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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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werden.
    »Der VP sieht genauso aus wie Jude Law«, seufzte Dreama, ganz offensichtlich vollkommen aus dem Häuschen.
    »Ach«, machte Mare und unterdrückte ihre Enttäuschung. Crash sah nicht aus wie Jude Law. Crash sah aus wie ein wirklich gut aussehender Motorradfahrer. Natürlich war die Chance, dass Crash der VP war, von Anfang an gleich null gewesen. So was Blödes …
    »Ich schwöre«, fuhr Dreama fort, »dass ich erst dachte, er wäre wirklich Jude. Und weißt du was? Er heißt auch Jude. Sieh mal hier.«
    Dreama schob eine Geschäftskarte zu Mare hinüber. Unter dem Logo von Value Video!! stand da JUDE GREEN, VIZEPRÄSIDENT, Abteilung Verkauf.
    »Er ist wirklich supertoll «, schwärmte Dreama weiter. »Super-super-supertoll. Und er kommt gerade vom Büro in Italien …«

    »Hat Value Video!! ein Büro in Italien?«, wunderte sich Mare.
    »Und er sagt dauernd › ciao ‹, und das ist so was von › cool ‹, fuhr Dreama fort. »Und habe ich schon gesagt, dass er super-supertoll ist?«
    »Supertolle Männer können uns nicht schwach machen, Dreama«, meinte Mare und gab die Karte zurück. Die Wirklichkeit machte sie gereizt. »Die sind auch nur aus Fleisch und Blut mit einem gefälligen Design. Und sie sind vergänglich, nur wir bleiben unverändert und ewig die Gleichen. Und natürlich unantastbar. Genau deswegen sind wir die Herrscher des Universums.«
    »Ja, Mare«, erwiderte Dreama gehorsam.
    Mare dachte über diese neue Situation nach. Na gut, Crash war nicht zurückgekommen. Aber wenn sie ihre Karten richtig ausspielte und William nicht vor den Augen des VP eine zweite Vorstellung mit dem Seil gab, dann könnte sie vielleicht eine Gehaltserhöhung herausschlagen. Sie sah sich im Laden um und versuchte, ihn mit den Augen eines Vizepräsidenten zu sehen. Abgesehen von dem chaotischen Haufen zurückgebrachter Leihfilme, machte der Laden einen wirklich guten Eindruck. Es waren schon einige Kunden da, überwiegend Kinder, aber sie waren ruhig. Nichts, worüber sich ein VP ärgern könnte. Dann runzelte Mare bei dem Gedanken an die vielen Kinder die Stirn. »Was tun eigentlich die Kinder um diese Zeit hier? Und was tust du hier? Ihr müsst doch zur Schule. Das fehlt uns gerade noch, dass die Hauptverwaltung uns wegen illegaler Beschäftigung von Schülern drankriegt.«
    »Heute ist Lehrerkonferenz«, erwiderte Dreama. »Ich bin ganz offiziell hier. Oh Mare, der ist so heiß .«
    »Wir sind unantastbar, Dreama.« Mare ging hinter den Ladentisch, um das Durcheinander darauf zu beseitigen. Sie stapelte die DVDs und sortierte anschließend die Verleihformulare,
bevor der VP einen Blick auf das Chaos werfen und William dazu treiben könnte, nach einem stärkeren Seil zu suchen.
    »Ich wette, sein Anzug ist von Armani«, begann Dreama wieder. »Ich wette, er hat’ne Menge Kohle .«
    »Gibt es da etwas, das ich wissen sollte?«, fragte Mare, während sie zwei Verleihformulare verglich. »Ich meine, wegen des Ladens ?«
    »Einer von den gefüllten Sitzsäcken hat ein Loch. Ich hab versucht, es mit Klebeband zu kleben, aber ich glaube, das hält nicht. Er hat grüne Augen , Mare. Er sieht aus wie …«
    Dreama hievte ihren Hintern rückwärts auf den Ladentisch und stieß dabei den Stapel DVDs um. Mare, die Hände voller Papiere, fing die DVDs mit ihrer Willenskraft auf, indem sie sie im Geiste alle einzeln fühlte. Dabei bemühte sie sich, die kleinen blauen Funken zu unterdrücken, damit Dreama nichts merkte. Sie warf Dreama einen raschen Blick zu, doch die schwärmte noch immer von Jude Green, ohne Luft zu holen.
    Gerade noch mal gut gegangen , dachte Mare und ließ die DVDs in Gedanken wieder los. Stolz betrachtete sie den Stapel: Sie wurde allmählich richtig gut . Sie hatte jahrelange Übung benötigt, aber jetzt konnte sie, wenn sie sich konzentrierte, DVDs fast genauso gut mit ihrer puren Willenskraft wie mit den Händen stapeln.
    Tja, sie hatte weiß Gott die praktischste Veranlagung in der Familie.
    Dann bemerkte Mare, dass Dreama aufgehört hatte zu reden und an ihr vorbeilächelte, kess die Beine gegen den Ladentisch baumelnd und die Unterlippe zwischen den Zähnen. Mare wandte sich um.
    Ah ja, der VP. Glattes, glänzendes Blondhaar. Glitzernde grüne Augen. Ein breites Lächeln, speziell für sie. Er trug einen teuren rauchgrauen Anzug, dazu eine äußerst hässliche froschgrüne
Krawatte, noch übertroffen von einer silbernen Krawattennadel, die fast so strahlend glänzte wie seine Zähne.
    Gib mir

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