Einfach. Alles. Merken
völlig anderes dabei im Kopf, können so aber den Anfang eines Gesprächs auf Deutsch meistern, ohne die eigene Sprache zu verlassen. Antwort: „Best ends!“ („Beste Enden!“).
Wie viel Sprache braucht der Mensch?
Eine Sprache zu erlernen, ist ein weit gefasster Wunsch, der zwischen einer Woche und einem ganzen Leben dauern kann. Denken Sie präziser und peilen Sie ein Ziel an, das Ihren Verständigungsbedarf erfüllt.
Stellen Sie sich vor dem Lernstart ein paar grundsätzliche Fragen:
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Geht es Ihnen ums blanke Überleben in Restaurant, Hotel, Bus und Taxi? Oder wollen Sie Konfuzius oder Jean-Paul Sartre in der Originalsprache lesen?
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Mit wem wollen Sie wie sprechen? Geht es um geschäftliche Verhandlungen, die Diskussion in einem Literaturclub oder das Bestellen des Abendessens?
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Und für die Schule: Leistungskurs und Abitur oder nur Grundkenntnisse, die für einen Au-pair-Aufenthalt genügen? ▪▪ Welche Erwartungen haben die Menschen des Landes an einen Besucher? (Fast alle freuen sich, einem Anfänger zu helfen.)
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Manchmal sollten Sie sich auch überlegen, ob die von Ihnen angepeilte Sprache überhaupt die richtige ist: In Norwegen, Schweden und Finnland können Sie sich die unaussprechliche Wasa-Mühe sparen und stattdessen ein paar Englisch-Kenntnisse nachlegen. Nur rund 60 Prozent der Kalifornier sprechen Englisch, ein Viertel Spanisch und auf Platz drei folgt bereits Chinesisch!
Analysieren Sie sorgfältig, wie viel Zeit und Aufwand Sie in Ihr Sprachziel investieren wollen. Schauen Sie, mit wie wenig Sprachkenntnissen Touristen manchmal bei uns ankommen: Nicht selten null Komma nichts, weil jeder Deutsche sich gerne im besten Schulenglisch unterhält! Warum dann Vokabeln in den Kopf klopfen? Obwohl es mit Merktechniken einfach, viel und schnell geht: Der Gedächtnissportler Dr. Yip Swe Choi hat ein Chinesisch-Englisch-Wörterbuch mit 58000 Einträgen auswendig gelernt, inklusive der jeweiligen Seitenzahl, auf der die Wörter stehen.
Mit weniger kommen Sie in vielen Fällen schon recht weit: Im Deutschen besteht mehr als die Hälfte der Schriftsprache aus 207 Wortformen, während der gesamte Wortschatz in die Millionen geht. Eine Liste mit den häufigsten deutschen Wörtern finden Sie bei Wikipedia unter folgendem Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_
der_ häufigsten_Wörter_der_deutschen_Sprache. Schätzungen für einen durchschnittlichen deutschen Muttersprachler schwanken zwischen 3000 aktiv benutzten und 216000 passiven Wörtern (die verstanden, aber nicht gesprochen werden). Johann Wolfgang von Goethe gilt als intellektuelle deutsche Obergrenze mit einem Wortschatz von geschriebenen 90000 Wörtern in seinen Werken.
Die Basis für eine Sprache ist der so genannte Grundwortschatz, also die Menge von Wörtern, um rund 85 Prozent aller Texte zu verstehen: Er besteht im Deutschen aus 1285 und im Englischen aus 850 Wörtern. Fast ohne Ausnahme lässt sich mit 1000 wohlgewählten Vokabeln eine Sprache zum größten Teil verstehen. Sogar bei Fachlektüre sind mit 1100 bis 1200 Wörtern 80 bis 90 Prozent der Texte verstehbar.
Der Vokabel-Schlüssel
Um Vokabeln in Bilder zu verwandeln und sie sich auf diese Weise zu merken, wird die so genannte Schlüsselwortmethode benutzt. Diese ist wissenschaftlich gründlich untersucht worden, und in allen Studien konnten sich die Versuchspersonen überdurchschnittlich gut an die Vokabeln erinnern. Das Prinzip ist denkbar einfach: Für ein Wort in der Fremdsprache wird ein ähnliches Wort in der eigenen Sprache gesucht. Allerdings sind fremdsprachige Buchstabenfolgen nicht immer sprechende Begriffe. Zum Beispiel gibt es die englischen Wörter „desert“ oder „tan“ im Deutschen nicht.
Trotzdem erinnert das englische „desert“ (Wüste) an Deserteur. Mithilfe dieses Schlüsselworts stellen wir uns vor, wie ein Deserteur aus der Kaserne flieht und in der Wüste verschwindet. Das Wort erinnert auch an „Dessert“. Stellen Sie sich vor, wie ein halb verhungerter Mann sich aus der Wüste in ein Café schleppt und ein riesiges Dessert bestellt (gemischtes Eis mit Sahne). Können Sie sich die unerträgliche Hitze und den kühlen, fruchtigen Geschmack der Eiscreme vorstellen? Dann haben Sie gerade gut gelernt!
Probieren Sie selbst aus, ob Sie für die Vokabeln unten passende Schlüsselwörter finden:
Lösungsvorschlag: „tan“ erinnert an tarnen. Sie stellen sich eine Frau vor, die so lange in der Sonne am Strand liegt, bis sie die gleiche
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