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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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die Absicht, im Sommer in einem Drugstore zu arbeiten?"
    "Vielleicht", sagte ich ausweichend.
    "Wirst du denn nicht mehr für Mr. Gottkin auf dem Land arbeiten?" fragte
    er.
    "Ich weiß noch nicht", sagte ich achselzuckend. "Ich hab bisher noch nichts von ihm gehört." Darüber war ich sehr enttäuscht. Ich hatte erwartet, daß Sam mir eine Zeile zukommen lassen würde, aber vermutlich hatte ihn die Sache mit Miss Schindler im vorigen Jahr doch ärger getroffen, als er zugeben wollte.
    "Warum schreibst du ihm denn nicht?" fragte Mamma.
    Ich wandte mich ihr zu. "Wohin denn? Ich weiß nicht einmal, wo er sich aufhält. Er reist ständig herum. Vielleicht hat er dieses Geschäft auch ganz aufgegeben." Ich konnte ihnen den Grund, weshalb ich nicht schreiben wollte, doch nicht eingestehen.
    In diesem Augenblick kam Mimi hereingestürzt. "Ich hab grad noch Zeit für 'nen Schluck Kaffee, Mamma", sagte sie. "Sonst komm ich zu spät zur Arbeit."
    Mamma schüttelte den Kopf. "Ich weiß nicht, was mit dir los ist, immer bleibst du so lange auf, daß du am Morgen nicht aufstehen kannst."
    "Ich weiß es schon", sagte ich grinsend, als ich mich der vergangenen Nacht erinnerte. "Mimi hat 'nen Freund."
    Papa sah sie interessiert an. "Ist's ein netter Junge, Miriam?" fragte er.
    Ehe sie dazu Gelegenheit hatte, antwortete ich bereits. "Ein Schmock", sagte ich rasch. "Ein Pudelhupfer aus ihrem Geschäft."
    "Das ist nicht wahr", entgegnete sie ärgerlich. "In Wirklichkeit ist's ein sehr netter Junge, Papa. Und am Abend besucht er ein College."
    "Ja", hänselte ich sie, "wahrscheinlich einen Heringsbändigerkurs."
    Sie wandte sich wütend nach mir um. "Halt den Mund!" rief sie. "Mindestens hat er mehr Verstand, als Tag und Nacht so wie du in der Konditorei rumzulungern. Er wird was Anständiges werden und kein Galgenvogel."
    Mamma streckte beschwichtigend die Hand aus. "Sprich nicht so mit deinem Bruder, das gehört sich nicht."
    Mimi kehrte sich ihr ärgerlich zu. Ihre Stimme zitterte vor Wut. "Und warum nicht?" fragte sie beinahe schreiend. "Wer ist er denn? Der liebe Gott persönlich? Wofür hält er sich denn, daß jeder Angst haben muß, ihm zu sagen, was man über ihn denkt? Seitdem wir hierhergezogen sind, heißt's beständig nur: Danny dies, und Danny das! Als er in eine andere Schule mußte, was war das für ein schreckliches Theater, als ich aber im letzten Semester in eine andere Schule mußte, hat kein Mensch ein Wort darüber verloren. Versucht er etwa, nach der Schule einen Job zu bekommen oder sonst was zu arbeiten? Er weiß genau, wie dringend wir das Geld brauchen, aber er rührt keinen Finger, um was zu verdienen, und darüber sagt kein Mensch ein Wort! Jeder hat Angst, seine zarten Gefühlchen zu verletzen! Tag und Nacht tut er nichts anderes, als mit einer Bande Galgenvögel in dieser Konditorei rumzulungem; und dann kommt er gnädigst nach Hause, um wie der König persönlich zu essen und zu schlafen! Er ist ein Galgenvogel, nichts anderes als ein Galgenvogel, und es ist höchste Zeit, daß ihm's jemand sagt!"
    "Schweig, Mimi!" Papa war leichenblaß aufgesprungen und sah mich schuldbewußt an.
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen der Wut. Dann wandte sie sich mir zu. Ich starrte sie kalt an. Einen Moment sah sie auf, dann drehte sie sich um und lief weinend aus der Küche.
    Papa ließ sich schwerfällig in den Sessel fallen und sah mich an. Mamma sah mich gleichfalls an. Sie warteten, ob ich etwas sagen würde, aber ich hatte nichts zu sagen. Schließlich ergriff Papa bedächtig das Wort. "Ganz so unrecht hat sie ja nicht, Danny", sagte er sanft.
    Ich antwortete nicht, meine Lippen waren grimmig zusammengepreßt.
    "Die Burschen dort unten in der Konditorei sind nichts wert", fuhr er fort.
    ich stieß meinen Teller zurück und sprang auf. "Ich hab mir diese Gegend ja nicht ausgesucht! Es ist nicht meine Schuld, daß wir hierhergezogen sind. Was wollt ihr denn von mir? Soll ich vielleicht ein Einsiedler werden, weil Mimi meine Freunde nicht gefallen?"
    Papa schüttelte den Kopf. "Nein, aber findest du denn keine andern Freunde?"
    Ich starrte ihn an. Es hatte keinen Zweck. Er wird mich nie verstehen. Es gab eben nichts mehr zu sagen. Die Entfremdung, die ich vom ersten Tag, an dem wir hierhergezogen, gefühlt hatte, verstärkte sich immer mehr. Und zu einer Umkehr war es bereits zu spät. "Hier kann ich keine andern Freunde finden", sagte ich betont.
    "Dann gibt's aber bestimmt etwas", beharrte er, "was du tun

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