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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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»Echt’n chilliger Film«, näselte er. Er stieß den schlaksigen Jungen, der ihm gefolgt war, in die Seite. »Da sin’ nackte Möpse drin, oben ohne.«
    Er warf Mare einen Blick zu, der besagte: Na, wie findste das, Baby? , und sie nahm die DVD auf, um sie einzutragen, und unterdrückte dabei den Wunsch, ihm damit eine über den Schädel zu ziehen, denn Jude Green stand direkt daneben. Der VP erstickte ihr persönliches Flair. Noch ein guter Grund, Königin des Value Video!! zu werden: Dann konnte sie endlich all dieses Flair-Ersticken niedertrampeln.
    » Cool . Nackte Möpse«, sagte der andere Junge. Mare blickte ihn mit schmalen Augen an. Er sah aus wie ein Erstklässler der Oberschule. Einer von den Bannisters. Sie hatten alle diese Himmelfahrtsnasen.

    Automatisch füllte Mare die Verleihformulare aus, während sie versuchte, dahinterzukommen, was Jude Green eigentlich wollte – interessierten ihn William und sein Seil wirklich? -, und gleichzeitig den mürrischen Jungen im Auge behielt.
    »Na, haste vor, dir’n Puppenkistenfilm anzugucken?«, wandte der sich an Brandon. »Was für Kleinkinder ? Ich wette, die da sucht die Filme aus, was?«
    Brandon wurde rot, und Katie rückte näher zu ihm. Mare knirschte mit den Zähnen.
    Jude Green beobachtete sie noch immer. Nicht der richtige Moment, um einen Kunden in die Schranken zu weisen.
    »Ausgepeitscht?« , fragte der Mürrische, zu Brandon gewandt, weiter.
    Andererseits , dachte Mare weiter, ist das hier mein Universum .
    »Du« , fuhr sie den Mürrischen an und hielt ihm das Verleihformular hin, » unterschreibst jetzt hier . Und du« – sie wandte sich an den Schlaksigen -, »wie ist dein Name?«
    »Algy Bannister«, antwortete der Schlaksige vorsichtig.
    »Algy.« Mare beugte sich zu ihm vor. »Du hast jetzt genau zwei Möglichkeiten, besser gesagt zwei Wege, die du gehen kannst. Der eine ist der, den dein Kumpel hier geht« – sie wies mit dem Daumen nachlässig auf den Mürrischen -, »der Typ mit dem Möpse-und-Hintern-Film. Der andere Weg ist der von Brandon hier. Der kommt heute Abend und sieht sich an, wie Wallace und Gromit den Fluch des Werhasen aufdecken. Verstehst du, welche Entscheidung da vor dir liegt, du Grashüpfer, und dass dein späteres Glück und deine Zufriedenheit davon abhängen könnten?«
    »Na klar, na klar«, erwiderte Algy und streckte die Hand nach Wild Girls aus.
    Mare ließ ihre Hand mit solcher Wucht darauf niedersausen, dass Jude aufschreckte. »Eins sag ich dir noch. Dieser Kerl,
mit dem du da zusammen bist …« – sie warf einen Blick auf die Value-Video!! -Mitgliedskarte des Mürrischen -, »Shawn. Shawn nimmt dich heute Abend mit nach Hause, um diesen Film anzuschauen, stimmt’s?«
    »Stimmt«, antwortete Algy verwirrt.
    »Brandon dagegen sitzt heute Abend in einem Liebessessel mit Katie hier im Arm.«
    Algy blickte zu Katie hinüber, die jetzt beschützerisch eine Hand unter Brandons Arm geschoben hatte.
    »Die Sache mit den Film-Möpsen ist nämlich die«, fuhr Mare fort, »dass vor allem Möpse auf so was stehen.« Sie nahm die Wilden Mädchen und hielt sie Shawn hin. »Hier, der Hops für deinen Mops. Viel Spaß.«
    »Sehr witzig«, sagte Shawn und gab das Verleihformular unterschrieben zurück.
    »Ja, sehr witzig«, echote Algy, blickte aber dabei zu Katie, die Brandon zulächelte.
    »Entscheide dich für das Richtige«, mahnte Mare. »Hör nicht auf andere, die auf dem Holzweg sind, sondern bleib deinem eigenen Gefühl treu.«
    Shawn schnaubte verächtlich, blickte aber gleichzeitig verwirrt drein.
    Algy überlegte. Dann sagte er trotzig » Wilde Mädchen« und klatschte wie nach einem Siegestreffer mit seiner erhobenen Rechten gegen Shawns Hand.
    Mare schüttelte resigniert den Kopf, als sie verschwanden, wahrscheinlich gemeinsam mit ihrer Chance auf Gehaltserhöhung. »Als Nächstes sind wohl Menschenopfer und Hunde und Katzen, die zusammenleben, dran.«
    »Wie bitte?«, fragte Jude nach.
    »Ghostbusters« , sagte Mare nur, nahm von Brandon das Klemmbrett entgegen und blickte ihnen lächelnd nach, als auch sie den Laden verließen.

    »Es ist also alles unter Kontrolle«, meinte Jude mit einem deutlichen Unterton von Missbilligung in der Stimme.
    »Ja«, erwiderte Mare. »Algy muss sich selbst entscheiden. Das ist diese Sache mit dem freien Willen.«
    »Das hört sich für mich nicht wie unter Kontrolle an.«
    Mare blickte ihn mit gerunzelten Brauen an. »Verwechseln Sie Kontrolle nicht mit Tyrannei, Jude.

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