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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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doch so wird sie nur wenige Stunden bleiben... bis die Stadt wieder erwacht. Dann wird sie so schwer und ungesund, daß deine Lunge sie kaum zu ertragen vermag.
    Da bemerkte ich das Aufleuchten einer Zigarette gegenüber im Torweg. Wutbebend überquerte ich rasch die Straße. Spit stand noch immer im Torweg. Rund um ihn waren unzählige Zigarettenstummel verstreut. Er starrte mich erschrocken an.
    "Gib mir 'ne Zigarette, Spit." Meine Stimme war kalt und hallte in der menschenleeren Straße.
    "Natürlich, Danny", sagte Spit nervös, hielt mir aber eine Zigarette hin.
    Ich steckte sie in den Mund. "Feuer!"
    "Sofort, Danny", und mit zitternder Hand hielt er das Streichholz an meine Zigarette. Es flackerte auf, wurde zur Flamme und warf tanzende Reflexe über sein Gesicht.
    Ich zog den Rauch tief in die Lungen. Es schmeckte herrlich, ich hatte ja so lange nicht geraucht. Mr. Spritzer hatte darauf bestanden. Aber jetzt war's ja gleichgültig geworden.
    "Hast mit ihm gesprochen, Danny?" fragte Spit begierig.
    Ich starrte ihn an. Sein Gesicht hatte einen widerlich durchtriebenen Ausdruck. Selbst er hatte also gewußt, was Fields von mir wollte. Meine Wut steigerte sich ins Maßlose. Die ganze Welt wußte, was Fields von mir wollte. Sie wußten aber auch, wie ich reagieren würde. Niemand erwartete etwas anderes. Ich war eben nichts als ein armer Schlucker. Mir blieb keine Wahl.
    "Nein", antwortete ich plötzlich in überreiztem Ton, "er war stockbesoffen."
    "Und du warst die ganze Zeit allein mit der Puppe droben?" sagte er neugierig und durchtrieben.
    Ich nickte stumm. Sie haßte Fields gleichfalls, aber auch sie vermochte nichts gegen ihn. Wir waren alle in seinem Netz gefangen, so wie sie es gesägt hatte. Wir konnten nicht entkommen. Er hielt alle Trümpfe in der Hand.
    Spits dreiste Stimme unterbrach meine Gedanken. "Hast sie gehabt, Danny?"
    ich sah ihn blitzschnell an. Der Speichel lief ihm aus dem Mundwinkel und
    verlieh ihm ein überaus lasterhaftes, obszönes Aussehen. Mir war's, als könnte ich im Schatten hinter ihm Maxie Fields sehen, der sich über seine Schulter beugte. Da packte ich ihn bei seinem Hemd und zog ihn zu mir. "Na?! Und wenn schon?!" fragte ich in rauhem Ton. Dann erinnerte ich mich an das, was-sie gesagt hatte: "Das, Danny, was ich dir zu geben habe, kann er nie erkaufen ... wieviel er auch zu zahlen bereit ist."
    "Na, und wenn schon?" wiederholte ich ärgerlich. "Was geht's dich an?"
    Spit wehrte sich in meinem Griff. "Nix, Danny, gar nix." Er starrte mich verängstigt an. "Laß mich los!"
    Ich sah ihn kalt an. "Warum?" fragte ich und hielt ihn noch immer fest.
    "Ich bin doch dein Freund, Danny", sagte er keuchend, denn sein Kragen saß ihm plötzlich so eng um den Hals, daß er ihn dort, wo ich ihn hielt, zu würgen begann. "Hab ich dich vielleicht nicht zu Fields gebracht? Hab ich dir nicht geholfen, was zu verdienen?"
    Ich lachte. Das war gut! Mein Freund? Ich lachte wieder und ließ sein Hemd los.
    Er trat von mir zurück und sah mich nervös an. "Guter Gott, Danny", winselte er heiser, "eine Minute hab ich geglaubt, du willst mich erschlagen."  Ich lachte wieder. Darin hatte er recht. Und jetzt stieß ich ihm meine Faust
    bis zum Handgelenk in den schwabbeligen Bauch. Er krümmte sich zusammen und fiel auf die Knie. Ich sah verächtlich auf ihn hinunter. "Das wollt ich auch", sagte ich.
    Er sah mit völlig verblödetem Ausdruck zu mir auf. Seine Stimme klang heiser. "Was ist denn los mit dir, Danny? Ich hab dir doch bloß 'nen Gefallen getan."
    Ich schlug ihn mit der flachen Hand ins Gesicht und stieß ihn gleichzeitig mit dem Fuß in die Flanke. "Ich brauch keinen Gefallen", schnauzte ich ihn an.
    Er lag einen Moment lang flach vor meinen Füßen; dann griff er mit einer Hand nach der Türklinke und zog sich wieder auf die Beine. Seine Miene hatte sich jetzt in blanken Haß verwandelt, und er fuhr mit seiner freien Hand unter sein Hemd.
    Ich wartete, bis er das Fixiermesser offen in der Hand hielt, dann schlug ich wieder zu, mit einem völlig unerlaubten Tiefschlag, und das Messer klatschte auf den Boden. Spit stürzte vornüber und erbrach sich heftig. Ich sah gelassen zu, wie das Erbrochene zu einer Pfütze wurde, die sich um sein Gesicht ausbreitete, und empfand nichts als eiskalte Befriedigung. Vielleicht gab's für mich wirklich keine Chance gegen Maxie Fields, aber um ihn herum gab's Kreaturen, mit denen ich abrechnen konnte.
    Spit blickte zu mir herauf. "Das wirst du büßen,

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