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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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meinem Arm. "Danke, Danny", sagte sie erleichtert.
    Ich setzte mich auf die Couch und lehnte mich müde in die Kissen zurück. Hämmernder Schmerz tobte neuerlich in meinem Körper. "Gott, bin ich müde", sagte ich.
    Sie trat an die Couch und sah mich mitleidig an. "Ich weiß, Danny", sagte sie weich, "ich hab den Boxkampf gesehen. Soll ich dir vielleicht Kaffee machen?"
    Ich sah sie neugierig an. "Nein, danke", sagte ich. "Sie haben mich also gesehen?"
    Sie nickte. "Maxie hat mich mitgenommen."
    Jetzt machte sich im Rücken ein stechender Schmerz bemerkbar, und ich bewegte mich unruhig. "Wie hat er's denn beurteilt?" fragte ich mühsam.
    Sie antwortete nicht. "Du bist müde", sagte sie, "warum streckst du dich nicht aus und machst dir's bequem?"
    Das war eine ausgezeichnete Idee. Mein Körper versank in den weichen Daunenkissen, und ich schloß einen Moment die Augen. Das war ja noch bedeutend weither als mein eigenes Bett. Das Leben ist doch schön, wenn man das nötige Kleingeld hat. Ich hörte das Knipsen des Lichtschalters und öffnete die Augen. Sie hatte die Deckenbeleuchtung abgedreht; jetzt brannte nur noch eine Lampe in der Ecke. Sie setzte sich mir gegenüber in einen Fauteuil und hielt einen Drink in der Hand.
    "Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet", sagte ich.
    Sie hob das Glas und trank. "Ich kann nicht", erwiderte sie,    "ich weiß es  nicht."
    "Aber irgend etwas muß er doch gesagt haben", sagte ich beharrlich. Ich stützte mich auf den Ellbogen, und plötzlich hatte ich im Rücken wieder diesen stechenden Schmerz. Ich stöhnte leise. Sie kniete sogleich neben der Couch nieder und legte einen Arm um meine Schulter. "Du armer Junge", sagte sie zärtlich, "du bist verletzt."
    Ich setzte mich auf und befreite mich von ihrem Arm. "Mein Rücken ist empfindlich", gab ich zu und versuchte zu lächeln. "Ich hab eine Menge Püffe einstecken müssen."
    Sie glitt mir mit der Hand über den Rücken und massierte die Stelle behutsam. Dann sah sie auf die Uhr. "Leg dich wieder hin", sagte sie leise,    "es ist
    halb eins; in einer weiteren halben Stunde kannst du gehen.    Ich werde inzwischen deinen Rücken massieren."
    Ich streckte mich aus und fühlte, wie ihre Hände über meinen Körper glitten. Ihre Berührung war leicht und unendlich beruhigend. "Danke", sagte ich, "das tut wohl."
    Sie lag noch immer auf den Knien, und ihr Gesicht befand sich dicht neben meinem. Plötzlich lächelte sie. "Das freut mich", antwortete sie. Damit beugte sie sich vor und küßte mich.
    Ich war völlig überrascht und wurde verlegen und hölzern. Sie zog sich sofort wieder zurück. "Das ist bloß meine Art, zu sagen", erklärte sie. "Du bist ein guter Junge, Danny."
    Ich starrte sie an, denn jetzt war ich völlig verwirrt. "Das hätten Sie nicht tun sollen", sagte ich, "ich hab ein Mädchen. Außerdem will er, daß ich's tu, und ich will nichts tun, was ich nicht selbst mag."
    "Und magst du denn nicht?"
    "Das hab ich ja nicht gesagt", erwiderte ich eigensinnig. "Ich hab bloß gesagt, daß er's will. Ich versteh nur nicht warum."
    Sie riß die Augen weit auf. "Und wenn ich dir verspreche, daß es nur zwischen uns bleibt? Daß er es nie erfahren wird?"
    Ich sah ihr forschend in die Augen. "Das würde ich Ihnen nicht glauben."
    Ihre Stimme klang offen und ehrlich. "Würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, daß ich ihn hasse?"
    "Er bezahlt Sie für Ihre Zeit", sagte ich unverblümt. "Bei der Höhe dieser Bezahlung kann ich nichts glauben."
    Sie schwieg einen Moment und sah zu Boden.
    "Würdest du mir glauben, wenn ich dir verrate, was er von dir will?"
    Ich antwortete nicht. Ich sah ihr regungslos ins Gesicht und wartete auf das, was nun folgen würde.
    "Er will, daß du den nächsten Kampf schmeißt. Wenn du nämlich gewinnst, dann verliert er einen Haufen Geld." Sie hatte sehr leise    gesprochen.
    Ich nickte. So etwas hatte ich schon vermutet.
    "Er könnt's besser wissen", sagte ich.
    Sie legte ihre Hand auf meinen Arm. "Du kennst ihn nicht", flüsterte sie voll Bitterkeit. "Er ist abgrundtief schlecht und gemein. Er macht vor nichts halt. Du hättest ihn bei dem Kampf sehen sollen, während du die Schläge einstecken mußtest. Er lachte wild und ist vor Freude fast übergeschnappt. Für ihn war's so lange ein Heidenspaß, bis du den Burschen k. o. hattest. Hättest du verloren, dann hätte er sich weiter nicht um dich geschert und dich nicht hierher-bringen lassen."
    Ich lachte kurz auf. "Aber ich

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