Einfach bezaubernd
Katastrophe .
Danny ließ eine Hand in ihre Bluse gleiten und legte sie auf ihre Brust. Dee schnappte nach Luft, drückte sich gegen ihn,
und allein bei der Berührung seiner Finger schoss eine Welle schierer Lust durch ihren Körper. Oh Gott, was würde erst geschehen, wenn der Rest seines Körpers ins Spiel kam?
Sie hätte es schaffen können. Beinahe hätte sie wahrhaftig alle Vorsicht in den Wind geschlagen und ihren Hügel mit einem Liebesakt geweiht, der in die Annalen verlorener Jungfräulichkeit eingegangen wäre. Doch gerade in dem Augenblick, als Danny sich herabbeugte, um ihre Kehle zu küssen, sah Dee in ihrer Vorstellung das Gesicht einer Frau. Grauhaarig und traurig, mit Dannys Augen. Sie schob ihn so jäh von sich, dass er beinahe über die Felskante getaumelt wäre.
»He, was zum Teufel …«
»Es tut mir leid«, keuchte sie und fummelte hektisch an ihren Knöpfen, bevor ihr Körper sie verraten konnte. »Oh Danny … es tut mir so leid.«
Xan hatte Recht gehabt. Sie hätte es beinahe wieder einmal vollkommen in den Sand gesetzt. Und es wurde ihr klar, dass sie, was immer sie sich auch gewünscht hatte, einfach nicht ertragen könnte, diesen Ausdruck in Dannys Gesicht zu sehen, wenn es wieder geschah. Also rannte sie. Sie rannte den ganzen Weg den Berg hinunter und bis in das Haus, in dem Männer nicht erlaubt waren, und verkroch sich unter der schwarzen Decke auf ihrem Bett.
»Die Katze muss hier raus«, meinte Elric, und Lizzie öffnete die Haustür, um Py hinauszuscheuchen, und fand sich Auge in Auge mit Mare, die von der Arbeit nach Hause kam. Sie fühlte, wie ihr die Farbe aus dem Gesicht wich, doch Mare zuckte mit keiner Wimper.
»Hallo«, sagte Mare flüchtig zu Elric. Dann: »Ich habe nach Py gesucht.«
»Das ist Elric«, stellte Lizzie vor, entschlossen, ihre Stellung
zu halten und sich jede Bemerkung Mares wegen des Verbots, Männer ins Haus zu lassen, zu verbitten.
Mares Blick wanderte von Lizzie zu Elric und zu Lizzie zurück, und wieder zu Elric. »Wie geht’s, Elric?«
»Sehr gut, vielen Dank«, antwortete er. »Und Ihnen?«
»Mir ging’s schon besser, danke der Nachfrage«, murmelte sie. »Na komm, Py.«
Sie nahm den Kater auf und verschwand die Treppe hinauf, und Lizzie schloss die Haustür.
»Wird das ein Problem für uns?«, fragte Elric.
»Wenn das ein Problem gewesen wäre, hätten wir blaue Funken gesehen«, erwiderte Lizzie. »Also, was jetzt?«
»Jetzt beginnen wir …« Er wurde von lautem Pochen an der Haustür unterbrochen und rief aus: »Jesus Christus, ist das hier der Hauptbahnhof? Sehen Sie zu, dass Sie sie loswerden.«
»Sie? Wahrscheinlich ist das Charles«, meinte sie resigniert.
»Das glaube ich nicht.« Sein Gesicht zeigte einen seltsam selbstgefälligen Ausdruck. »Na, machen Sie schon, allmählich wird das langweilig.«
»Sie können jederzeit gehen«, schlug sie vor und eilte dabei zur Haustür zurück.
Da stand Maxine vom Diner, was schon an sich verwunderlich war. Noch verwunderlicher war, dass Maxines Gesicht nervös zu zucken schien. »Hallo, Lizzie«, begann sie und nieste dann. »Du wirst es nie erraten, wieso ich hier bin.«
»Ich habe keine Ahnung«, sagte Lizzie schwach. Sie warf einen Blick über die Schulter zurück und konnte gerade noch Elrics schimmernde Kontur wahrnehmen. Ein entschiedener Fortschritt zu vorhin, dachte sie ein wenig stolz.
»Ich sammle für das Sumpfland-Projekt von Salem’s Fork. Wir, ääh … wir planen eine Versteigerung, und wir sammeln Spendengaben dafür.« Sie stammelte die Worte hervor, als hätte sie sie einstudiert.
Lizzie blickte sie nur an. »Ich wusste nicht, dass es hier in der Gegend Sumpfland gibt.«
»Das ist ein Amethyst, stimmt’s?«, fragte Maxine, und ihr gieriger Blick saugte sich an dem Anhänger fest. »Der ist neu, gell? Den könntest du doch spenden. Ich wette, der würde viel Geld einbringen. Denk nur an die armen Frösche und Salamander.«
Instinktiv legte Lizzie ihre Hand über den Amethyst, um ihn vor Maxines Blicken zu schützen, und er pulsierte in ihrer Hand. »Nein, das glaube ich nicht. Tut mir leid, Maxine. Vielleicht könnte Dee dir einen Scheck schreiben …«
»Sag Dee nichts!«, rief Maxine eindeutig beunruhigt. »Ich hab noch nie gesehen, dass du Schmuck trägst, würdest du nicht lieber als Spende …«
Die Haustür krachte vor ihrer Nase ins Schloss, gefolgt von einem hörbaren Klicken. Lizzie griff nach dem Türknauf, doch er war glühend heiß, und da
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