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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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aus.«
    »Verstehe«, sagte Jude. »Und dann der Ständer da drüben mit ›Filmen, die viel schlimmer sind als ihr Titel‹. Der ist fast leer.«
    »Wir kommen mit dem Auffüllen nicht mehr nach, Jude«, erklärte Mare. »Da müssen die Kunden eben schnell zugreifen. Wir mussten schon weitere Kopien von Stirb langsam und Verhext anfordern.«
    »Und der Ständer dort: ›Heule wie ein Schlosshund‹?«
    Mare beugte sich zu ihm vor und versuchte, verschwörerisch und vertraulich zu wirken. »Wissen Sie, in Tränen zu schwimmen,
das ist nicht mein Ding. Aber wenn einer darauf steht, dann schon richtig. Lovestory , die Titanic ‚ Vom Winde verweht … Eigentlich ist Vom Winde verweht wirklich ein verdammt guter Film. Na ja, die Leute wollen eben gern wissen, was sie so richtig zum Heulen bringt. Das ist wie emotionaler Porno, wissen Sie? Auf die Geschichte kommt’s gar nicht so an, Hauptsache, man fühlt sich hinterher erleichtert.«
    »Verstehe«, sagte Jude wieder und blickte schon interessierter drein.
    »Denn das ist es eigentlich, was wir hier verkaufen«, fuhr Mare fort. »Emotionale Läuterung, Befreiung durch Ersatzhandlungen. Wollen Sie die Hölle eines Krieges erleben, ohne Ihr Leben in Gefahr zu bringen? Dafür haben wir ›Filme, die Ihr Offizier Ihnen nicht zeigen würde‹. Möchten Sie wissen, wie es ist, sich zu verlieben, ohne dass Sie das soziale Umfeld der Person, mit der Sie sich verabreden, überprüfen müssen? Dafür haben wir ›Zweifelhafte Dates, noch mal gut gegangen‹. Wollen Sie wissen …«
    »Ah ja«, unterbrach Jude sie. »Das klingt alles sehr interessant.«
    »Ich mache das schon eine ganze Weile, Jude. Unsere Verkaufszahlen sind hoch, und William ist wirklich froh darüber. Ich glaube, das ist der Grund, warum er solch ein dünnes Seil genommen hat. Er wusste, dass es wieder aufwärtsgeht.« Sie lehnte sich wieder gegen den Ladentisch zurück. »Ich kann einfach nicht glauben, dass die Hauptverwaltung Sie hierher geschickt hat, weil William mal einen schlechten Tag hatte.«
    »Das haben sie auch nicht.«
    Nach einer Kunstpause wollte Jude weitersprechen, und Mare wappnete sich innerlich gegen alles, was da kommen mochte, aber in diesem Augenblick bimmelte die Ladentür, und Algy erschien wieder, sich verstohlen umblickend.
    »Einen Augenblick bitte«, bemerkte Mare zu Jude und
wandte sich Algy zu. »Hast du’s dir noch mal überlegt, Grashüpfer?«
    »Warum nennen Sie mich dauernd so?«, fragte Algy.
    Mare seufzte. »Was möchtest du also?«
    Algy beugte sich über den Ladentisch und blickte sich dabei um, um sicherzugehen, dass niemand zuhörte. »Was für’ne Art Filme mögen denn Mädels?«
    »Du hast Glück, ich hab hier eine Liste.« Mare griff unter den Ladentisch nach einem Ordner mit Titellisten und ging sie rasch durch, bis sie auf »Filme, die Mädchen gern sehen« stieß. Sie zog ein Exemplar heraus und reichte es ihm. »Es kommt natürlich auch auf das Mädchen an. Aber ich habe das Ganze schon nach bestimmten Typen unterteilt.«
    Algy warf einen Blick auf die Liste. »Aah. Ja, die ist gut.«
    »Und ich bin ziemlich sicher, dass der Liebessessel in der Sechsuhrdreißigvorstellung noch frei ist, falls du jetzt gleich reservieren möchtest. Wenn du ein Mädchen kennst, meine ich.«
    »Ich kenne ein Mädchen«, erwiderte Algy, erst wütend, dann nachdenklich. »Klar. Schreiben Sie mich dafür rein.«
    Mare reichte ihm das Klemmbrett. »Schreib dich selbst ein.«
    Algy füllte das Formular aus und gab es zurück. Er hatte den Platz für den zweiten Namen frei gelassen. Wahrscheinlich ein weiser Entschluss, bis er eine gefunden hatte, die »Ja« sagte.
    »Eine kluge Entscheidung«, meinte Mare betont, und als Algy sie stirnrunzelnd ansah, erklärte sie: »Das ist aus Indiana Jones und die Tempelritter .«
    Wieder blickte Algy verwirrt drein. Desgleichen Jude.
    »Mach dir keine Gedanken deswegen«, beruhigte Mare ihn. »Aber vergiss nie: keine Wilden Mädchen . Niemals.«
    »Genau.« Algy faltete seine Liste zusammen und stopfte sie sich in die Tasche. »Danke.« Er beugte sich vor. »Sagen Sie Shawn nichts.«

    »Würde mir nicht im Traum einfallen.« Mare verstaute ihren Titel-Ordner wieder unter dem Ladentisch, während die Ladentür hinter Algy ins Schloss fiel. Dann wandte sie sich Jude wieder zu.
    »Wirklich erstaunlich«, meinte der. »Sie sind nicht zu bremsen.«
    »Ich weiß.«
    »Dreama sagte, Sie wären die Königin des Universums, aber ich dachte, sie hätte nur

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