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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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nachzuspionieren!"
    "Mm-mm", machte ich kopfschüttelnd. "Du und dein Freund habt auf dem Hausdach gerade über mir einen derartigen Krach gemacht, daß ich nicht schlafen konnte."
    "Du hast eine dreckige Phantasie!" warf sie mir vor.
    "Wirklich?" fragte ich, noch immer grinsend, und zeigte auf ihr Kleid.
    Sie sah an sich hinab und riß die Augen vor Überraschung weit auf. Die ganze Vorderfront ihres Kleides war mit Lippenstiftflecken beschmiert. Sie sah mich heftig errötend an.
    "Nimm einen Rat von deinem kleinen Bruder, Baby", sagte ich. "Wenn du dich das nächste Mal auf ein so tolles Geknutsche einläßt, dann wisch dir zuerst den Lippenstift ab. Der geht nämlich nicht mehr raus - und du schonst damit deine Garderobe." Sie biß sich wütend auf die Lippen und war zu ärgerlich, um eine Antwort zu finden.
    Ich grinste frech und höhnisch und kehrte in mein Zimmer zurück. "Gute Nacht, Mimi", sagte ich über die Schulter, "und denk an meine Worte."

5
    Papa kam zum Frühstück herein, als wir gerade zu essen begannen. In seinem Gesicht waren Falten, die nicht allein von der Müdigkeit herrührten. Falten, durch Kummer und Demütigung entstanden, hatten sich scharf in seine einstmals runden Wangen eingegraben.
    Quälendes Mitleid überkam mich; mein stark entwickelter Stolz wurde durch seinen langsamen Verfall schmerzlich verletzt. Ich stand auf.
    "Komm hierher, Papa", sagte ich rasch, "setz dich zum Fenster." Es war der bequemste Platz in der Küche.
    Er ließ sich langsam in den Sessel sinken. Dann sah er mich dankbar an. "Danke, Danny, daß du mir mein Nachtmahl gebracht hast", sagte er müde. "ich war so beschäftigt, ich hab dich gar nicht hereinkommen sehen."
    Ich nickte. "Der Verkäufer hat's mir gesagt", erklärte ich, um ihn nicht zu verletzen. Ich wußte, er wollte nicht, daß ich zugab, etwas von dem Geschrei Mr. Golds gehört zu haben.
    Mamma trat jetzt an den Tisch und stellte einen Teller mit Haferflocken vor ihn hin. "Warum hast du nicht länger geschlafen, Harry?" fragte sie bekümmert.
    Er sah zu ihr auf. "Wer kann denn bei Tageslicht schlafen? Ich kann mich nicht daran gewöhnen."
    "Du solltest aber wenigstens ruhen", sagte Mamma. "Du arbeitest zu angestrengt."
    Er griff nach dem Löffel und begann, ohne zu antworten, zu essen. Er hatte jedoch keinen Appetit und schob den Teller sehr bald wieder beiseite. "Gib mir bloß ein bißchen Kaffee, Mary", sagte er mit müder Stimme.
    Mamma stellte eine Tasse Kaffee vor ihn hin. "Hast du gestern wieder viel Arbeit gehabt?" fragte sie.
    "Mr. Gold hat mich ganz schön in Trab gehalten", sagte er ohne aufzuschauen. Dann sah er mich aber doch an, und es wurde ihm klar, was er gesagt hatte. Ich bemerkte, daß er sich darüber Gedanken machte, wieviel ich gehört hatte.
    Ich machte ein harmloses Gesicht... ich wußte nichts, hatte nichts gesehen und nichts gehört. "Was für ein Mensch ist dieser Gold eigentlich?" fragte ich und blickte dabei auf meinen Teller.
    ich fühlte, daß der Blick meines Vaters auf mir ruhte. "Warum fragst du?"
    Ich sah nicht auf. "Ach, bloß so, aus Neugierde", antwortete ich. Ich konnte ihm den wahren Grund doch nicht sagen.
    Papa dachte einen Moment nach, und als er zu sprechen begann, hatte er seine Worte äußerst sorgsam gewählt. Er überraschte mich durch seine maßvolle Darstellung.
    "Er ist ein ganz ordentlicher Mensch, bloß sehr nervös. Er hat eben eine Menge Verantwortung und über viele Dinge zu entscheiden."
    Ich schob noch einen Löffel Haferflocken in den Mund. "Arbeitest du gern für ihn, Papa?" fragte ich so gleichgültig, wie ich es konnte.
    Unsere Augen trafen sich, da senkte er den Blick und sah in seine Kaffeetasse. "Mein Gott", antwortete er ausweichend, "es ist eben ein Job."
    "Wieso kommt es eigentlich, daß er der Manager wurde?" fragte ich.
    "Der Mann, der vor ihm dort war, wurde krank und mußte gehen. Und da er außer mir der einzige eingetragene Apotheker ist, wurde er natürlich befördert."
    Ich sah ihn interessiert an. Das war der springende Punkt. "Wenn er jetzt wegginge, Pop, würdest du dann seine Stelle bekommen?"
    Papa lachte verlegen. "Ich weiß nicht, aber ich glaub schon. Der Inspektor kann mich gut leiden."
    "Wer ist denn das?"
    "Das ist der Boss einer ganzen Geschäftsgruppe. Er kommt aus der Zentrale."
    "Dann ist er auch der Boss von Mr. Gold?" fuhr ich in meinen Fragen fort.
    Papa nickte. "Von uns allen", dabei sah er mich neugierig an. "Du stellst heute aber viele Fragen, Danny. Hast du

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