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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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den schwarzen Seidenrosen, die er ihr geschenkt hatte – sie bewahrte seine Rosen in ihrem Zimmer auf, das war ja schon etwas -, aber das Allergrößte in ihrem Zimmer war eine riesige Bettstatt mit schmiedeeisernem Gestell, lauter Spiralen und Kreise, die ineinander verschlungen waren und Crash
allein vom Hinsehen schwindelig machten. Vor allem weil es Mares Bett war und er sie sich darauf vorstellte. Ein großer schwarzer Hexenhut hing auf einem der hohen Bettpfosten, und auf der großen Fläche türmten sich blaue und lavendelfarbene und grüne Kissen, und während er sie noch betrachtete, begannen sie, sich wie von selbst zu regen und zu hüpfen und auf den Boden zu taumeln – das macht sie jetzt , dachte er, sie ist eine Zauberin -, und als sich die wasserblaue Steppdecke aus Satin von selbst langsam aufrollte, ohne dass eine Hand sie berührte, holte er tief Luft und sah Mare an, die ihn im Mondlicht anlächelte. Dann hob sich das obere Ende der blau gestreiften Bettdecke und schwebte zu dem schmiedeeisernen Fußende hin, bis das Bett einladend aufgeschlagen im vollen Mondlicht vor ihm stand. Das Blut sackte ihm aus dem Gehirn, und er zog Mare eng an sich und fühlte, wie ihr weicher Körper unter dem bereits verrutschten blauen Tüllkleid ihm nachgab.
    Mare flüsterte ihm mit kehliger, verheißungsvoller Stimme, die ihn erzittern ließ, ins Ohr: »Das ist mein Zimmer. Ich habe noch nie einen Mann hier hineingelassen. Wir lassen niemals Männer in unsere Schlafzimmer. Weil da drinnen unsere Kräfte am stärksten sind und wir sie nicht unter Kontrolle haben.«
    Jesus Christus , dachte er, nickte verständnisvoll und wollte sich bereits abwenden, aber da flüsterte sie weiter: »Komm mit in mein Bett, Crash«, und da erschauerte er unter einer Welle der Lust, die ihn überschwemmte und ihn fast vom Dach warf. Doch Mare packte ihn und hielt ihn, kletterte dann durchs Fenster und zog an seinem Arm, und er versank in dem Zauber von Mares Schlafzimmer.

    Ihr Zimmer kam ihr kleiner vor mit Crash darin, fast wie ein Kinderzimmer, mit einem Hexenhut am Bettpfosten und der käsig weißen Kristallkugel und den schwarzen Kunstblumen
auf der Kommode, und sie zerknüllte ihr Tüllkleid mit einer Hand ein wenig vor Nervosität, denn es war eine Sache, es mit dem Freund draußen auf dem Berg zu treiben, aber eine ganz andere, ihre einzige große Liebe und zukünftigen Ehemann mit nach Hause in ihr Schlafzimmer zu bringen.
    »Also, das ist mein Zimmer«, erklärte sie und kämpfte gegen die Hitze an, die sie jedes Mal überschwemmte, wenn sie zu Crash aufblickte; sie wusste, dass dafür der Libidobannspruch verantwortlich war, und sie musste doch für das Kommende einen klaren Kopf bewahren. Er blickte sich gemächlich und gründlich um, und sie tat es ihm nach und biss sich auf die Lippen, als sie zum ersten Mal mit seinen Augen die mottenzerfressenen Secondhandvorhangstoffe betrachtete, die sie überall, wo sie bis jetzt gewohnt hatten, einfach an die Wand getackert hatte; die verwaschenen blauen Blumen, die sie daraufgemalt hatte, als sie zehn war, und die schiefen goldenen Schmetterlinge, die sie daraufgestickt hatte, als sie zwölf war; und darunter das abgestoßene eiserne Bettgestell, das sie mit vierzehn auf einem Trödel gefunden hatte, mit teilweise gebrochenen, schief gebogenen Spiralen; die Steppdecke aus blauer Seide, die sie im Ausverkauf erworben hatte, als sie sechzehn war, genau an jenem Tag, als sie den Beschluss fasste, eines Tages mit Crash zu schlafen. Jenes erste Mal fiel ihr ein – wie vorsichtig und sanft er gewesen war; und sie streckte die Hand aus, um sich am Bettpfosten festzuhalten, als der Libidobannspruch sie wieder zu überwältigen drohte, oder vielleicht war es auch nur diese Erinnerung. Sie zwang sich, ihre Gedanken wieder in die Gegenwart zu richten, auf ihr Zimmer und dessen Unzulänglichkeiten: die Zebradecke auf der altersschwachen Couch, an der ein Bein fehlte, das sie durch alte Telefonbücher ersetzt hatte, der Drehspiegel, der vor Alter so fleckig war, als wäre er verschimmelt, die abgewetzten Teppiche und die von Sprüngen verunstalteten Lampenschirme, all das wirkte so …

    »Fantastisches Zimmer«, stieß er mit leicht schwankender Stimme hervor.
    Das ist eine Katastrophe , dachte sie, alles Schrott. Warum sollte irgendein Mann eine Frau heiraten wollen, die so lebte?
    »Es ist nicht gerade ein Palast«, meinte sie, »aber, weißt du, es ist …«
    »Nein, ich finde es einfach

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