Hast du mit deinem Bruder David gesprochen?" fragte Mamma. "Vielleicht kann er dir etwas Geld geben."
    "Ich hab auch mit ihm gesprochen", antwortete er. Nach einem Moment des . Schweigens sagte er mit entsetzlicher Endgültigkeit. "Wir sind am Ende -erledigt!"
    "Harry, was soll denn jetzt aus uns werden?" Vor ihren Augen tauchte die Vision ihrer Familie auf, wie sie in Lumpen gehüllt durch die Straße zog. Sie unterdrückte tapfer die aufsteigende Hysterie.
    "David kommt heute Abend mit seinem Wagen", erwiderte Papa. "Wir werden versuchen, soviel Waren wie möglich aus dem Laden herauszuschaffen. Dann werden wir das Zeug bei ihm verstecken, bis ich Mittel und Wege gefunden habe, irgendwo ein neues Geschäft zu eröffnen."
    "Wenn man euch dabei erwischt, kommst du noch ins Gefängnis", rief sie.
    "Dann geh ich eben ins 'Gefängnis", antwortete er mit tonloser Stimme. "Viel Ärgeres kann mir ja kaum noch passieren." Nachdem er ihr das, was sich ereignet, erzählt hatte, schien er jegliche Fähigkeit, eine Gemütsbewegung zu empfinden, verloren zu haben. "Sie beschlagnahmen auch das Haus." Er verfiel ins Jiddische, was nicht oft geschah. "Alles iss forloren", sagte er, "alles is weg."
    Das war der Abend, an dem ich heimkam und Mamma weinend am

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