Einfach. Alles. Merken
verbessern), schlägt Wikipedia vier weitere Herleitungen vor. Und für das weltbekannte „Okay“ gibt es mehr als zehn vermutete Ursprünge, alle nachschlagenswert, unterhaltsam und wissenswert (bei Wikipedia unter http://de.wikipedia.org/wiki/Okay ). Schließlich ist „okay“ das bekannteste Wort der Welt.
Machen Sie es sich zum Prinzip, nach dem Sinn von Informationen zu forschen. Noch ein Beispiel, das Sinn enthält: Unten sehen Sie denUnion Jack (offiziell „Union Flag“), die Flagge des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland. Kennen Sie die Bedeutung und den Ursprung?
Bevor Sie mehr darüber erfahren, eine andere Frage: Haben Sie die Flagge aufmerksam betrachtet? Nach genauer Analyse fallen die Details ins Auge: Die Flagge ist nicht spiegelsymmetrisch, was viele Menschen übersehen. Die roten, diagonalen Linien „liegen“ auf der linken Seite der Flagge (beides beginnt mit L) im unteren Teil der weißen, diagonalen Linien. Und auf der rechten Seite „recken“ sie sich zur Decke (beides beginnt mit R). Außerdem lassen sich die Diagonalen nicht mit dem Lineal miteinander verbinden, sondern laufen aneinander vorbei – auch das hat eine Bedeutung. Kennen Sie die Entwicklung des Union Jack, dann kennen Sie gleich drei Flaggen auf einen Streich: Das rote Kreuz (Georgskreuz) ist die Flagge von England, das weiße Andreaskreuz auf blauem Grund die von Schottland und das rote, diagonale Kreuz (St.-Patricks-Kreuz) auf weißem Hintergrund ist die irische Flagge. Die Flaggen wurden im Laufe der Geschichte nach und nach übereinandergelegt. So gibt es zwei Versionen des Union Jack: Ab 1606 wurde die Kombination von England und Schottland benutzt. Mit der Integration der irischen Nachbarinsel wurde die irische Flagge 1801 mit aufgenommen.
Und warum hängen die Iren schief im Bild? Der Union Jack zeigt die politischen Verhältnisse der Länder untereinander: Die Asymmetrie des irischen Kreuzes ist keine Laune eines kreativen Zeichners, sondern hat durchaus ihren Sinn: Sie soll zeigen, dass Irland nicht gleichberechtigt neben Schottland auf der Fahne steht. Deswegen wurde das St.-Patricks-Kreuz asymmetrisch verschoben.
Es lohnt immer, nach dem „Warum?“ zu fragen. So haben auch die für das westeuropäische Auge verwirrenden chinesischen Schriftzeichen einen Ursprung. In der Abbildung unten sehen Sie die historische Entwicklung des Schriftzeichens für „Trommel“ (Gu). Sehen Sie die Ähnlichkeit? Weitere Begriffe sind aus dem Zeichen (logisch) abgeleitet: So ist das Wort „Applaus“ (Gu Zhang) eine Kombination aus den Zeichen für Trommel und Handfläche.
Machen Sie sich auf die Suche nach dem Sinn! Reaktivieren Sie Ihr Lexikon oder tummeln Sie sich bei Wikipedia. Es gibt viele interessante Kleinigkeiten zu entdecken, die Ihr Allgemeinwissen und Ihren Horizont erweitern – ein wichtiger Grund, um sich noch mehr zu merken und zu lernen, denn je größer das Fundament ist, desto größer und prächtiger kann Ihr Gehirn darauf (auf)bauen.
Tipp: Die Liste der schwarzen Schafe
Führen Sie eine Liste, auf der Sie sich alles merken, was Sie nicht kennen: Wo liegt Tonga? Was bedeutet „skandieren“? Kommt die Band „Spandau Ballet“ aus Berlin? Woher stammt der Name „Meerrettich“? Wenn Sie abends am Computer sitzen oder ein Lexikon in Reichweite haben, haken Sie alle offenen Punkte auf Ihrer Liste ab. Gewöhnen Sie sich daran, Unbekanntes in neues Wissen zu verwandeln. Für Eilige gibt es Internet auf dem Handy, um Fragen sofort zu beantworten.
Unsinn statt Sinn
Noch einmal Musik: Die Teilnehmerin eines Gedächtnistrainings spielte seit vielen Jahren Klavier und hatte noch immer Probleme, sich die Noten der hohen Töne zu merken. Sie sprach von den „vielen Noten über den Linien“. (Weil Noten abstrakte Informationen sind und es keine logische Verbindung zwischen Klaviatur und Notenlinien gibt.) Obwohl sie Dutzende Stücke auswendig spielen konnte, fing sie bei neuen Liedern immer wieder an, diese Noten mit dem Finger abzuzählen.
Die schnelle Analyse des Problems zeigte, dass die Klavierspielerin sich nur vier Noten nicht merken konnte, die sie häufig spielte –mehr nicht! In der klassischen Musik ist die höchste gesungene Note das dreigestrichene F (in der Arie der Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte ). Bis dahin sind es noch drei Noten mehr, die über den Linien liegen. In der Abbildung sehen Sie eine Merkhilfe, in der die Positionen der Noten mit den jeweiligen
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