Einfach. Alles. Merken
J. Also eine Regel und eine Ausnahme, und Siehaben (inklusive Startstellung) in kürzester Zeit 22 Positionen im Kopf. Einzig die Buchstaben J, V, W, X, Y und Z müssen Sie sich anders merken. Oder haben Sie die Regel dafür auch schon entdeckt?
Noch ein Hinweis, der Ihnen als angehendem Profi-Analysten sicher bereits aufgefallen ist: Zum Lernen ist diese Darstellung eigentlich nicht geeignet, weil Sie damit das Winkeralphabet nur lesen lernen. Wenn Sie selbst signalisieren wollen, müssen Sie die Haltung der Flaggen spiegeln. Also gleich beide Varianten merken!
Kennen Sie das Symbol der Atomwaffengegner? Oft als Mercedes-Stern mit kleinem Fehler interpretiert, hat es einen anderen Sinn und außerdem einen Bezug zum Winkeralphabet! Die Linien im Kreis stehen nämlich für die beiden Buchstaben „N“ (für „nuclear“ = nuklear) und „D“ (für „disarmament“ = Abrüstung). Der Kreis stellt die Erde dar. Eine gute Merkhilfe für zwei Buchstaben. Mehr gewusst ist mehr gemerkt!
Manchmal hängt das Gehirn zu schnell in bekannten Regeln fest und tappt in die Falle der eigenen Denk-Routine. Schauen Sie sich die Buchstabenreihenfolge im Kasten unten an:
I S S Y M C A
Auf den ersten Blick geht das lesegewohnte Gehirn der Folge von Buchstaben auf den Leim, bildet sofort „ISSY“, das irgendwie englisch klingt, und hängt dann vollkommen fest. Silben sind fest in den Kopf eingetackert. Erst auf den zweiten Blick zerfällt die Abfolge in diebeiden Abkürzungen ISS (Internationale Raumstation ISS = International Space Station) und YMCA (Young Men’s Christian Association, deutsch: Christlicher Verein junger Menschen/CVJM).
Oder der Kopf sieht mit dem ersten Blick nicht das, was er sehen könnte. Schauen Sie sich die Reihenfolge der Zahlen unten an:
I S S Y M C A
Je länger Sie sich mit der Reihe aus 21 Zahlen beschäftigen, desto mehr Auffälligkeiten wird Ihr Gehirn darin erkennen. Ursprünglich ist die Abfolge aus folgender Geschichte entstanden: Seit dem 11. September 2001 (Anschlag auf das World Trade Center) rufen die sieben Zwerge 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr den Notruf an, um Tausende Katastrophen zu melden. Einfach merkwürdig, oder?
Sinn drin?
Auch, wenn die Beispiele oben nicht viel mit praktisch nutzbarer Bildung zu tun haben, lässt sich dieses Vorgehen auf Wissen übertragen, das sich zu lernen lohnt: Morsecode starr von A bis Z zu büffeln, ist ganz und gar nicht die beste Methode. Analysieren und Umstellen der Strich-Punkt-Folgen ist sinnvoller: So ergeben alle Zeichen, die nur aus Punkten bestehen, das Wort „Eis“. (E besteht aus einem, I aus zwei und S aus drei Punkten.) Drei Zeichen blitzschnell gelernt! Und es geht noch mehr mit dem Merksatz „EIS Hoch 5“, darin steckt zusätzlich das H mit 4 Punkten und die Ziffer fünf, die (natürlich) aus fünf Punkten besteht. Analysieren Sie den gesamten Code, bis Sie möglichst viele Muster entdeckt haben.
Und hier noch einmal das Morsealphabet, diesmal aber ganz anders geordnet, nämlich nach Anzahl und Abfolge der Striche und Punkte:
Nicht nur die Anordnung des Morsecodes von A bis Z macht wenig Sinn, auch die Reihenfolge des Alphabets ist scheinbar wenig zweckmäßig. Eine Ordnung in Gruppen (zuerst die Vokale und dann die Konsonanten) oder nach statistischer Häufigkeit (E, N, I, S, R, A usw.) wäre logischer. Was nach einer Laune der Kultur aussieht, hatte bei seiner Entstehung durchaus einen Sinn gehabt, den wir leider nicht mehr kennen: Im phönizischen Alphabet, das dem lateinischen und griechischen Alphabet weitgehend ähnelt, waren die Buchstaben gleichzeitig Zahlworte.
Tipp: Lernen von Z bis A
Eine Konzentrationsübung, die den Kopf wach macht: Trainieren Sie, das Alphabet von hinten nach vorne aufzusagen. Das ist gar nicht leicht! Zwar bekommen wir das Abc von klein auf in der üblichen Reihenfolge zu hören, aber der umgekehrte Weg macht vielen Menschen echte Schwierigkeiten. Probieren Sie es aus und üben Sie, bis Sie die umgedrehte Reihenfolge aus dem Effeff beherrschen! Im Kapitel über Routentechniken werden Sie den Rückwärtsgang praktisch (be)nutzen können.
Das „Effeff“ (siehe Kasten oben) stammt vermutlich aus dem Lateinischen „ex forma, ex functione“: Etwas ist nicht nur der Form, sondern auch der Funktion nach bekannt. Einfach gesagt, wir kennen nicht nur die Fakten, sondern auch den Sinn dahinter. Sollte Ihnen diese Erklärung nicht gefallen (obwohl Sie damit gleich Ihre Lateinkenntnisse
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