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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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bedeckt zu halten. Und ich möchte zwar von Herzen gern wissen, warum, aber das ist nicht der Grund, aus dem ich hier bin. Verstehen Sie?«

    Sie hatte das Gefühl, wieder normal atmen zu können. Zumindest für den Augenblick. »Danke.«
    Er hob wieder sein Bier. »Nichts zu danken. Trotzdem hatte Maxine Recht. Ich habe mich nicht gerade wie ein Gentleman benommen. Tut mir leid. Es scheint mir nur so ein riesiger Unterschied zu der ›Süßen Dee-Dee‹ in der Show, die in ihren hübschen rosa Kleidchen immer Lieder trällerte.«
    So schnell war er also schon wieder hinter der Beute her. Dee widmete sich ihrem Martini. »Ich muss Ihnen mitteilen, dass Krinolinen teuflisch auf der Haut kratzen.«
    Das Gleiche traf auf Wolle zu, aber das musste er nicht unbedingt erfahren.
    »Was hat denn sonst noch gekratzt?«
    Dee starrte ihn an. Er hatte es schon wieder getan. »Was?«
    Er beugte sich näher zu ihr und sprach mit leiser Stimme. »Sie und Ihre Schwestern verschwanden vierundzwanzig Stunden nach dem Tod Ihrer Eltern, und seitdem hat man nichts mehr von Ihnen gehört. Wovor haben Sie sich versteckt?«
    »Vor neugierigen Recherchejournalisten.«
    »Ich dachte, vielleicht würden Sie gern Ihre Seite der Geschichte erzählen. Haben Sie wirklich die Butler-Universität besucht?«
    »Wenn wir unsere Geschichte hätten erzählen wollen, dann hätten wir das wahrscheinlich irgendwann in den letzten zwölf Jahren getan.« Sie streckte die Hand nach ihrer Tasche aus. Sie musste diesem Unsinn ein Ende setzen. »Da gibt es keine Geschichte.«
    »Sie sind nie wieder in die Gemeinde Ihrer Eltern zurückgekehrt – die übrigens alle gern von Ihnen hören würden. Sie leben auch noch einen halben Kontinent entfernt, äußerst zurückgezogen und unter falschem Namen. Warum?«
    Wieder erschrak sie, blickte ihn aber scheinbar ruhig an, während ihr Puls zu hüpfen begann wie ein Känguru auf der
Flucht. »Wer will denn schon in einer Gemeinde von übersinnlich Begabten leben? Da weiß jeder über jeden viel zu genau Bescheid.«
    »Jetzt weiß niemand etwas.«
    »Seltsamerweise scheint ihnen das nichts auszumachen.«
    »Was ist mit Ihren Schwestern?«
    »Denen macht das auch nichts aus.«
    »Auch der Namenswechsel nicht?«
    Allmählich stieg Frustration in ihr auf. »Gefällt Ihnen O’Brien nicht? Das war der Name meiner Großmutter.«
    Er notierte rasch etwas, obwohl Dee sich nicht vorstellen konnte, was, denn sie hatte ja bisher noch nichts erzählt.
    »Ihre Eltern«, begann er erneut entspannt. »Hatten sie alle beide diese Begabung?«
    Er blickte so unvoreingenommen interessiert drein. Aber Dee hatte seine Meinung über dieses Thema bereits gehört.
    »Wollen Sie das wirklich wissen?«
    Er blickte überrascht auf. »Natürlich. Wenn irgendjemand darüber Bescheid wusste, dann Sie.«
    »Und Sie werden mir glauben?«
    Er lächelte schief. »Sie scheinen zu denen zu gehören, denen man glauben kann.«
    Sie wollte den Kopf schütteln. Eine solche Zeitverschwendung. »Nun ja. Sie glaubten daran, dass sie die Begabung hatten.«
    »Und Sie?«
    »Was ich?«
    »Sind Sie begabt?«
    »Oh ja, danke der Nachfrage. Ich kann stricken und ein bisschen Stepptanz, und mit einem Eisblock und einer Kettensäge bin ich eine wahre Zauberin.«
    »Was ist mit …?« – Er fuhr mit den Händen durch die Luft, eine universelle Zeichensprache für »Simsalabim«.

    »Suchen Sie jemand als Alleinunterhalter für Partys?«
    »Ich suche nach der Wahrheit über Ihre Eltern.«
    »Nein, tun Sie nicht.« Sie schob ihr Glas beiseite und lehnte sich zurück. »Sie versuchen zu beweisen, dass sie Betrüger waren. Das müssen sie ja wohl gewesen sein, nicht wahr? Schließlich hat man sie dessen für schuldig erklärt. Man hat sie für schuldig erklärt, weil sie ziemlich leichtgläubig waren und den falschen Finanzberatern geglaubt haben.« Und Xan, die es besser gewusst hatte. »Ich werde Sie nicht dabei unterstützen, sie noch weiter in den Dreck zu ziehen.«
    »Was bringt Sie auf den Gedanken, dass ich das tun will?«
    Dee tat ihm den Gefallen, ernsthaft darüber nachzudenken. »Sie glauben nicht, dass etwas Wahres daran ist, nicht wahr?«, fragte sie.
    Ohne zu zögern, ohne auch nur zu lächeln, antwortete er: »Nein. Ich glaube nicht daran.«
    Dee hätte beinahe aufgelacht. Sie hätte es wissen sollen. Er hatte Angst vor allem Übernatürlichen, und er hatte einen Stapel Zeitschriften darüber in seinem Schlafzimmer. »Weder an Geister oder Gespenster noch an

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