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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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Tischplatte. »Einmal ist etwas passiert. Das eine PS ist abgehauen . Wieso hast du mich ohne ein Wort der Erklärung verlassen, du Bastard ?«
    Er blickte sie unter zusammengezogenen Brauen an. »Hey. Ich habe am nächsten Tag dreimal angerufen und bin wie immer von Dee abgewimmelt worden. Ich bin zu euch gekommen, weil ich dich sehen wollte, aber ich durfte nicht rein, wie immer, und du wolltest nicht mit mir reden.«
    Mare blinzelte. »Mit dir reden? Ich hatte drei Nadeln im Arm. Herrje, ich war mit Schmerzmitteln vollgepumpt bis zur Bewusstlosigkeit. Natürlich wollte ich mit dir reden, als ich wieder bei mir war . Ich habe dich geliebt .«
    »Na ja, aber du hast mich nicht angerufen«, erwiderte Crash, der sich umblickte, als Mare lauter wurde. Er beugte sich vor und fuhr mit leiser Stimme fort: »Ich dachte, nachdem ich dich fast umgebracht hätte und du mich nie zurückgerufen hast, dass du von mir die Nase voll hättest.«
    »Und du bist nicht geblieben, um mich zu fragen ?«, rief Mare aus, wütender denn je. »Du bist einfach am nächsten Tag abgehauen ?«
    Crash seufzte. »Mare, ich sah keine Zukunft mehr für uns. Deine Schwester hasste mich, und du hast mich nie ins Haus kommen lassen. Nach dem Unfall …« – er senkte den Blick auf seine Kaffeetasse. »Ich fand, dich mitten auf der Straße vom
Motorrad zu schleudern und deinen Arm zu brechen machte die Sache nicht gerade besser. Und deswegen, als du mich nicht sehen wolltest, ja, da bin ich fortgegangen.«
    »Ah ja, na gut«, meinte Mare, »also, wenn du Schluss machen wolltest, dann sag’s doch …«
    »Nein.« Er blickte ihr in die Augen. »Ich wollte überhaupt nicht Schluss machen. Ich wollte nur … raus. Raus aus Salem’s Fork. Ich wollte schon lange weg von hier. Aber ich konnte dich nicht verlassen. Nachdem ich angerufen hatte und du nicht mit mir reden wolltest, und mein Dad setzte mir übel zu, er sagte mir dauernd, dass ich dich fast umgebracht hätte und dass ich dich nicht verdiene …«
    »Ja, dass dein Dad ein Volltrottel ist, das wussten wir alle«, versetzte Mare. »Aber …«
    »… und Dee dachte genau das Gleiche, und sie ist kein Volltrottel …«
    »Dee ist übertrieben beschützerisch«, erwiderte Mare, die allmählich begann, die Vergangenheit klarer zu sehen. »Aber trotzdem hättest du mit mir reden sollen, verdammt. Du hast einfach nicht mit mir geredet.«
    »Ich hab’s versucht«, antwortete er und kippte wieder seine leere Kaffeetasse hin und her, und Mare lehnte sich zurück. Sie wusste, dass er es versucht hatte und dass er auch Recht damit hatte, dass sie ihn schon vorher immer von ihrem Haus ferngehalten hatte und Dinge vor ihm geheim hielt wie Ich bin eine Hexe , weil so etwas schwer zu erklären war und womöglich Dee und Lizzie auf den Scheiterhaufen gebracht hätte, oder was man im einundzwanzigsten Jahrhundert sonst mit Hexen tat. Dann stand plötzlich Pauline da und füllte seine Kaffeetasse erneut, wobei sie ihn über ihre Brille hinweg anblickte.
    »Du bist also wieder hier, ja?«, meinte sie. »Wo warst du?«
    Mare blickte auf. »Pauline, wir unterhalten uns gerade privat.«

    »Na klar, das haben alle hier mitgekriegt.« Pauline hob eine ihrer gemalten Augenbrauen. »Ganz wie in den alten Zeiten. Du stutzt ihn mal wieder zurecht. Übrigens kannst du die Sonnenbrille abnehmen. Die Sonne ist hier drin kurz nach dem Frühstück untergegangen.« Sie nickte Crash wieder zu. »Also, wo warst du?«
    »Italien«, antwortete Crash.
    Italien . Mare blickte zur Seite, auf das Auswahlkästchen für die Musikbox an der hinteren Tischkante, und biss sich auf die Lippen. Italien . Sie begann, blindlings die Kärtchen durchzublättern. Sie war in Salem’s Fork geblieben und hatte ihre Geheimnisse gehütet und monatelang geweint, und er war nach Italien gegangen. Wo es wahrscheinlich Staub und Sonnenschein gab.
    »Kein Scheiß?« Pauline stützte den Arm auf ihre Hüfte, die Kaffeekanne gefährlich nahe bei Crashs Ohr, während sie das verdaute.
    Crash schob zwei Vierteldollars über die Tischplatte zu Mare hin – ganz wie in alten Zeiten – und sie musste schlucken. Es machte nichts, dass er sie nicht mit nach Italien genommen hatte, sie sprach sowieso kein Italienisch. Er damals natürlich auch nicht, jetzt aber wahrscheinlich schon. Sie zwinkerte Tränen fort. Herrgott, sie wäre ihm bis in die Äußere Mongolei gefolgt, wenn er sie darum gebeten hätte.
    Nein, das hätte sie nicht getan. Ohne sie wären Dee und

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