Einfach. Alles. Merken
die Schnittlinien in dem Quadrat, damit Sie jederzeit ein Tangram selbst bauen können!
Zwei Linien wegzulassen, führt direkt zur Merk-Lösung. Wenn Sie die beiden farbigen Linien zunächst in Ihrem Kopf streichen, dann ergibt sich ein symmetrisches Muster, das man sich leicht merken kann. Jetzt stellen Sie sich bildlich vor, dass ein Tangram nur aus Dreiecken in drei Größen (Merkhilfe: zwei groß, zwei klein, ein mittleres allein), einem Quadrat und einem Parallelogramm besteht. Die beiden Formen in der Mitte müssen folglich weiter zerstückelt werden – und zwar durch jeweils eine Linie. In diesen beiden Feldern müssen Quadrat und Parallelogramm entstehen. Stellen Sie sich vor, dass ein Quadrat sich verformt, wenn es herunterfällt und dann aussieht wie ein Parallelogramm. Oben zeichnen Sie also die eine Linie so ein, dass ein Quadrat entsteht (Dafür gibt es nur eine Möglichkeit.) und unten ein Parallelogramm. (Auch hier kann die Linie nur auf eine Weise gezogen werden, um das zu erreichen.)
Wie gehts weiter?
Knöpfen Sie sich harte Nüsse vor und suchen Sie nach Mustern und Regeln. Forschen Sie nach dem Sinn von Informationen, um Faktenwissen in Verstehenswissen zu verwandeln. Vieles hat einen Sinn, auch Dinge, von denen wir es gar nicht erwarten. Und wenn Sie tatsächlich vor etwas völlig Sinnfreiem stehen, dann bereichern Sie den Unsinn mit fantasiertem Sinn und selbst gestrickter Logik in Form von Bildern und Hinweisen.
Gut zum Üben dieser Merktechnik sind besonders abstrakte Informationen wie Alphabete anderer Sprachen (zum Beispiel Russisch und Japanisch), aber auch das Morse- und das Signalflaggenalphabet (nicht verwechseln mit dem oben genannten Winkeralphabet). Je mehr Sie beim ersten Hinsehen die Stirn in Falten legen, desto spannender ist es, die Lern-Nuss zu knacken.
Tipp: Doppelt merkt sichs besser!
Lassen Sie Fakten niemals alleine dastehen. (Bauen Sie in die olympische Flagge den Namen ihres Zeichners Pierre de Coubertin ein und forschen Sie nach dem Sinn der Farben von französischer und italienischer Flagge!) Nehmen Sie sich vor, immer mindestens eine weitere Information hinzuzufügen. So entsteht im Kopf um das Wissen ein kleines Netz, das durch Hinzufügen weiterer Fakten stetig größer wird. Im weiteren Verlauf des Buchs werden Sie den Grundsatz „Doppelt merkt sichs besser!“ öfter zu lesen bekommen!
Angeln – Basistechniken
Bisher haben Sie viel über die Eigenarten und die Funktionsweise des Gehirns kennen gelernt und wie diese für erfolgreicheres Lernen genutzt werden können. Schon damit können Sie Ihre Gedächtnisleistung deutlich steigern. In diesem Teil werden nun Merktechniken vorgestellt, die das Lernen einfach einfach machen. Lassen Sie sich anstecken von den kreativen und spielerischen Methoden, mit denen Ihnen das klassische Pauken und Büffeln schnell fremd sein wird!
Mal mal! – Verbildern
„Verliebte und Verrückte sind beide von so brausendem Gehirn, so bildungsreicher Fantasie, die wahrnimmt, was nie die kühlere Vernunft begreift!“
(aus: Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare)
„Bildung“, „bilden“ und „gebildet“ enthalten alle das gleiche Wort: „Bild“! Das ist keine Werbung für eine deutsche Tageszeitung, obwohl diese das gleiche Ziel verfolgt: den Lesern spannende Informationen unterhaltend und verständlich anzubieten, anstatt sie in einer Bleiwüste alleinzulassen, für die mindestens ein Fremdwörterlexikon benötigt wird, um die Orientierung zu behalten.
Das Gehirn liebt Bilder!
Die beiden Gehirnhälften sind allerdings für unterschiedliche Aufgaben zuständig: Beim Lernen, Rechnen, bei der Mustererkennung undgenerell beim Arbeiten wird vorwiegend die linke Hälfte beansprucht (alle logischen Funktionen), während die kreative, rechte Seite in dieser Zeit in die Pause geschickt wird.
Die rechte Gehirnhälfte hat nicht viel zu tun in der heutigen Bildungs- und Arbeitswelt, die zum großen Teil aus trockenen Zahlen und öden Sachtexten ohne Illustrationen besteht. Sie ist hungrig nach (Gedanken-)Futter. Die Augen liefern den größten Teil der Sinneswahrnehmungen ins Gehirn: 60 Prozent aller Informationen, mit denen der Kopf versorgt wird, sind Bilder. Deswegen ist der Kopf so scharf auf Fernsehen – absolut leicht verdauliche Kost, die keinerlei Verarbeitungsleistung bedarf, wie zum Beispiel das Lesen. Das Gehirn ist ein bequemer Zeitgenosse, der sich ungern unnötige Arbeit macht.
Lionel Standing von der Bishop’s
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