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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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eine Gehaltserhöhung, Sunnyboy .
    »Miss O’Brien?«, erkundigte sich das Traumbild. »Ciao! Ich bin Jude Green, Vizepräsident der Abteilung Verkauf bei Value Video!!. « Er betrachtete ihren Overall von oben bis unten und zögerte ein wenig. Offensichtlich hatte er von seinen stellvertretenden Geschäftsführern mehr Chic und weniger Anti-Pesto erwartet.
    Ciao? »Freut mich, Sie kennen zu lernen, Jude.« Mare schüttelte ihm die Hand. Sie war ein wenig feucht, aber nicht direkt abstoßend. »Sie stammen aus Italien?«
    Er nickte. »Eigentlich aus Frankreich, aber wir sind nach Italien hinübergewechselt. Einfach nur über die Grenze.«
    »Ach, dann sind Sie Franzose«, hauchte Dreama und sank fast in Ohnmacht.
    Wieder blickte er auf Mares Overall, schüttelte den Kopf und fuhr dann entschlossen fort: »Ich würde mich gern mit Ihnen unterhalten.«
    »Dann kümmere ich mich mal um diesen Sitzsack«, sagte Dreama mit einem idiotischen Grinsen und sprang vom Ladentisch.
    Mare lächelte den VP an, aber bevor er sich erklären konnte, erschien Brandon Upshot, der Zeitungsjunge der O’Briens, am Ladentisch, begleitet von einem Mädchen, das ihr vage bekannt vorkam. Das war nichts Ungewöhnliches, denn in Salem’s Fork war jeder jedem mehr oder weniger bekannt. Was ihr neu war: Brandon wirkte nervös. Brandon, der, freihändig auf seinem Fahrrad fahrend, mit der Zeitung im Blindwurf die Haustür genau in der Mitte treffen konnte, Brandon, der Nerven aus Stahl besaß.
    Jetzt wirkte Brandon, als müsste er sich übergeben.
    Seine erste Freundin , dachte Mare und warf dem VP ein rasches
»Stehe gleich zu Ihrer Verfügung« hin. Dann lächelte sie Brandon an. Ich bin die Königin des Universums, und ich werde dir den Rücken stärken, Baby. Nur ruhig .
    »Wir würden gern den Liebessessel für die Neunuhrvorstellung reservieren«, sagte das Mädchen mit einem Kichern in der Stimme, und Brandon errötete.
    »Lasst mich mal nachsehen.« Mare holte das Klemmbrett hervor, auf dem die Sitzplätze des Zuschauerraums aufgelistet waren. »Für neun ist die große Couch schon weg, und die beiden Schaukelstühle auch, und auch alle Sitzsäcke, aber siehe da, Glück gehabt, der Liebessessel ist noch frei und gehört euch hiermit für die Neunuhrvorstellung von Fluch des Werhasen mit Wallace & Gromit . Sehr gut ausgesucht, Brandon.«
    Das Mädchen blickte ihn mit neuem Respekt an. Brandon war bekannt. Brandon war jemand.
    Brandon wurde ruhiger.
    Der VP rückte näher heran.
    Ja, schau nur zu, wie professionell man hier in Salem’s Fork mit Kunden umgeht, du Ciao-Hund . Mare lächelte das Mädchen an. »Kenne ich dich nicht?«
    »Ich bin Katie Rose«, erwiderte das Mädchen. »Meine Mom arbeitet in der Bank, bei Ihrer Schwester.«
    »Ach ja, natürlich. Linda Rose, nicht wahr?« Als Katie nickte, setzte sie hinzu: »Hoffentlich sehen wir uns bald mal wieder, Katie.« Sie reichte Brandon das Klemmbrett. »Schreib deinen und Katies Namen und deine Telefonnummer hier hin.« Sie deutete auf die freie Stelle für die Liebessessel-Reservierung.
    Brandon nahm den Stift mit nervös bebenden Fingern, und Mare sah, wie der Stift ihm aus dem losen Griff rutschen wollte. Sie gefror ihn lange genug mit ihrem Blick ein, bis Brandon ihn sicher in der Hand hielt und sich an die bedeutsame Aufgabe machte, seinen und Katies Namen zusammen in die gleiche Zeile zu schreiben. Mare warf einen raschen Seitenblick
auf Katie. Die betrachtete Brandon mit einem bewundernden Lächeln.
    So habe ich früher Crash angelächelt , dachte Mare und verbannte ihn gleich darauf aus ihren Gedanken. Sie blickte sich zu dem VP um und sah, dass er sie beobachtete, nicht die Kunden. So viel zu seinem Interesse an kundenwirksamen Verkaufsstrategien. »Sie sind also ein Vizepräsident«, stellte sie zu ihm gewandt fest und lehnte sich mit verschränkten Armen rückwärts gegen den Ladentisch. »Und was führt Sie nach Salem’s Fork ?«
    Jude kam noch ein wenig näher. »Nun, wir hörten von dem unerfreulichen Ereignis, das Sie diese Woche hier hatten.«
    »Unerfreulich?«, erwiderte Mare und dachte: Oh verdammt, William . »Ich erinnere mich eigentlich an nichts Unerfreuliches. Hier geschieht nie etwas Unerfreuliches. Und alles ist voll unter Kontrolle.« Unter meiner Kontrolle. Her mit der Gehaltserhöhung, und dann verschwinde .
    Ein mürrisch dreinblickender Junge näherte sich dem Ladentisch, schob Brandon zur Seite und warf Mare eine DVD mit dem Titel Wild Girls hin.

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