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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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in welchen Schlamassel er da geraten war.

    Mare trabte in ihren blauen Jogging-Shorts die Straßen von Salem’s Fork entlang und versuchte, den Morgen aus ihrem Gedächtnis zu löschen. Bei ihrem Streit mit Dee fiel ihr das nicht schwer, denn sie scherte sich seit Jahren nicht mehr um Dees Streitlust. Aber dieser Traum voll Kupferstaub und Sonne ging ihr noch nach, und das war lächerlich. Sie vermisste Christopher Duncan nicht im Mindesten. Crash . Welcher Mann hatte schon einen solchen Spitznamen? Noch dazu einer, der Motorrad fuhr. Das sollte einem zu denken geben.
    Sie bog in den Weg ein, der zur Hügelspitze hinauf- und zu dem Kreis von Steinen führte, die von den Ortsansässigen »Die großen Steine« mit dem »großen, dicken Brocken« in der Mitte genannt wurden. Das war ein Fehler – sie und Crash hatten sich hier mindestens tausend Mal geliebt, vielleicht auch mehr, obwohl sie nur zwei Jahre zusammen gewesen waren, nun ja, vielleicht auch nicht so oft, aber es war immer wunderbar gewesen. Allein bei dem Gedanken an ihn wurde ihr schwindelig, und so lief sie in äußerst schlechter Laune den Berg wieder hinunter. Beim Greasy Fork machte sie eine Pause, um einen Donut und einen Orangensaft zu sich zu nehmen, und als Pauline, die Bedienung, ihr vorhielt, dass Donuts nicht gut für sie seien, hob das ihre Stimmung auch nicht gerade. Doch als sie dann an Mother’s Tattoos vorbeijoggte und Mother erblickte, die ihr freundlich zuwinkte, wurde ihr wieder warm ums Herz. Zu Hause angekommen, hörte sie, wie Lizzie in ihrer Werkstatt mit sich selbst sprach. Dass sie keine Gelegenheit hatte, sich dafür zu entschuldigen, dass sie beim Frühstück so schnippisch gewesen war, fand sie schrecklich. Was ist heute morgen
nur mit dem Universum los? , grübelte Mare. Erst dieser Staub und der Tagtraum, und jetzt all diese Widrigkeiten. Sie schüttelte den Kopf und ging duschen. Dann schlüpfte sie in den weißen Overall, auf den sie das Anti-Pesto-Logo ihres Lieblingsfilms Fluch des Werhasen mit Wallace & Gromit gemalt hatte, setzte ihre schwarz gerahmte Sonnenbrille mit den herzförmigen pinkfarbenen Brillengläsern auf und marschierte die wenigen hundert Meter zu der Plastikwunderwelt des Value Video!! , wo die Dinge eigentlich nach ihrem Kopf gehen sollten. Oder auch nicht.
    »Hallo, Mare!«, trillerte Dreama, ihre kleine blonde Verkäuferin, als Mare in den Laden stürmte. »Oooooh, sieht das toll aus! Das hast du toll hingekriegt mit dem Anti-Pesto-Logo!«
    »Danke.« Mare knallte ihre Tasche auf den Ladentisch. »Das Universum benimmt sich sehr schlecht, und ich muss da einiges regeln.« Dann lächelte sie Dreama an. »Aber du bist immer lieb und brav. Wie geht’s meinem Lieblingslehrmädchen?«
    »Mir geht’s gut, Mare, danke«, antwortete Dreama und strich ihren babyblauen Pullover glatt. Ihr Pferdeschwanz wippte.
    »Nicht einfach gut«, mahnte Mare.
    Dreama zuckte zusammen. »Mir geht’s hervorragend, Mare, danke.«
    »Haargenau.« Mare tätschelte ihr die Schulter. »Also, was gibt’s Neues bei Value Video!! ?«
    Dreama beugte sich eifrig vor. »Da ist so ein supertoller Typ im Büro bei William.«
    Crash , dachte Mare und ohrfeigte sich im nächsten Augenblick innerlich. Sie hatte keine Ahnung, wo sich Crash Duncan herumtrieb, aber sie war sich sicher, dass er sich nicht im Büro des Geschäftsführers des Value-Video!! -Ladens von Salem’s Fork aufhielt.
    Mit aufgerissenen Augen in ihrem rundlichen Gesicht machte Dreama eine Kopfbewegung zu der Tür hin, auf der in angeklebten
Goldbuchstaben MANAGER stand, und flüsterte: »Er ist ein Vizepräsident von der Hauptverwaltung.«
    Mare legte den Kopf schief und dachte darüber nach. Crash war schon eine ganze Zeitlang fort. Es war immerhin nicht unmöglich, dass er Karriere gemacht hatte und als VP des Value Video!! zurückkam. Das sah ihm zwar nicht ähnlich, aber trotzdem...
    Dreama beugte sich noch näher und spitzte ihren Schmollmund verschwörerisch: »Ich glaube ja, dass die mitgekriegt haben, dass William versucht hat, sich um die Ecke zu bringen.«
    »William hat nicht versucht, sich um die Ecke zu bringen.« Mare blickte mit gerunzelter Stirn zu der Tür hin und überlegte sich diese neue Bedrohung. »Was will denn die Hauptverwaltung von William? Er hat doch nicht versucht, sich vor den Augen der Kunden aufzuhängen.« Falls es sich bei dem VP doch um Crash handeln sollte, wäre das natürlich kein Problem. Mit Crash konnte sie fertig

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