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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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zu viel Kraft ab, und sie starben.«
    Crash straffte sich bei dem trostlosen Ton in ihrer Stimme. Das hatte nichts mit Magie zu tun, das war ganz real, das fühlte er, und plötzlich schien ihm diese ungeheuere Aufregung wegen Xan einen Sinn zu ergeben, Magie hin oder her. »Dee nahm uns bei der Hand und flüchtete vor ihr, und wir sind jetzt seit dreizehn Jahren auf der Flucht. Und immer wieder versuchten alle möglichen Leute, uns zu schnappen.«
    »Euch zu schnappen«, wiederholte Crash, und die Lust auf Eis war ihm vergangen. Er stellte seinen Becher für Py auf das Dach und hatte dabei das Gefühl, dass alles, womit er sich bei Py einschmeicheln konnte, sich eines Tages auszahlen könnte.
    »Wir waren die kleinen Miss Fortunes «, erklärte Mare. »Große Sache. Vor allem für Tante Xan. All diese potenziellen magischen Kräfte, verstehst du?«
    »Ich fange an zu verstehen. Und das ist das Geheimnis, das du mir nie erzählen konntest?« Na gut, sie hielt sich für eine Zauberin. Nur war da der Löffel, der frei in der Luft tanzte und sich dann in den Eisbecher steckte. Also war sie vielleicht wirklich eine Zauberin.
    »Das ist ein Brocken, der schwer zu schlucken ist«, fuhr
Mare fort. »Ich habe es bisher noch nie jemandem verraten. Keine Ahnung, wie viel Zeit für die Lernkurve zu veranschlagen ist. Vielleicht ganz unmöglich.«
    Crash holte tief Luft. Sieh es mal ganz unvoreingenommen. Dies ist die Frau, die du liebst. Was immer auch passiert, sie ist die Frau, mit der du den Rest deines Lebens verbringen willst, also … »Was kannst du denn sonst noch zaubern?«
    Mare stellte ihren Becher Py hin. »Nichts. Ich habe die schäbigsten Fähigkeiten in der ganzen Familie.«
    »He«, protestierte Crash. »Nichts gegen deine Fähigkeiten. Ich habe ja noch nicht viel davon mitgekriegt, aber das ist doch fantastisch.«
    Mare blickte ihn seltsam an.
    »Na ja, ich finde es eben fantastisch«, bekräftigte Crash, und es war ihm ernst.
    Mare nickte. »Also glaubst du mir. Einfach so.«
    »Ich habe es doch mit eigenen Augen gesehen«, erwiderte Crash und war sich dessen tatsächlich ziemlich sicher.
    »Es könnte ja auch ein besonders raffinierter Trick gewesen sein.« Mare streckte ihr Kinn vor. »Ich bin ziemlich schlau, weißt du.«
    »Schlauer als ich«, bestätigte Crash. »Aber du würdest mich nicht anlügen.« Nein, das würde sie nicht, das wurde ihm ganz klar. Und sie war keine Irre. Mare war ein bisschen verrückt, aber im Grunde war sie geistig der gesündeste Mensch, den er kannte. »Du würdest mich nicht über so etwas belügen. Du würdest mich mit einer neuen Tätowierung anschwindeln, die du dir angeblich hast machen lassen, als ich fort war …«
    Aufstöhnend beugte Mare sich vor und legte ihren Kopf auf die Knie.
    »… aber nicht über so etwas. Und ich sage dir was: Es gibt Verrückteres auf der Welt. Also, warum nicht? Ich hab’s selbst gesehen. Mach es doch noch mal.«

    Mare wandte den Blick ab und biss sich auf die Lippe.
    »Hey.« Er legte einen Arm um sie, und als sie ihn wieder anblickte, glänzten ihre Augen. »Weine nicht. Wir passen doch gut zusammen.«
    »Wir passen fantastisch zusammen«, flüsterte sie. »Wenn du dir das anhören und nach fünf Minuten schon glauben kannst und immer noch sagst: ›Wir passen gut zusammen‹, dann passen wir verflucht fantastisch zusammen.«
    »Na ja, das wussten wir vorher auch schon«, meinte er und küsste sie, und seine letzten Zweifel verflogen in der Wärme dieses Kusses und bei dem Gefühl, dass es damit einfach vollkommen seine Richtigkeit hatte, wie sie in seine Arme sank und ein Teil von ihm wurde und wie ihm schwindelig wurde vor Begehren nach ihr.
    Als sie sich aus dem Kuss löste, schniefte sie, und er strich ihr mit dem Daumen eine Träne von der Wange. »Hey, ich liebe dich«, murmelte er. »Und für mich warst du schon immer eine Zauberin«, und sie schniefte stärker.
    »Na gut.« Sie richtete sich auf die Knie auf und wischte sich die Tränen fort. »Komm mit.« Sie packte seine Jacke vorn und zog ihn mit sich zu dem offen stehenden Fenster ihres Zimmers, und er spähte hinein. Es war das erste Mal überhaupt, dass er es zu sehen bekam.
    Das Zimmer sah ganz nach Mare aus. An den Wänden hingen nicht zusammenpassende blaue Samt- und Satinvorhänge mit daraufgestickten golden glitzernden Schmetterlingen und gemalten blauen Blumen. Da stand eine lange Couch ohne Rückenlehne mit einem blau gefärbten Zebrafell darüber, und eine Vase mit

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