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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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Knie herabzog. »Mit deinem offenen Haar kann ich mir vorstellen, wie du hier oben mit den alten Mädels tanzt. Wenn ich das näher betrachte, könnte das wirklich Spaß machen. In einem oder zwei Tagen haben wir Vollmond. Lass uns doch dann wieder hierherkommen und tanzen.«
    Beltane, das alte Fest der Fruchtbarkeit. Der Gedanke allein jagte eine Welle von Schaudern durch ihren Körper. Wenn es jemanden gab, für den sie gerne in der Beltane-Nacht tanzen würde, dann wäre das Danny James. Vor allem, wenn man bedachte, was traditionell darauf folgte. Buchstäblich.
    »Meine Tante Xan«, sprach sie in die verstärkt einsetzende Dämmerung hinein, »wie haben Sie die eigentlich gefunden?«
    Aber Danny schüttelte nur den Kopf und legte seinen Arm um ihre Schultern. »Jetzt nicht«, murmelte er und legte seinen Kopf auf ihren. »Lass uns erst den Abend noch ein Weilchen genießen, hm?«
    Verdammt. Er fühlte sich so passend an. Er hörte sich so vernünftig an. Sie hatte keinen Grund, ihm zu vertrauen, vor allem, wenn sie bedachte, dass er allein mit seiner Berührung mehr Elektrizität erzeugte als Mare in voller Aktion. Aber es war so wunderschön hier oben. Sie empfand eine Art Geistlichkeit, die kein moderner Kirchenprediger je nachvollziehen könnte. Sie empfand hier oben eine innere Kraft und eine Gnade und eine Freude, die ihr durch alle Glieder ging – hier oben, wo die Hexen getanzt hatten. Hier war schon immer ihr Platz gewesen.
Jetzt würde sie nie wieder an diesen Platz denken können, ohne Danny James’ Wange an ihrem Haar zu spüren.
    »Eigentlich«, sprach er nach einigen Minuten gemeinsamen Schweigens, »hat Xanthippe mich gefunden.«
    Ins Herz getroffen, schloss Dee die Augen. Also hatte Xan ihn tatsächlich geschickt. Gab es von nun an noch eine Möglichkeit für sie, die beiden in ihren Gedanken voneinander getrennt zu sehen?
    Er hob den Kopf. Sein Arm blieb, wo er war. »Ich hatte gerade … äh, meinen Rechercheauftrag bekommen«, fuhr er fort, »und erste Vorrecherchen angestellt. Ich hatte Kontakt mit der Organisation deiner Eltern und einigen ihrer ehemaligen Angestellten aufgenommen. Die nicht reden wollten, vielen Dank auch. Was immer deine Eltern sonst getan haben, sie genießen jedenfalls bei ihren Leuten absolute Loyalität.«
    »Ich weiß. Und Xan?«
    »Sagte, sie hätte von einem von ihnen über mich gehört. Wollte, dass ich die Geschichte richtig mitkriege, und fand, dass ich am besten mit euch dreien beginnen sollte.«
    »Haben Sie sie nie persönlich kennen gelernt?«
    »Ich hatte geplant, von hier aus nach Santa Fe zu gehen, wo sie wohnt.«
    Das klang plausibel. »Und sie hat Ihnen gesagt, wo Sie uns finden?«
    Er zuckte die Schultern. »Sie sagte, dass ihr wahrscheinlich unter dem Namen Murphy oder O’Brien oder Ortiz leben würdet und dass es ein Leichtes sein sollte, eine Deidre, Elizabeth und Moira, die zusammenlebten, zu finden.« Er schien zu lächeln. »Es war keineswegs leicht, aber ich habe es geschafft.«
    »Haben Sie mit ihr gesprochen, nachdem Sie uns fanden?«
    »Nur, um es ihr zu sagen. Sie bat mich, sie anzurufen, nachdem ich mit dir gesprochen hätte.«
    »Und wo?«

    »Auf ihrem Handy. In Santa Fe.«
    Aber Xan war nicht in Santa Fe. Dee wusste selbst nicht, warum sie sich so sicher war. Xan hatte Danny als eine Art Trojanisches Pferd benutzt, wie schon zweimal zuvor. Und nun lauerte sie bereits wieder im Hinterhalt.
    »Und warum genau haben Sie Ihr Motorrad nach ihr benannt, Danny? Motorräder sind etwas sehr Persönliches. Sie sind … sie sind…«
    »Sexsymbole?« Er spielte mit den losen Locken an ihrer Schläfe. »Ich nehme an, es war der Klang ihrer Stimme. So heiser und sexy wie ein Motorradmotor. Kaum mehr als ein Flüstern, so dass man wirklich die Ohren spitzen musste, weißt du.«
    Dee entzog sich seinem Finger, aber sie blieb, wo sie war. »Ja, ich weiß.«
    Sie fragte sich nur, was Xan da geflüstert hatte. Es konnte ihr nicht entgangen sein, wie sexy Danny James selbst war.
    »Xanthippe sagte, dass es einen Bruch zwischen euch gäbe, den sie gern heilen wollte«, berichtete Danny. »Sie klang so bekümmert.«
    Dee lachte heiser auf. »Sie möchte gar nichts heilen. Und sie ist auch nicht bekümmert.«
    »Was ist es denn sonst?«
    Nein, das war kein Thema, bei dem sie gemütlich sitzen konnte. Sie krabbelte, um auf die Füße zu kommen, und ging zum Rand des Steinzirkels, wo Veilchen bunte Flecken im Gras bildeten und der Himmel endlos schien.

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