Einfach. Alles. Merken

gebildet ist und die Alten überflügelt, scheint unvorstellbar zu sein.
    Die Gleichheit der Menschen wird beim Denken und Lernen aufrechterhalten, während mittlerweile Brustumfänge und Nasenformen mitGeld schöner werden. Aber auch in Sachen Bildung wird bereits nachgeholfen: In Deutschland keimen Privatschulen, unbezahlbare Business Schools und Edel-Nachhilfen, die nicht von Fünfer-Kandidaten besucht werden. Und die Dunkelziffer von Berufstätigen und Politikern, die sich mit Medikamenten fit und leistungsfähig machen, wird auch in Deutschland bedenklich größer. In Zeitschriften für Studierende wird Gehirntuning mit Pillen rege diskutiert und für denkbar befunden. Das Risiko langfristiger Schäden wird mit dem Argument „alles hat seinen Preis“ in Kauf genommen.
    Die näherliegende Lösung ist einfach und einfach genial: Gedächtnistraining ist wirkungsvoll und frei von Nebenwirkungen. Es verändert unser Denken, vereinfacht das Lernen und verbessert damit unser Wissen. Und wer viel weiß, schwimmt vorneweg.
Kopf der unbegrenzten Möglichkeiten
    Merktechniken sind kein Gehirnjogging, genau wie Lernen kein Selbstzweck ist. Obwohl Schüler öfter das Gefühl haben, sie müssen etwas lernen, weil der Lehrapparat es will. Die Fähigkeit, neue Dinge zu begreifen, ist Grundlage unserer Existenz. Wäre das Gehirn nicht in der Lage, Zusammenhänge zu erkennen, Regeln aufzustellen und Wissen zu speichern: Der Mensch würde sich von anderen Wesen in Gehegen füttern lassen.
    Viele haben vom Mnemorieren (von Mnemosyne, der griechischen Göttin der Erinnerung) schon gehört: Da spaziert man durch die Stadt und legt Informationen am Denkmal, auf dem Kirchplatz und vor dem Einkaufszentrum ab. Oder: Namen werden zum Merken in Bilder verwandelt. So wird Herr Hirschau zu einem mächtigen Zehn-Ender, der auf einem Bein hüpft und „Aua!“ schreit, weil ihm ein schwerer Felsbrocken auf den Huf gefallen ist. Aber es fehlt die Erklärung, wie Merktechniken genau funktionieren. Genau da hängt der Haken: Jeder halbherzige und ungefähre Versuch, Merktechniken anzuwenden.zuwenden, dürfte erfolglos enden. Zu aufwändig! Doch zu kompliziert! Bringt mir nichts! Erst, wenn Merktechniken voll verstanden werden, entfalten sie ihre Wirkung.
    Der Reiz von Merktechniken liegt darin, das Arbeitsprinzip des Kopfes mit ein paar einfachen Regeln zu ändern und so Aufnahmefähigkeit und Kapazität über jedes gewohnte Maß hinaus zu steigern. Merktechniken sind keine Wundermittel, obwohl sie Ähnliches bewirken können.
    Und sie sind kein Mittel zum Zweck: Die Gedächtniskunst besteht nicht darin, Messer und Gabel gekonnt zu benutzen, sondern es geht um die Speisen, die lecker schmecken sollen. Wer interessiert sich für Geschirr und Besteck, wenn ein Drei-Sterne-Menü serviert wird? Merktechniken sind der Schlüssel zu dem unendlichen, faszinierenden Wissen, das wir im Kopf haben wollen, um es zu benutzen: Fremdsprachen, berufliches Fachwissen, Musikstücke, Kochrezepte, Zehnfingertippen, Abitur, Abschlussprüfung und Millionen anderer Dinge mehr. Selbst vor dem Hamburger Telefonbuch und dem Jura- oder Medizinstudium brauchen Sie keine Angst zu haben.
    Steigen Sie mit viel Schwung in das mentale Paradies der Merktechniken ein! Merken ist keine Frage des Wiederholens, der Intelligenz oder des Alters! Der neue Umgang mit dem Kopf bringt die Denkanlage in Schwung und aktiviert Bereiche, die bei den meisten Menschen eingerostet sind. Kurz gesagt: Es geht darum, mehr zu wissen, einfacher zu lernen, Spaß beim Lernen zu haben, nicht genug in den Kopf bekommen zu können. Ist Ihnen das beim Vokabelnbüffeln schon einmal passiert?
    Lernen mit Merktechniken ist wie ein gutes Rätsel: Es geht darum, den Schlüssel zu den Fakten zu finden, herumzuexperimentieren, neue Wege zu denken. Was oder wie viel Sie sich merken wollen, spielt keine Rolle. Die entscheidende Frage lautet: „Wie?“
    Haben Sie schon eine Vorstellung davon, wie es wäre, wenn Sie sich einfach alles merken könnten? Oder anders ausgedrückt:
Einmal lernen. Nie mehr vergessen.
    Klingt zu gut, um tatsächlich zu funktionieren? Sie werden erleben, dass Lernen genau so sein kann. Sie können sich mit dieser Vorstellung anfreunden.
Die zwei Arten von Wissen
    Sie müssen wissen, wobei Merktechniken dem Kopf helfen, denn Gedächtnistraining macht zwar schlauer, aber nicht intelligent im eigentlichen Sinn. Mithilfe eines einfachen Modells lässt sich Wissen in zwei grundlegend