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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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sie sorgfältig vermied, ihn zu berühren. »Das geht Sie alles überhaupt nichts an«, wies sie ihn streng zurecht.
    Er erwiderte nichts. Er war viel neugieriger auf ihre Unterwäsche, als er selbst zugeben wollte, außerdem gehörte es zu seinem ursprünglichen Plan, sie durcheinanderzubringen und zu beunruhigen. Aber sie war wegen der ganzen Situation bereits so nervös, dass er sie wieder ein wenig beruhigen musste, damit sie ihr Misstrauen vergaß und weniger auf der Hut war, sonst würde er nicht zu Ende bringen können, was er sich vorgenommen hatte. Und Scheitern war er nicht gewohnt.
    »Dann zeigen Sie mir jetzt Ihre Werkstatt«, forderte er sie auf und wandte den verführerischen Schuhen den Rücken zu. Sie waren nicht aus dem Nichts entstanden – Alchemisten brauchten immer irgendetwas als Ausgangsmaterial, und wenn es Staub war. Nur wirkte das gemietete Haus der Fortunes fast porentief rein.
    Die Werkstatt selbst war schlampiger, als er erwartet hatte – vielleicht waren die Schuhe aus einigen der seltsamen Dinge entstanden, die auf dem Boden der alten Veranda herumlagen. Der Raum war düster, denn die Sonnenblenden aus Bambus ließen nur wenig Tageslicht eindringen. Die lange Werkbank zeigte Narben von verschütteten Chemikalien und von Gott weiß was noch. Auf dem Boden lag ein Strohballen, schon zur Hälfte verbraucht, und überall lagen einzelne Strohbüschel herum, als hätte es sich eine gigantische Maus hier gemütlich gemacht. Oder die Bremer Stadtmusikanten hatten hier übernachtet.
    »Elf Feuerlöscher?«, murmelte er. »Brauchen Sie die alle?«
    »Der Kurier sollte mir sogar noch einen bringen. Ich brauche
sie ziemlich schnell auf«, erklärte sie in verteidigendem Ton. »Zuerst waren es nur kleine Feuerchen, aber jetzt gibt es oft auch Explosionen dabei, deswegen dachte ich mir, ich sollte lieber darauf vorbereitet sein.«
    Anscheinend erkannte sie nicht, dass ihre Neigung, Brände auszulösen, auch ein Zeichen einer starken Kraft war. Als er sie zum ersten Mal erblickte, hatte er angenommen, die Kraftwellen, die störend aus diesem kleinen Städtchen in Virginia kamen, seien reiner Zufall gewesen – ein derart unschuldig wirkendes Mädchen konnte nicht ein solches Chaos verursachen. Doch er lernte rasch dazu.
    »Und was benützen Sie, um Ihre Kraft zu bündeln? Irgendein Muster?«
    »Was?«
    »Machen Sie einen Kreis aus irgendeinem Element, zum Beispiel Salz, oder zeichnen Sie einen Kreis, oder …«
    »Ich mache keine Kreise.«
    Er starrte sie an. »Was benützen Sie denn dann?« »Gar nichts. Ich konzentriere mich einfach, und dann verändern sich die Sachen. Nicht so, wie ich will, aber dafür sind schon ein paar tolle Schuhe für mich rausgesprungen.«
    Aha, sie wurde wieder keck. Er hatte ihr mit seinem Erscheinen einen großen Schrecken eingejagt, und er hätte einfach am Ball bleiben sollen. Jetzt meinte sie, sie könnte frech werden, und es würde verdammt viel schwerer werden, sie so weit einzuschüchtern, dass sie tat, was er wollte.
    »Keinen Talisman? Keinen Philosophenstein?«
    »Das Leben ist doch kein Harry-Potter-Roman.«
    »Sie und ich, wir wissen, dass das nicht so weit hergeholt ist, wie die Leute glauben«, erwiderte er leise. »Nun gut, Lektion Nummer eins. Sie brauchen etwas, um Ihre Kraft hindurchfließen zu lassen. Es funktioniert nicht, wenn man sich einfach nur möglichst stark konzentriert. Das ist genauso, als versucht
man viel zu bewusst, einen Orgasmus herbeizuführen – je mehr man sich bemüht, umso weniger klappt es. Man muss ganz locker dabei sein.«
    Sie errötete. »Ich fürchte, was schwierige Orgasmen betrifft, sind eher Sie der Experte. Sprechen Sie von sich selbst oder von den Frauen, mit denen Sie schlafen?«
    »Bei Männern ist der Trick dabei, den Verstand so ziemlich gänzlich auszuschalten. Und ohne falsche Bescheidenheit muss ich sagen, dass ich im Bett sehr gut bin. Jahrelange Erfahrung bewirkt Wunder.« Er neigte den Kopf. »Ich denke eigentlich mehr an junge Frauen mit wenig Erfahrung, die mit den falschen Männern schlafen.«
    Ein Knistern von Energie, und auf der zernarbten Werkbank erschien ein Paar Stöckelschuhe mit hohen Pfennigabsätzen. »Hier-bin-ich«-Schuhe in heißem Pink. Höchst interessant , dachte er.
    Sie packte die Schuhe und warf sie unter die Werkbank. »Ich will wirklich nicht über Sex mit Ihnen diskutieren«, stieß sie in angespanntem Ton hervor.
    Ich weiß, dass du das nicht willst , dachte er. Aber warum? Er machte

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